der Stall (Haustier-Appartement)

Ich zuckte zusammen, als der Wind mir den Klang einer anderen Stimme herübertrug. Ich dachte ich wäre alleine. Das hatte sich anscheinend gerade geändert. Erst nach einem kurzen Moment bemerkte ich, wer der Besitzer dieser Stimme war. Ich drehte den Kopf und sah Logan auf mich zukommen. Ich trieb meine Stute durch leichten Druck mit den Schenkeln an und drehte dann einmal, sodass ich Logan direkt vor Logan stand. Hey , antwortete ich und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.

Sie drehte sich mit ihrer Stute zu mir rum und ich kam mir vor, wie in einen dieser Liebesfilmen, in denen sich die Frauen in Zeitlupe umdrehen und der Mann total baff ist. Sie sah wie immer toll aus. Innerlich hoffte ich, dass sie nicht bemerkt hatte, dass ich sie so angestarrt hatte. "Wo wolltest du denn ausreiten?", fragte ich sie.

(Sprung: neuer Tag)

Ich saß bei Fay in der Box. Box 19. Zuerst hatte ich ihr Fell gepflegt und dann hatte ich mit dem Gedanken gespielt auszureiten. Allerdings war es mir zu kalt und zu nass dafür gewesen. Deshalb saß ich nun hier. In meinen hellgrauen Wintermantel gehüllt. "Na Süße... willst du auf die Koppel?", fragte ich sie leise. Fay stubste mich nur an. Ich schniefte durch meine Nase, die etwas verstopft war. "Ja klar, ich geh natürlich mit... es geht mir gut... wirklich." Ich stand auf und nahm Fay beim Halfter. Um hinauszugehen. In den Schnee.

--> Koppel

--> kommt von: Zimmer 29

Ich hatte beschlossen im Stall vorbeizuschauen und Luca ein paar Tiere zu zeigen. Zwar war er noch zu klein, doch den Wald sah er ja fast jeden Tag.
Ich stellte den Kinderwagen ab und hob Luca heraus. "Schau mal, Luca." meinte ich leise und hielt ihn hoch, sodass er ein Pferd in einer der Boxen sehen konnte. Ich streckte einen Arm aus und ließ das edle Tier daran schnuppern, bevor ich ihm sanft über die Nüstern strich.

Ich dachte mir, ich reite mal zum West-Strand. Es sieht doch bestimmt atemberaubend aus, wenn der Schnee dort eine funkelnde und strahlendweiße Decke bildet und nebenbei das Wasser an den Strand rauscht, antwortete ich verträumt und ließ Bacardis Zügel etwas durchhängen. Und was machst du hier?, fragte ich ihn, da er normalerweise nicht hier war. Wieso sollte er auch, wenn er nichtmal ein Pferd besitzt..

"Hört sich Klasse an", sagte ich lächelnd. "Ach, mir war irgendwie langweilig, da bin ich bisschen auf dem Gelände herumspaziert. Dann kam ich hier vorbei und habe Barcadis Box leer aufgefunden und dann sah ich halt schon dich", antwortete ich auf ihre Frage.

Ich lächelte ihn an. Ja, finde ich auch.. Ich wollte das immer schon machen, ich bemerkte wie Bacardi langsam anfing ungeduldig auf der Stelle zu tänzeln. Ich beugte mich herunter und flüsterte dann in ihr Ohr: Ruhig, Dicke. Es geht ja gleich los, daraufhin schien sie sich wirklich wieder etwas zu entspannen. Danach sah ich wieder zu Logan herüber und erwiderte: Ich weiß was du meinst... Ich laufe auch manchmal einfach herum. An der frischen Luft kann man einfach am besten nachdenken.

"Ja..", murmelte ich. "Du, Jade.. Ich wollte dich da eigentlich noch etwas fragen..", ich legte kurz eine Pause ein. "Morgen ist ja der Herbstball.." Erneut stockte ich ich. Nun mach schon! So schwer ist das doch nicht, stell dich nicht so an! "Und ja.. Ich wollte fragen, ob du da vielleicht mit mir hingehst?"

Ich fuhr mit meinen Fingern sanft durch ihre Mähne. Ja..?, fragte ich, als Logan stockend von dem morgigen Herbstball redete. Er hat mich gefragt. Er hat mich endlich gefragt!, fing eine Stimme in meinem Inneren vor Freude zu quitschen. Kurze Zeit senkte ich meinen Blick, da ich etwas rot wurde, danach aber strahlte ich ihn an. Und ich dachte schon, du würdest mich nie fragen, sagte ich. Leise, aber bestimmt. Also ja, ich würde sehr gerne mit dir zum Ball gehen, mein Strahlen nahm einen etwas schüchteren Eindruck an, aber ich erwiderte seinen Blick weiterhin.

Ich sah, wie sie leicht rot anlief, das fand ich süß. Über ihre Zusage habe ich mich innerlich und äußerlich gefreut. Ja, sie hat recht. Endlich hast du sie gefragt. "Ich hatte schiss vor einem nein", sagte ich, den Kopf senkend, blickte aber schnell wieder hoch um das Thema zu wechseln. "Naja, ich bin dann auch mal weiter, viel Spaß bei deinem Ausritt!" ich wandte mich zum Gehen zu und grinste vor mich hin.

-> Biblothek

<--die Koppel

Er betrat den Stall Trodaire band er an seiner Box an und führte Talia dann in ihre Box. Dort rieb er sie mir Stroh ab und legte ihr eine Abschwitzdecke über, damit sie nicht krank wurde. Er füllte Heu und Wasser auf und verließ Lenas Stute dann. "Hey.", begrüßte er Juliane, die mit Luca auf der Stallgasse stand. Dann ging er zu seinem Pferd und lehnte sich erst mal gegen den großen Hengst. "Ich hab dich vermisst.", sagte er und das Pferd stupste ihn mit seiner weichen Schnauze gegen die Wange. Marc holte eine Möhre aus der Futterkammer und gab sie seinem Pferd. "Ich würde echt gerne mit dir ausreiten, aber das geht im Moment nicht.", er krauelte seinem Pferd die Stirn. Dann wand er sich wieder an Juliane: "Luca wird bestimmt mal ein totaler Tiermensch, so oft, wie er mit ihnen Kontakt hat.", er lächelte die jüngere Schülerin freundlich an.

Auf Logans Aussage wusste ich nicht, was ich erwidern sollte. Er schien auch keine Antwort zu erwarten, sondern verabschiedete sich danach nur. Danke, sagte ich mit einem Lächeln und funkelnden Augen. Dir auch. Was auch immer du noch vorhast. Ich blickte ihm noch hinterher und bemerkte jetzt erst, dass noch zwei andere im Stall waren. Genau genommen drei, wenn man das Baby mitzählte. Sie schienen mich nicht bemerkt zu haben, oder sie wollten es einfach nicht. Es war mir aber auch relativ egal, also nahm ich Bacardis Zügel wieder auf und trieb sie an, sodass wir im Schritt den Stall verließen.

--> West-Strand

Ich zuckte zusammen, als ich angesprochen wurde. Doch dann ah ich, dass es Marcas war. "Hey Marcas." grüßte ich den älteren Schüler. "Ist das dein Pferd?" fragte ich sinnloser Weise und deutete auf Trodaire. Ich schulterte Luca kurz auf die andere Seite, ehe ich einen Blick zu Jade warf, die gerade den Stall verließ.
Als ich wieder auf Marcas achtete, sagte er gerade "Ich hab dich vermisst." Ich machte den Mund auf, um ihn verdutzt zu fragen, wie er das meinte, da fiel mir auf, dass er nicht mich, sondern sein Pferd gemeint hatte. Ups. Doch dann wandte er sich wieder an mich. "Solange die Tiere nett sind sehe ich nichts was dagegen spricht." meinte ich leise und lächelte leicht. "Tiere sind treu, richtig?" fragte ich ihn nach einer kurzen zeit des Schweigens.

Er lächelte bei ihrer Frage. "Ja Tiere sind treu und ich hoffe, das Talia.", er deutete auf die schwarze Stute ein paar Boxen weiter. "Sich bald wieder fängt, damit ich wieder mehr mit ihm hier arbeiten kann.", er streichelte sein Pferd. "Wie sieht das bei dir eigentlich mit dem Ball aus?", fragte er sie so beiläufig wie möglich. "Ich meine du kannst Luca ja nicht alleine lassen oder zu mindest nicht lange.", er stieß sich von seinem Pferd ab und ging einen Schritt auf die beiden zu, wusste dann allerdings nicht weiter und schnappte sich einen Striegel. Während er sein Pferd putzte sah er Juliane und Luca abwechseln, lächelnd an. Der Kleine war schon zum knuddeln. "Wenn du jemanden hast, mit dem du hin gehst, könnte ich auch eine Weile auf ihn aufpassen.", bot er vorsichtig an, er wollte sich ihr ja nicht aufdrängen.

Ich schlug die Augen einen Moment nieder, ehe ich wieder hoch sah. "Ich wollte Luca auf meinen Rücken schnallen oder in einen Babystuhl setzen und wenn er müde wird ihn ins Bett bringen, bevor ich mit Babyfon zurück zu meinem Partner gehe." erklärte ich den Plan, den ich mir schon zurecht gelegt hatte. "Nur fehlt mir noch der Partner." fügte ich hinzu. Luca begann leise zu brabbeln, gleich würde er wohl wieder weinen. Vorsichtshalber wiegte ich ihn schon mal hin und her. Als Marcas mir anbot, auf Luca Acht zu geben, spannten sich meine Muskeln ungewollt kurz an. "Ähm, danke, aber es wird schon gehen." meinte ich ausweichend. Luca alleine in der Nähe eines Kerls? Ich bemerkte, dass ich errötete und so sah ich zur Seite.

Er sah, dass sie errötete und wand sich kurz ab um den Striegel wieder in die Putzbox zu schmeißen. Er war ja auch ein Trottel, klar wollte sie keinen Kerl in der Nähe ihres Babys haben, nach der Sache mit Chris. "Würdest du dann mit mir dahin gehen?", fragte er sie. Er lächelte, als der kleine anfing zu brabbeln. "Er ist echt süß.", sagte er und verfluchte sich gleich gedanklich dafür, diesen Gedanken laut ausgesprochen zu haben, doch das zeigte er nicht, stattdessen lächelte er.

cf: Cafeteria

Erst als ich den Duft des Stalles wahrnahm, schlich sich ein echtes Lächeln auf meine Lippen. Kurz angebunden nickte ich Marcas und Juliane zu, die flirtend im Gang standen und schob mich an ihnen vorbei.
Schnaubend begrüßte mich Nikita und in alter Gewohnheit schnaubte ich zurück. Gleich darauf strich ich ihr und Nadim über die Nüstern. "Na meine Freunde", lächelte ich leise und schaute die Beiden zärtlich an. "Lust auf einen kleinen Ausritt?"

Wieso war er so nett zu mir? Schon wieder lächelte Marcas mich an und ich..ich sah nur ausdruckslos zurück. Bekam gerade noch ein kleines Lächeln hin, da ich einfach nicht unecht lächeln konnte. Chris hatte mich damit immer aufgezogen. Chris. Der falsche Gedanke.
Ich schreckte bei Marcas nächsten Worten zusammen. "Ich.." sagte ich kurz und schloss einen Moment die Augen. Ich muss dahin. Entweder mit Marcas oder irgendeinem. Ich öffnete die Augen wieder und suchte Marcas' Blick. "Ja, gerne." antwortete ich und zwang meine Haare mit einer kurzen Kopfbewegung hinter meine Schulter. Als er meinte Luca sei süß, hielt ich ihm das dick eingepackte Bündel hin. "Magst du ihn mal halten?" fragte ich vorsichtig. So sehr mir der Gedanke sträubte Luca mit einem Kerl allein zu lassen, ich war ja hier. Etwas anderes beschäftigte mich. "Wieso ich?" fragte ich ihn, nachdem sich ein Mädchen an uns vorbei gezwängt hatte.

Vorsichtig nahm er den Kleinen auf den Arm. "Na Kleiner.", begrüßte er ihn leise aber lächelnd. Dann wand er sich wieder an dessen Mutter. "Weil du mal eine Wenig Ablenkung brauchst und bevor du auf dem Ball einem Typen zugewiesen wirst, frag ich dich lieber. Ich mag Luca und werde dich wegen ihm nicht doof angucken.", er schob dem Kleinen die Mütze ein Stückchen zurück, welche ihm ins Gesicht gerutscht war. "Außerdem kann ich das nicht mit ansehen, wie du immer traurig aus siehst, da möchte ich was gegen machen, ich würde gerne so etwas wie ein guter Freund für dich sein, wenn das ok ist.", sagte er weiter, er wollte einfach das sie glücklich war, er fühlte sich verantwortlich, er wurde so erzogen, denjenigen zu helfen, denen es schlecht ging und das tat er gerne. Sein Pferd stupste ihn an, wollte auch wieder Aufmerksamkeit. Der Blonde Streichelte sein Pferd, aber mit genug Sicherheitsabstand, wegen Luca.

Ich lächelte, als ich sah, wie Marcas mit Luca umging, aber dennoch schrie in mir alles ihm das Kind sofort wieder abzunehmen. Luca griff mit seinen kleinen Fingerchen nach Marcas' Hand und ich spürte, wie ich mich merkbar entspannte. "Er mag dich." flüsterte ich fasziniert. Seine Erklärung ließ mich stocken, ich ließ ihn ausreden und sah auf. "Wirke ich wirklich so traurig?" fragte ich und biss mir auf eine Lippe. Ich wollte doch stark sein. Stark für Luca. "Ich hätte dich gerne zum Freund, aber ich weiß nicht, ob ich das kann... In Gegenwart von Jungs bin ich immer angespannt, seit..." antwortete ich dann zaghaft.

Luca hatte ganz schön Kraft, also für ein Baby. Er lächelte als er hörte was Juliane sagte. "Ich mag ihn auch.", sagte er ebenso leise. Doch als sie dann auf seine Erklärung zu sprechen kam wurde er ein wenig unsicher. "Na ja du wirkst einsam und deswegen ein wenig traurig.", erklärte er. Dann gab er Juliane ihr Kind wieder und entzog Luca vorsichtig seinen Finger. "Ich weiß.", sagte er sanft. Sie war eine wahnsinnig starke junge Frau und er bewunderte sie dafür. "Du brauchst nicht darüber zu reden, wenn du nicht willst, aber ich bin für dich da wenn du irgend ein Problem hast.", fügte er hinzu. Dann band er sein Pferd los, welches schon nach dem Heu in der Futterkrippe angelte. "Du bist echt sowas von verfressen.", sagte er kopfschüttelnd zu dem großen Tier. Er öffnete die Boxentür und nahm ihm das Halfter ab. Trodaire lief sofort in seine Box und versenkte den Kopf im Futter. Marcas musste bei dem Anblick lachen. Dann drehte er sich wieder zu dem brünetten Mädchen um. "Du ich muss noch jemandem tanzen beibringen, wir sehen uns spätestens morgen.", er lächelte ihr zu, streichelte Luca noch einmal sanft übe eine Wange und verließ den Stall.

-->die Schul-Aula

"Okay, viel Spaß." wünschte ich ihm noch und nahm Luca vorsichtig wieder ab. "Und wir? Gehen wir auch wieder?" fragte ich meinen Sohn und setzte ihn in den Wagen. Die Decke schön um ihn ringsum gestopft, verließ ich den Stall wieder. Ich hatte Hunger, und auch wenn mir vor all den Leuten wie immer gruselte, beschloss ich mit Luca Essen zu gehen.

--> geht weiter in der: Cafeteria

Nachdem die Beiden eine ausgiebige Bürst-Einheit genossen hatten, waren sie zufrieden und ich nicht nur schmutzig, sondern auch ziemlich fertig. Trotzdem konnte ich es gar nicht mehr erwarten im Sattel zu sitzen und beeilte mich Nadim aufzutrensen.
Dieser schnaubte und stapfte mit dem Huf. Er wollte bewegt werden, das machte er mir deutlich. Dieser Gaul ist einfach restlos verwöhnt!, dachte ich zärtlich und ließ Nikita aus ihrer Box. Sie würde werder Zügel noch Halfter brauchen. Nikita war wie eine Nanny für Nadim - und für mich im Grunde auch.

tbc: kleines Wäldchen

--> West-Strand

Atemlos öffnete ich die Stalltür, huschte herein und schob sie hinter mir wieder zu. Einen Moment lauschte ich, aber der Stall schien menschenleer zu sein. Während ich aus meiner nassen Jacke schlüpfte, und sie über Miraks Tür hing, hob ich seine Bürste auf und schlüpfte zu ihm in die Box. Der weiße Riese lag in seiner Box, und obwohl er den Kopf erhoben hatte, schaute er mich aus trüben Augen an. Leise begrüßte ich ihn, ließ mich neben ihm ins Stroh sinken und strich über seine Nase. Er schnaubte leise, senkte den Kopf um vorsichtig an meinem Oberteil zu knabbern. Aber schnell ließ er davon ab und schloss die Augen. Süßer! forderte ich ihn leise auf, mich wieder anzuschauen. Er war nicht krank, mehr bekam er im Winter so etwas wie Winterdepressionen. Aber ein schöner Anblick war es trotzdem nicht. Schon länger spielte ich mit dem Gedanken, ihm ein kleines Beistellpferd zu organisieren. Vielleicht wäre er dann nicht mehr so einsam.
Neben ihm kniehend strich ich sanft über sein Fell, kraulte seinen Hals und kämmte den langen Fesselbehang. Erst als er soweit sauber war fing ich an, seine Stirn zu liebkosen und leise mit ihm zu reden. Mit aufmerksam aufgestellten Ohren hatte er den Kopf in meinem Schoß abgelegt und prustete ab und zu meine Hand an.

cf: Kleines Wäldchen

Mit raschen, geübten Bewegungen sattelte ich Nadim ab und rieb ihn und Nikita trocken. Trotz des kurzen Ausflugs waren die Beiden ins Schwitzen gekommen, was ein gutes Zeichen war. Schweiß war ein wunderbares Signal für Pferde, die etwas taten.
Jedem noch einen Kuss auf die Nüstern drückend, wand ich mich - zugegeben schweren Herzens - ab und lief wieder in Richtung Gebäude.

tbc: Aula