Nachdem Clemens außer Reichweite gegangen war, setzte ich mich direkt neben Noah. Es lag nicht daran, dass ich nicht wollte, dass er sah, dass wir doch mehr als nur Freunde waren, doch hielt ich mich an das Versprechen, das ich Noah gegeben hatte. Momentan war es noch etwas besser für uns Beide, nicht offen zu zeigen, dass da etwas war. Oder etwas in der Art. Aber vielleicht sah es jetzt anders aus? Für mich war es sicher, dass es nicht morgen enden würde oder so und mir war egal, was andere von mir dachten, wenn ich nur offen zeigen konnte, was ich für Noah fühlte. Natürlich nicht mehr als das, was ich in der Öffentlichkeit übertrieben fand, aber genau das, was richtig war. Es würde mir egal sein, wenn man mich schief anschaute, weil ich seine Hand hielt. Aber würde es Noah egal sein? Ich wusste es nicht und war mir nicht sicher. Zwar war es kein Geheimnis, dass er nicht an Frauen interessiert war, aber auch, dass er mit Mobbing nicht umgehen konnte. Und es würden sicherlich dumme Kommentare kommen. Könnte er das überstehen?
Ein paar Momente schaute ich ihn wieder mit einem innigen Blick in meinen Augen an und nahm seine rechte Hand in meine. Seine Hände waren kleiner als meine, warm, genauso hell wie sein ganzer Körper. Ich hielt sie gerne. Es war für mich jetzt schon zu etwas geworden, was ich nicht missen wollte, auch wenn es vielleicht nicht so stark war wie ihn zu küssen. Inzwischen war es für mich zu etwas geworden, was mir sehr viel bedeutete. Das war einfach so.
Noch gab es einige Dinge, die wir zusammen erleben konnten. Dinge in der Öffentlichkeit, Dinge mit ihm, wenn wir ganz alleine waren, Dinge, die ich mit ihm teilen wollte. Es war für mich okay zu warten, weil es für mich viel wichtiger war, ihn bei mir zu wissen. Doch wollte ich ihn der ganzen Welt zu sehen geben und zeigen können, was für ein Glück ich hatte, ihn zu haben.
»Wie findest du es hier so?«, fragte ich ihn und lächelte ihn an. Es war nicht das, was ich ihn unbedingt fragen wollte, doch traute ich mich gerade irgendwie nicht. Es war halt doch eine wichtige Frage, die man nicht so plötzlich stellen konnte. Also wartete ich noch ein Wenig.