am West-Strand

Leicht fragend hob ich eine Augenbraue, als Marcel mich noch enger an sich zog, protestierte aber nicht. Ich war nicht scheu und hatte damit kein Problem, von einem Kerl so angefasst zu werden. Es nervte mich zwar, dass ich nach oben sehen musste, um Marcel direkt anschauen zu können, aber auch das war ich mittlerweile gewohnt. Ich lächelte leicht und drehte mich weiter mit ihm. "Du tanzt aber auch nicht schlecht. Besonders für einen Jungen", meinte ich und grinste.

Ich zuckte die Schultern. "Wurde oft genug gezwungen, mit Freundinnen zu üben." meinte ich lachend. Viele der Mädchen hier konnten tanzen und meine Freunde hatten alle mal mit mir tanzen wollen.

Okay, jetzt hielt ich es nicht mehr länger aus. Ich wirbelte hoch und sah zu Mina & Marcel. Ich werde Sheba besuchen!, rief ich und lief davon, ehe einer der beiden reagieren konnte...

---> geht weiter in Cafeteria

Ich grinste Marcel an und zwickte ihn mit der Hand in sein Schulter. "Gezwungen? Ach komm, das glaub ich dir nicht", sagte ich und ließ mich wieder von der Musik treiben. Es wunderte mich, dass Louis so etwas auf seinem Handy hatte.

Als Louis samt der Musik verschwand tanzte ich noch ein paar Takte nach, dann hielt ich an. Noch immer in Tanzhaltung sah ich Jas an, dann lächelte ich. "Nur am Anfang." gab ich schmunzelnd zu, während ich meine Hände von ihrem Körper löste. Ich ließ mich in den Sand sinken und legte mich auf den Rücken, die Hände hinterm Kopf verschränkt.

OUT: "während ich meine Hände von ihrem Körper löste" - hrrr~ xD

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Louis samt der Musik verschwunden war. Deshalb stand ich nun etwas verdutzt da, als Marcel sich von mir löste und mich anlächelte. Ich grinste nun ebenfalls und setzte mich neben ihm in den Sand, zog die Beine an und legte meine Arme darum. Den Kopf stützte ich auf meine Knie und sah in die Wellen. "Wenn du es nicht auch gewollt hättest, hättest du dich nicht zwingen lassen", meinte ich nachdenklich und sah Marcel von der Seite an.

Ich drehte den Kopf zur Seite und blinzelte gegen die Sonne, um Jasmina auszumachen. "Dann kennst du mich aber schlecht." kommentierte ich sie. "Ich kann einfach Mädchen mit Hundeblick nicht widerstehen." fügte ich dann hinzu, leise vor mich hin lachend.

Ich wandte meinen Kopf zu Marcel und runzelte die Stirn. Machte er sich etwa über mich lustig? Ich hob leicht eine Augenbraue und grub meine Hand in den Sand. "So, du kannst also Mädchen mit Hundeblick nicht widerstehen?", hakte ich nochmal nach und setzte meinen Hundeblick wieder auf. "Dann macht es dir wohl auch nichts aus, wenn ich dich mit Sand beschmeißen, während ich meinen Hundeblick aufgesetzt hab!", rief ich und warf ihm die Hand voll Sand direkt ins Gesicht, ehe ich mich schnell aufrappelte und lachend davonlief.

Dieser Hundeblick... Ich hielt ihn - natürlich - nicht aus. Doch dann meinte Jas, sie würde mir Sand ins Gesicht werfen und ihr Hundeblick verwandelte sich in ein fast schon fieses Grinsen. Und Tatsache bekam ich die volle Ladung ins Gesicht. Ich sprang auf. "Iih, Jas, du Sau!" rief ich und spuckte Sand aus. Dann raste ich ihr entgegen und schmiss sie mit mir in den Sand. "Na warte..." knurrte ich belustigt und hielt sie gekonnt mit einer Hand am Brustkorb und einem Knie auf den Oberschenkeln am Boden, während ich mit der anderen Hand Sand nahm und ihn langsam auf sie hinab rieseln ließ.

Ich lachte vergnügt, als ich Marcel hinter mir schimpfen hörte und drehte mich zu ihm um. Doch da raste er schon auf mich zu und schmiss mich mit seinem ganzen Körpergewicht in den Sand. "Geh runter von mir, Marcel!", rief ich lachend, ehe er langsam Sand auf mich hinabrieseln ließ. Ich zappelte wild in seinem Griff und versuchte mich verzweifelt zu befreien. "Hör auf! Bitte, hör auf!", bat ich ihn, während ich immer wieder etwas Sand ausspuckte.

Ich tat erstaunt und stoppte den Sand, behielt ihn jedoch in der Hand. "Wieso sollte ich, du böses, böses Mädchen?" fragte ich keck und grinste Jas an.

Ich blinzelte mir den Sand aus den Augen und sah Marcel mit geröteten Augen an. "Weil du ein lieber Kerl bist und keine Mädchen quälst. Außerdem brennt das Zeug in den Augen", erwiderte ich und hustete unterdrückt. Der Kerl war wirklich mit allen Wassern gewaschen.

Ich konnte diese unbekümmerten Leute einfach nicht verstehen. Deshalb verwandelte ich mich zurück und ging aus dem Wasser. Ich ging. Wortlos. Warum hätte ich auch etwas sagen sollen? Niemand würde mich vermissen.

--> Stall

Ich überlegte kurz, dann ließ ich den Sand neben uns fallen. Ich setzte mich neben Jas in den Sand und putzte ihr kurz die Sandkrümel aus dem Gesicht. Ihre Haut war ganz weich und ich musste grinsen. Einfach so.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Samiya verschwand und ich seufzte leise. Ich würde sie nachher mal suchen.

Erleichtert atmete ich auf, als Marcel sich neben mich fallen ließ und aufhörte, mir Sand ins Gesicht rieseln zu lassen. Jedoch rührte ich mich noch immer nicht, als er mir die Sandkörnchen aus dem Gesicht strich. Blinzelnd sah ich ihn an und spürte, wie ich im Gesicht rot wurde. Noch nie hatte mich ein Junge so zärtlich im Gesicht berührt.
Erst, als ich bemerkte, dass Samiya verschwand, fand ich in die Gegenwart zurück. Ich setzte mich auf und schüttelte mir den Sand aus dem Haar. "Und...jetzt?", fragte ich Marcel leise.

Ich zog meine Hand zurück, als Jasmina rot wurde. "Keine Ahnung." gab ich zu. Ich war noch immer über Jasmina gebeugt und sah sie an. Langsam verschwand die Röte wieder aus ihrem Gesicht und irgendwie wurde es merkwürdig, also setzte ich mich ganz auf.

Ich schluckte trocken, während ich Marcel weiterhin ansah. Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Deshalb war ich umso erleichterte, als er sich wieder aufsetzte und ich somit nicht mehr die ganze Zeit in sein Gesicht musste.
Nun setzte ich mich ebenfalls auf und sah wieder ins Meer. "Hm, vllt nochmal schwimmen?", schlug ich vor und sah Marcel von der Seite fragend an.

Ich überlegte kurz. "Aber richtig." meinte ich dann. Ich erhob mich und streckte Jas die Hand entgegen. "Als Nixen." Über mein Gesicht zog ein Lächeln, als ich Jas hochzog und dann Richtung Wasser rannte. Ich rannte, bis ich Knietief im Wasser war, dann erzwang ich das Kribbeln herbei, dass meine Beine in den inzwischen so vertrauten Fischschwanz verwandeln würde.
Ich erinnerte mich zurück, dass ich bei meinen ersten Versuchen mich von einer Nixe - in dieser Gestalt war ich ja geboren - in einen Menschen zu verwandeln, immer Kleidungsstücke verloren hatte und auch einmal einige Schuppen gefehlt hatten. Aber das war seltener geworden.

Ich grinste, als Marcel mich mit sich ins Wasser zog. So gefiel er mir schon wieder besser, wenn er einfach nur Spaß haben wollte.
Als ich auch tief genug im Wasser war, verwandelte ich mich ebenfalls in eine Nixe mit dem orangenen Fischschwanz und dem Bikini-Oberteil. Eilig glitt ich unter Wasser und ließ mich unter Wasser auf dem Rücken treiben, während ich zu Marcel hochsah. "Komm runter, du Faulsack!", rief ich lachend.

Ich lachte nur leise und tauchte ab. Mit kräftigen Schlägen meiner Schwanzflosse war ich in Null Komma Nichts bei ihr und schwamm neben Jasmina auf der Stelle. "Nenn mich nicht faul!" knurrte ich sie an und eine Reihe Luftblasen blubberte an mir vorbei Richtung Wasseroberfläche. Ich dagegen schwamm weiter hinaus ins Meer und dann immer nach unten. Bald konnte ich den Grund sehen, der voller Korallen war. In allen Farben und Formen wuchsen sie dort unten und auch Fische in allen Regenbogenfarben stoben auseinander, wenn mein Schatten auf sie fiel. Nach ein paar Sekunden entdeckte ich, wonach ich gesucht hatte - eine hübsche Muschel. Ich hob sie auf und betrachtete sie eingehend. Sie war blau mit violetten Sprenkeln und noch ganz. Ich musste lächeln. "Hey, guck mal, Jas!" rief ich ihr zu.

Ich grinste schief, als Marcel mit anknurrte, dass ich ihn nicht faul nennen sollte. Da hatte ich wohl eine Schwachstelle von ihm erwischte.
Ich folgte ihm hinab in die Tiefe und genoss einfach das Wasser und die Fische um mich herum. Das war mein Element. Als Marcel nach mir rief, wandte ich mich im zu und schwamm eilig zu ihm. "Was hast du denn da?", fragte ich neugierig und spähte ihm über die Schulter. Ich lächelte und lehnte mich leicht an ihn an. "Die ist wunderschön", murmelte ich.

Ich hielt Jasmina die Muschel hin und nickte zustimmend. "Ich liebe diese Art Meeresschätze." verriet ich ihr. Naja, eigentlich war es kein Geheimnis. Jasmina betrachtete die Muschel fasziniert und so drückte ich sie ihr mit einem Lächeln in die Hand. "Du kannst sie behalten. Ich schenk sie dir."
Ich zeigte auf die violetten Sprenkeln. "Diese Muschel ist eigentlich ein Schneckenhaus von der Azuralen Meeresschnecke." erklärte ich ihr. "Sie sind nicht gerade selten, aber auch nicht allzu häufig anzutreffen." Ich wusste nicht mal, ob das Jas interessierte, also verstummte ich.

Überrascht sah ich Marcel an, als er mir die Muschel in die Hand drückte und meinte, dass er sie mir schenken wollte. Ich lächelte und fuhr zärtlich über die Konturen. "Dankeschön", hauchte ich und sah Marcel lächelnd an.
Neugierig hörte ich seinen Worten zu und sah die Muschel dann noch intensiver an. "Wow, woher weißt du denn so viel über Meerestiere?", fragte ich ihn dann und sah ihn wieder an.

Ich sah Jasmina an. "Meine Mutter hat mir vieles beigebracht, als ich noch klein war." Bevor ich zu meinem Vater musste... fügte ich in Gedanken hinzu.
Der Gedanke an meinen Vater trieb mir das Grinsen aus dem Gesicht und ich wandte mich ab von Jas, damit sie mein verbittertes Gesicht nicht sehen musste. Nach einem Moment hatte ich mich wieder unter Kontrolle. "Ich liebe das Meer eben. Da sollte man sich auch damit auskennen." fügte ich dann noch hinzu.

Ich runzelte die Stirn, als sich Marcel plötzlich von mir wegdrehte. Hatte ich etwas Falsches gesagt? "Alles ok?", fragte ich ihn, aber in dem Moment drehte er sich schon wieder zu mir um und lächelte mich an. Hatte ich mir das jetzt eingebildet oder hatte er seine Gefühle einfach so gut unter Kontrolle, dass er sie so schnell verbergen konnte? Nachfragen würd ich jedoch nicht, wenn er reden wollte, würde er reden. Stattdessen sah ich wieder die Muschel an und strich erneut über die raue Oberfläche. "Ich wünschte, ich würde auch so viel über das Meer wissen. Ich liebe es auch, aber ich weiß kaum etwas darüber...", murmelte ich und seufzte.