Zimmer 003 ♀

Kurze Zeit später...
OUT: Sorry wegen dem Doppelpost :*

Als mit einem Male mein Handy vibrierte und einen melodischen Klingelton von sich gab, zuckte ich ungewollt zusammen, denn in den letzten Minuten war ich versunken in Hochzeitsplanungen. Ich warf einen prüfenden Blick auf das kleine Gerät neben mir und mit entglitten vor Schreck die Gesichtszüge. Was zur..., flüsterte ich und starrte die mir allzu bekannte Nummer an. Mein Blick glitt zu Sheba. Lela...sie ist wieder da! Mir kam der Name meiner besten Freundin kaum über die Lippen und schneller als irgendwer reagieren konnte, hatte ich mich erhoben und fiel sheba um den Hals! In meinen Augen glitzerten Tränen. Ich muss zu ihr!, flüsterte ich und sah Sheba entschuldigend und streng zu gleich an, räumst du hier in der Zeit auf?
ich schnappte mir eine Strickjacke, denn ich trug nur ein Top und eine schwarze Hose und schlüpfte in meine Ballerinas.
Ich stürzte durch die Tür, ich war noch immer vollkommen erstarrt davon, dass ich Lela wiedersehen würde.

gt: Cafeteria

Das hört sich an, als wäre ich mega die Schlampe. warf ich der Rothaarigen vor, aber da war sie mir schon mit einem ungläubigen Lächeln um den Hals gefallen und nur sekunden später aus der Tür verschwunden. Etwas irritiert blickte ich die Türklinke an, bevor ich mir die Haare aus dem Gesicht strich und aufstand, um den Rest des Chaoses zu vernichten.
Elo ? Hast du schon ein Geschenk für sie ? Kurz blickte ich zu der Brünetten auf, während ich nach und nach die T-shirts zusammen und auf einen Stapel legte. Als nächstes fiel mir irgendeine Zeitschrift in die Hand. Im Schneidersitz auf dem Boden sitzten fing ich an sie durchzublättern- ein Phänomen was wohl jeder beim Aufräumen nur allzugut kennt.

Ich hob amüsiert die Augenbrauen, als Sheba hereinstürmte und mit Sydenia begann über ihre Unschuld zu diskutieren. Schon ganz in ihrer Rolle als zukünftige Mutter, lachte ich auf, nachdem sie verschwunden war. Mhh.. Sagen wir mal, ich habe einen Ansatz! Mit schnellen Schritten ging ich zu meinem Bett herüber und zog einen Schuhkarton unter dem Bett hervor, in dem sich ein Buch befand. Ich dachte mir, es wäre vielleicht eine schöne Erinnerung, weil sie ja die Schule verlässt, seufzte ich und zeigte ihr das sorgsam gestaltete Fotoalbum, in dem so ziemlich von Beginn unserer Zeit auf Palestra alle möglichen Bilder zu finden waren. Unter anderem auch von Sheba, ihr und Felix, sogar von Amor. Und du?

der Bandraum

Cash atmete einmal tief durch bevor er an die Tür klopfte und diese nach kurzem warten öffnete. Leider war Sydenia nicht wie erwartet alleine, Eleanor und Sheba waren ebenfalls da. "Hi.", sagte er und lächelte freundlich aber zurückhaltend in die Runde. Was war nur aus ihm geworden, der sonst so selbstbewusste Typ war zu einem kleinen verschüchterten Jungen geworden. Er nahm noch einen tiefen Atemzug, bevor er das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss. Er schloss kurz die Augen und sah dann zu der werdenden Mutter. "Kann ich mal kurz mit dir sprechen?", fragte er sie vorsichtig. "Allein?", fügte er mehr an die anderen gewannt hinzu.

[Sprung]

Leicht zuckte Lela zusammen als sich die Tür öffnete. Dabei schloss sie den Reißverschluss, der sich bis eben noch verhakt hatte, mit einem Mal ziemlich gut. Allerdings blieben ihr die belustigten Worte des Dankes im Hals stecken, als sie Cash gegenüber stand. Verdammt, war das Einzige, das ihr klar durch den Kopf schloss und sogleich senkte sie den Blick, damit ihr die Tränen nicht in die Augen schossen. Das Atmen fiel ihr schwer, als sie sich an Cassian vorbeischob und irgendwas murmelte, das sich entfernt wie ein 'Ich warte draußen' anhörte.
Dort draußen lehnte sie sich gegen die Wand. Wann hörte dieses grässliche Gefühl nur auf, das ihr durch die Brust schrie. Wie ein immer währender Geist, der sich an ihr Innerstes krallte und unbesiegbar blieb. Ihr Vertrauen in die Heilsamkeit der Zeit war erschöpft, einfach... einfach erschöpft.

Die Nervosität stieg mit jedem Atemzug, bis ich das Gefühl hatte sie könne nicht weiter steigen. Ich stand vor dem Ganzkörperspiegel mitten im Zimmer und beobachtete nervös.
Das Kleid war ein Traum aus weiß und vorsichtig strich ich mit zitternden Fingern über die Spitze. Wie Felix sich wohl fühlte? Vermutlich genauso wie ich? Oder hatte er auch Angst? Angst, dass einer von uns es nicht schaffte "Ja" zu sagen.
Blinzelnd wanderte mein Blick über das Kleid, alles wirkte so perfekt, dass es beinahe schon angsteinflößend war. Ich strich über einen der Kleiderträger und wandte mich meinem Spiegelbild wieder zu. Meine Haare waren hochgesteckt, ein paar lose Strähnen hingen heraus. Der Schleier war in die Frisur eingefasst. Auf Schminke hätte ich am liebsten komplett verzichtet, doch Mercy und Sheba hatten mich noch überreden können, doch ein wenig Wimperntusche und Lippenstift zu benutzen. Bei den Schuhen dachte ich immer an den Ballabend, als sheba sich beschwert hatte, dass sie auf den Dingern umknicken würde. Und nun stand ich hier mit 10cm-High-Heels und dachte über den Sinn und Zweck der Schuhe nach.
Ich bin fertig..., flüsterte ich leise und konnte nicht verhindern, dass meine Stimme zitterte. Vorsichtig drehte ich mich um und richtete das Kleid, ehe ich leicht lächelte und mir eine Strähne hinter das Ohr schob.
Als die Tür aufging und Cash hereintrat, wandte ich meine Aufmerksamkeit ihm zu und blinzelte. Ja, natürlich, antwortete ich sanft und warf Sheba, Ella und Lela einen kurzen Blick zu. Als die drei hinausgegangen waren, sah ich Cassian fest in die Augen und lächelte nervös.

Cash schaute Lela noch kurz nach und wartete, bis die anderen gegangen waren, bevor er sich an Nia wannte. "Also erst mal, du siehst wunderschön aus.", sagte ermit einem vorsichtigen Lächeln zu ihr. Es wurde ihm etwas unangenehm und er begann an seinen Klamotten rum zu zupfen. "Also was ich eigentlich noch los werden wollte, bevor du heiratest...", er wusste nicht genau wie er es sagen sollte und so setzte er sich erst mal auf eines der Betten. Cash starrte auf seine Schuhe, bevor er wieder den Kopf hob und Nia in die Augen sah. Er stand auf und ging zu ihr, dann nahm er ihre Hände vorsichtig in seine, welche vor Nervosität ziemlich kalt geworden waren. Er sah sie aus lieben, aber übermüdeten Augen an. "Bevor du heiratest möchte ich mich bei dir entschuldigen, weißt du ich habe seit dem Ball nicht mehr wirklich gut geschlafen, unter anderem weil ich ein so schlechtes Gewissen habe.", er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach. "Ich war schlecht drauf, weil Lela gegangen war, hatte getrunken und hatte einfach Lust.. Ich weiß selbst nicht so genau auf was.", sagte er ehrlich. "Es tut mir leid, dass ich dir und Felix den Abend verdorben habe und dass ich so ein Arsch war. Ich möchte einfach nur das du das weißt, bevor ein neuer Abschnitt deines Lebens anfängt.", sagte er und lächelte sie an. Dann ließ er ihre Hände wieder los, sein Lächeln schwand und er dachte an Lela. "Ich freu mich für dich, das du in Felix den Kerl deiner Träume gefunden hast, er ist echt schwer in Ordnung...", er grinste ein wenig. "Und ich wünsche dir, das ich für den Rest eures Lebens glücklich seit.", er trat noch einmal an sie heran und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, dann lächelte er sie an und ging zur Tür.

Ich sah zu, wie die Tür ins Schloss fiel, doch ehe ich etwas sagen konnte, fing Cassian schon an zu reden. Ich verschränkte meine Hände vor meinem Bauch und hörte ihm aufmerksam zu. Je mehr er sagte, desto gerührter wurde ich. Als er meine Hände nahm, bildete sich eine leichte Gänsehaut auf meinen Unterarmen, denn seine waren wirklich kalt. Danke Cassian, flüsterte ich lächelnd. Seine Worte berührten mich, denn die Wahrheit konnte man förmlich spüren.
Mir war keineswegs entgangen, dass Lela und Cassian viel zusammen verbrachten und so wie er das jetzt sagte, konnte ich nicht anders, als ihn zu umarmen. Als er sich umdrehte und verschwinden wollte, machte ich einen Schritt und hielt ihm am Handgelenk zurück.
Cassian? Ich atmete tief durch. Kannst du mir einen Gefallen tun? Würdest du mich zum Traualtar führen? Mein Vater war verstorben und so hatte ich niemanden gefunden, doch Cassian war vermutlich eine gute Entscheidung. Abwartend sah ich ihn an und biss mir zaghaft auf die Unterlippe um den Lippenstift nicht zu verwischen.

[Sprung]

Komplett mit Smoking und Hemd austaffiert schlenderte ich den Gang entlang, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
Die letzten Monate hatte ich mich daran gewöhnt meine Zeit mit Sheba im freundschaftlichen Sinne zu verbringen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich vor der Tür zu Shebas Zimmer stehen blieb. Eine dunkelhäutige, junge Frau, die sich gegen die Wand lehnte. Besorgt versuchte ich ihren Blick aufzufangen, doch sie schien nicht in der Stimmung zu sein zu reden.
Daher wandte ich mich an Sheba und verbeugte mich. Hey..., sagte ich sanft, du siehst toll aus, ich hoffe du gönnst mir nachher einen Tanz. Ich hatte spontan beschloss vorbeizukommen und sie abzuholen, damit wir zusammen zum Strand gehen konnte. Zur Begrüßung umarmte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Vor ein paar Monaten hätte ich es nicht getan, doch ich akzeptierte ihre entscheidung und wieso sollte ich nicht auch glücklich sein, wenn sie es war?

Ihm fiel eine ganze Lawine an Felsbrocken vom Herzen als sie ihn umarmte. Er war schon fast aus der Tür als sie ihn aufhielt und so trat er zurück und schloss die Tür wieder. Bei ihrer Frage kehrte sein altes Lächeln auf seine Lippen zurück. Ein Lächeln, welches schon ewig nicht mehr da gewesen war, unbeschwert, freundlich, aber auch ein wenig frech. Er verbeugte sich ehrerbietungsvoll vor ihr und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein fürsorgliches, freundschaftliches Lächeln. "Es wäre mir eine Ehre.", sagte er und reichte ihr den Arm, damit sie sich für den Weg dort einhaken konnte. Während er auf sie wartete zupfte er kurz seinen Anzug zurecht.

Als er zusagte, wurde mein Lächeln breiter und ich sah ihn an. Tränen standen in meinen Augen, doch ich hielt sie zurück, ehe sie doch noch über meine Wangen glitten und so mein Make-up verwischten. Danke, flüsterte ich und ging vorsichtig auf ihn zu. Ich hakte mich bei ihm unter.
Es war an der Zeit zu gehen. Die Nervosität stieg wieder in mir hoch und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mit der anderen Hand mein Kleid ein wenig hochraffte und mit ihm durch die Tür ging. Vorsichtig öffnete ich sie und klammerte mich dabei an Cassians Arm fest. Nun konnte ich das Kleid wieder loslassen, lockerte meinen Griff jedoch nur leicht, weil ich drohte umzukippen. Mit einem Mal war mir richtig schlecht, denn der große Moment kam von minute zu Minute näher...

gt: West-Strand

Sie war sehr nervös. das merkte er ihr an und so legte er einfach seinen Arm, ihn den sie eben noch eingehackt war, um ihre Mitte und nahm ihre rechte Hand in seine. So führte er die links von ihm laufende Rothaarige in Richtung Strand, wo die Hochzeit statt finden sollte.

tbc. West-Strand

Lela hatte nicht viel Zeit, um sich vor der Tür ein halbwegs glücklichen Ausdruck zurecht zu basteln, da schwang die Tür schon wieder auf und einträchtig verließen Cash und Nia das Zimmer. Den Mund zu einem schmallippigen Lächeln verzogen, folgte Lela den Beiden hinaus.

tbc: West-Strand