Lehrerdorf, Appartement 1 - frei

Ich saß in meinem kleinen Wohnzimmer auf meinem Sofa, einen Frisch gebrühten Kaffee in der Hand. Um mich herum wuselten Vika und meine zwei Hunde Cloud und Klecks. Ich beobachtete die drei schmunzelnd.
An meiner Anlage lief eine CD mit Kinderliedern, welche ich zwar alle schon auswendig konnte, aber es war Vikas Lieblings-CD. Ich summte die Melodie mit und griff mit einer Hand zu dem Buch, was ich zurzeit las. 'Die Schlacht' hieß das Buch. Es war sehr spannend. Ich schlug es auf an der Seite, wo ich stehen geblieben war, und begann zu lesen. Meinen Kaffee stellte ich ins Regal über mir – bei den drei tobenden Wesen in meinem Wohnzimmer war sie auf dem Tisch nicht sicher.
Als ich aufsah, war jedoch die Tür auf und Vika verschwunden. Ich stöhnte, klappte das Buch zu und erhob mich. Jetzt musste ich sie suchen. Ich schaltete die CD ab, schnappte mir meinen Schlüssel und verließ das Haus. Ich schloss ab und überlegte, wo ich am Besten beginnen konnte mit der Suche. Ich beschloss es in der Nähe der Schule zu versuchen, immerhin war auf dem Schulhof ein kleiner Spielplatz, wo Vika und ich manchmal hingingen zum Spielen.

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Vor der Tür setzte ich Vika ab. Mit einer Hand schloss ich die Tür auf und stieß sie auf. "Willkommen Zuhause, Prinzessin." sagte ich lachend und deutete eine Verbeugung an. "Nach dir."

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Noch immer lachend hüpfte ich ins Haus. Es war einfach wie zu hasue, noch nie hatte ich das gefühl so gemocht zu werden. Die Welt schien viel bunter und unglaublich freundlich.

Ich hob Vika hoch und trug sie in die Stube. Dort setzte ich sie auf dem Sofa ab. "Und jetzt? Wollen wir was malen oder was spielen?" fragte ich sie und hockte mich vor ihr. Dann zog ich ihr die hübschen kleinen Schuhe aus und kitzelte sie an den Füßen. "Oder müssen wir noch Heilkunde Hausaufgaben machen, haben wir was auf?" - Ja, auch die Kleinsten von Palestras Place mussten Hausaufgaben machen, wenngleich in vereinfachter Form.

Wir können etwas malen, ich weiß nciht ob wir Hausaufgaben auf hatten...ich glaube nciht! sagte ich während ich mich vor kichern wand. An den Füßen war ich furchtbar kitzelig und Tommy wusste das. Also zog ich sie zurück und setzte mich drauf, jetzzt konnte er sie nicht mehr kitzeln. Grinsed stubste ich ihn mit meinen kleinen fingern auf die Nase.

Ich streckte Vika die Zunge raus, als sie ihre Füße aus meinem Griff wand und sich auf sie drauf setzte. Ich erhob mich und lief zu einem Regal an der Wand, in der die kleine Box mit den Buntstiften und der Becher, in dem die Filzer steckten, standen. Ich drehte mich zu Vika um und sah sie fragend an. "Bunt- und Filzstifte oder Wassermalfarben? Und möchtest du was Eigenes malen oder Ausmalbilder?"

Buntstifte! Und etwas Selbstgemaltes! sagte ich und lief weg um Blätter zu hohlen. Nachdem sie die blätter auf zwei Stapeln auf den tisch geleglt hatte hohlte sie auch die Buntstifte. Dann stetzte sie sich aufs Sofa und nahm einen Orangenen Stift in die Hand.

Ich lachte, da Vika an mir vorbeisauste und sich die Stifte selbst holte. Ich folgte ihr zurück an den Tisch und schob mir den Sessel näher ran. Dann nahm ich mir einen braunen und einen grünen Buntstift und begann meine Heimat zu malen, wie ich sie in Erinnerung hatte - nur, dass es nicht wie meine Heimat aussah, sondern eher wie das Bild eines Kleinkindes. Aber wenigstens hatte ich Spaß. Ich lunste auf Vikas Bild. "Was malst du?" erkundigte ich mich höflich und zwinkerte.

Das ist ein Fisch! erklärte ich stolz und zeigte Tommy mein halbfertiges bild. Es war schon der orangene Kopf, mit einen grünes Auge mit einer schwarzen Pupille. Weiter zeichnete ich den Körper und die schleiernden flossen, er sah ein wenig aus wie ihr Hausfisch. auch wasserpflanzen sollten auf das bild kommen, auch Sandboden, aber zuerst musste der fisch fertig werden.

Ja, jetzt konnte ich erkennen, dass es ein Fisch war. "Ist das Black Beauty?" hakte ich nach, da das Bild aus orangenen Streifen bestand und neben dem Blatt ein schwarzer Stift bereit lag. "Apropo - wo ist dein Fisch überhaupt?" fuhr ich dann fort und sah mich um. Doch - da stand er. Auf dem Fensterbrett in seinem kleinen Fischglas.

Ich zuckte mit den Schultern. Das bild ist auf jeden fall für ihn, vielleicht kannte er diesen fisch einmal, er hatte ja sicher Geschwister. Er ist dort drüben! sagte ich und zeigte auf ein konservendosen-großes Glas in dem der fisch schwamm. Das war das Glas in dem ich meinen Fisch auch mit sich herum trug. Es hatte enen henkel, damit ich es besser tragen konnte, das hatte mir einer von den größeren kindern im Kinderheim gebaut, bevor er adoptiert wurde. Aber wenn ich zu hause war schwamm er meist in seinem großen Meerwasseraquarium. Ich stand also auf und nahm das Glas, ich trug Blacky zum Aquarium und nahm den kleinen fisch vorsichtig in die hand. Ich würde ihm nie weh tun und das wusste er auch, er war schließlich mein Freund, also legte ich ihn vorsichtig in ein großes Becken und lies ihn schwimmen. Es schien als würde er mir mit der flosse zuwinken, aber ich wusste, dass fische soetwas nciht taten.
Als ich ihn umgesetzt hatte ging ich wieder zurück und zeichnete weiter an meinem fisch.

Liebevoll betrachtete ich, wie Vika den Fisch in sein Aquarium brachte. So zärtlich ging sie mit dem Fisch um, dass es mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. "Soso, sein Freund also." wiederholte ich, als Vika wieder neben mir saß. Ich nahm mir einen Farbstift und kritzelte weiter auf meinem Bild rum. "Wir können das Bild, wenn es fertig ist, ja über das Aquarium an die Wand hängen." schlug ich Vika dann vor.

nächster Morgen

Ich lag in meinem Bett, alle Viere von mir gestreckt und schnarchte vor mich hin. Im Nebenraum tickte leise eine Uhr vor sich hin und draußen zwitscherten die Vögel. Ein neuer Tag hatte begonnen, doch ich schlief noch tief und fest. Und da es ruhig war schien auch Vika noch zu schlafen. Meine Decke war verrutscht, doch mir war nicht kalt, immerhin war es schon am Morgen recht warm. Für Ende Sommer sogar nochmal richtig schön warm.

Ich hatte mich zusammen gerollt und lag, klein und verletzlich unter meiner Decke. Aber ich schief noch, träumte von kristallklaem Wasser, in dem ich mit meinen freunden Schwamm. Doch in wirklichkeit wuuste ich, dass es nie so kommen würde.

Mein Wecker klingelte zum zweiten Mal und irgendwie klang er jetzt ärgerlicher. Ich seufzte und rollte mich aus dem Bett und lief zu Vikas Bett einen Raum weiter. Die Tür stand nachts zwar immer offen, aber trotzdem wollte ich ihr einen gewissen Freiraum geben. "Morgen mein Spätzchen. Die Sonne lacht schon vom Himmel." murmelte ich sanft und strich ihr die wirren Haare aus dem kleinen Gesicht. "Vika, aufwachen!" Ich musste gähnen, fuhr aber fort Vika wach zu streicheln.

Erst nach einer weile sprang ich auf. Ich hatte schon einer weile wach dagelegen und hatte Tommy machen lassen. Aber jetzt mussten sie bald zur Schule.

Ich war endlich fertig. Ich nahm Vika kurzerhand auf die Schultern, schnappte mir ihren kleinen Rucksack und verließ unser Haus. Ich schloss zu und hopste zum Schulhaus und schnell zum Klassenzimmer.

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