Zimmer 003 ♀

Ich nickte bedächtig und tippte mir mit dem Füller an die Nase. Was ist mit Pastor, Torte et.?, fragte ich und knallte mit dem Kopf auf die Tischplatte. Das ist gar nicht so einfach... Woran man alles denken muss..., dachte ich und stöhnte fast schin erschöpft, obwohl wir noch nicht einmal angefangen hatten. Ich brauchte eine Torte, eine Trauzeugin, Pastor, einen Raum, Buffet...

Ich zuckte kurz zusammen, als Eleanor, eine Zimmerkameradin von Sydenia, auftauchte, zum Glück aber nur etwas holte. Ich lächelte zu ihr und nickte zustimmend, sagte jedoch nichts. Ich folgte ihr nur mit den Augen, bis sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, und sah dann wieder zu Sydenia.
Seufzend stand ich auf und ging zu ihr. Geschickt schob ich meine Hände unter ihren Körper, hob sie hoch und trug sie zum Bett, wo ich sie sanft niederließ. "Jetzt mach mal halblang, Kleine. Bisher weiß noch niemand von der Hochzeit und wir haben noch nicht einmal einen festen Termin. Du musst jetzt nicht alles auf einmal schon entscheiden, das hat alles seine Zeit", sagte ich und strich ihr dabei das Haar aus dem Gesicht. "Was ich jetzt viel wichtiger finde, ist, dass mir kalt ist und ich jemanden brauche, der mich wieder aufwärmt", setzte ich noch mit einem Lächeln hinzu und sah Sydenia zweideutig an.

Ich protestierte, als Felix mich hochhob und mir erklären wollte, dass es noch Zeit war. Klar, wir hatten noch keinen Termin und so, aber man konnte doch schon planen. Ich seufzte und kuschelte mich an seiner Brust. Als er meinte, er bräuchte jemanden zum kuscheln lächelte ich ihn unschuldig an. Soll ich Melody holen?, fragte ich ihn und drückte ihn aufs Bett, sodass ich mich neben ihm niederlassen konnte.
Zufrieden schmiegte ich mich an seinen merkwürdigerweise kalten Körper und legte eine Hand auf die Stelle an der sein herz schlug. Du hast Recht...wie immer..., sagte ich und fuhr mit einer Hand unter sein Hemd und legte die Hand auf seine Bauchmuskeln. Dann wärme ich dich..., hauchte ich und küsste ihn auf die Wange.

Ich zuckte kurz zusammen, als sie Melody erwähnte, ließ mir jedoch nichts anmerken. Klar hatte ich da wohl noch ein Problem, aber erstmal konnte ich nichts anderes tun als zu hoffen, dass die beiden irgendwann miteinander klarkamen. Sonst würde ich mich von Melody trennen müssen. Ich liebte Sydenia viel mehr als die Wölfin, auch wenn mir diese Entscheidung nicht leicht fallen würde. "Nein, ich will dich", erklärte ich entschlossen und legte die Arme um Sydenias Körper.
Als sie sich an mich schmiegte und mit ihrer Hand unter mein Shirt glitt, rannen mir wohlige Schauer über den Rücken und mein Körper bekam langsam an Wärme zurück. "Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe...", flüsterte ich und drehte meinen Kopf so, dass meine Lippen direkt auf die von Sydenia trafen. Mit meiner freien Hand fuhr ich ebenfalls unter ihr Shirt und strich ihren Rücken entlang.

Ich erzitterte unter der Berührung und seufzte lächelnd. Nicht hier, Felix..., dachte ich schweren Herzens und zog die Hand unter seinem T-shrit hervor. Ich sah ihn kurz an und presste die Lippen aufeinander. ...dann würde ich 3x um die Welt rennen um bei dir zu sein, beendete ich seinen Satz und lächelte schief, was schon fast wie sein Grinsen aussah. Merkwürdig wie er auf mich abfärbte. Gehts dir besser?, fragte ich ihn bezüglich seiner Kopfschmerzen und fuhr über seine Stirn um zu testen, ob er jetzt Fieber hatte.
Du solltest dich ausruhen..., entschied ich und legte meinen Kopf auf seine Brust.

Ich sah Sydenia fragend an, als sie ihre Hand zurück zog und hielt ebenfalls inne. Verdammt, das Verlangen ist zurück, dachte ich und verzog das Gesicht. Wieso nur konnte ich mich verdammt nochmal nicht zurückhalten? Irgendwann würde ich Sydenia mit meinem Verhalten vertreiben, wenn ich mich nicht besserete.
Nachdenklich sah ich sie an und nickte langsam. "Ja, mir gehts gut. Und nein, ich muss mich nicht ausruhen", erklärte ich und setzte mich auf. "Wie wärs mit einer kleinen Entspannungs-Massage für dich?", fragte ich sie stattdessen und lächelte.

Ich presste die Lippen aufeinander, als ich sah, wie Felix das Gesicht verzog. Es schien ihm wirklich schwerzufallen...Ich senkte schuldig den Blick und hob den Kopf als er mir eine Massage anbot. Lächelnd nickte ich und drehte mich auf den Bauch. Ich zog das Strickkleid aus, darunter trug ich nur ein Top und sofort fröstelte ich leicht. Ich verschränkte die Arme vor mir und bettete den Kopf darauf. Genießerisch schloss ich die Augen und wartete auf seine Hände.

Ich wartete, bis sich Sydenia in die richtige Position gebracht hatte. Meine Augen folgten jeder ihrer Bewegung und ich seufzte unterdrückt, als sie ihr Top anließ. Trotzdem sagte ich nichts, sondern setzte mich rittlings auf Sydenias Körper. Dabei achtete ich jedoch darauf, mein Gewicht mehr auf meine Beine zu legen und nicht auf ihren Körper zu verlagern, schließlich war ich um einiges größer als sie und deshalb auch schwerer. Kurz dehnte ich meine Finger, um sie zu lockern, ehe ich begann, zuerst Sydenias Nacken und dann ihren ganzen Rücken zu massieren.

ich seufzte und genoss seine warmen Hände. Es wr fast schon lustig, wie er auf mir kniete, denn er war zwei Köpfe größer als ich, neben ihm kam ich mir so verdammt schwach und zerbrechlich vor... Verträumt ließ ich die Augen geschlossen, ich döste fast ein. Doch noch immer machte ich mir Gedanken wegen der Hochzeit.
Was würden die anderen sagen? Vor allem Amelia? Und was war mit einem Kleid? Und einem Pastor? Gott, ich machte mir viel zu viele Sorgen...es hatte noch Zeit.
Morgen war erst einmal der Ball, es würde ein wunderschöner, unvergesslicher Abend werden, da war ich mir zu hunter Prozent sicher....

Sanft massierte ich Sydenia weiter und schloss dabei selbst die Augen, weil ich es einfach genoss, sie bei mir zu wissen und sie verwöhnen zu können. Selbst mein Verlangen nach ihr auf das normale Niveau herabgesunken, worüber ich sehr froh war.
Dann spürte ich aber, dass Sydenia sich nicht wirklich entspannte. Ich hielt inne und legte den Kopf leicht zur Seite, um ihr ins Gesicht zu sehen. "Kleine, was ist los? Du entspannst dich ja gar nicht wirklich", bemerkte ich und strich das Haar beiseite, um sie besser ansehen zu können.

--> Cafeteria

Das Lächeln hatte ich in der Cafeteria gelassen. Nachdenklich öffnete ich die Tür, trat ein und zog den Pulli aus, um ihn auf mein Bett zu feuern. Erst da merkte ich, dass Felix und Sydenia auf ihrem Bett lagen. Hey. Einen Moment starrte ich auf mein Bett, auf dem mein Handy lag - immer noch tot- und strich die Haare zurück. Dann griff ich nach einer dicken Winterjacke und warmen Stiefeln und verließ den Raum wieder.

---> West-Strand

Ich seufzte und hob den Kopf. Ich stützte ihn in die Hand und starrte mit abwesendem Blick die Wand an. Ich weiß nicht..., sagte ich bloß und seufzte erneut. Es kommt mir vor wie ein Dejavu. Liebe, Hochzeit, Jaric. Unbewusst sprach ich den Namen meines Ex-Verlobten aus und schloss kurz die Augen. Tut mir Leid, sagte ich schnell und wandt mich unter ihm hervor. Ich setzte mich auf und hockte nun vor ihm, wie ich wirklich war, klein und zerbrechlich, wie eine Porzellanpuppe. Müde strich ich mir das Haar zurück und sah ihn aus leeren Augen an. Ich konnte nur innerlich wiederholen, was für ein Riesnglück ich hatte, ihn zu haben. Ohne ihm Zeit zu geben, über meine Worte nachzudenken, beugte ich mich vor und legte eine Hand an seine Wange. Wir schaffen das!, flüsterte ich kurz vor seinen Lippen und legte meine auf seine.

Ungewollt verzog ich das Gesicht, als Sydenia den Namen ihres Ex-Verlobten nannte. Ich wusste, dass er tot war, trotzdem konnte ich ein Fünkchen Eifersucht nicht unterdrücken. Wortlos kniete ich mich gerade hin, sodass Sydenia leichter unter mir hervorkrabbeln konnte und sah sie schweigend aus meinen braunen Augen an. Als sie ihre Lippen wieder auf meine presste, schlang ich die Arme um ihren zarten Körper und zog sie an mich. Doch diesmal hielt ich den Kuss eher kurz und sah sie dann wieder an. "Tut mir Leid, dass ich dich mit dem Antrag so überrumpelt habe. Ich hätte warten sollen, bis du über Jaric hinweg bist. Ich wollte nicht alte Wunden aufreißen", sagte ich mit gesenkter Stimme und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

Ich drückte ihn von mir und schüttelte den Kopf. Nein, ganz und gar nicht! Ich werde nie über ihn hinweg- Ich schlug die Lider nieder und schüttelte den Kopf, Du hast mich nicht überrumpelt, etwas Schöneres hätte ich mir gar nicht vorstellen können! Ich sah ihn fast schon verzweifelt an und legte die Arme auf seine Schultern. Verdammt, wieso ist das so schwierg?!, fragte ich mich und senkte die Stimme. Ich liebe dich, und dich zu heiraten, ist das einzige, was ich wirklich will, sagte ich wahrheitsgemäß, fuhr mit einer Hand seinen Nacken hinauf und vergrub die Finger in seinem Haar. Ich bin mir sicher, dass ich dich liebe, fügte ich in Gedanken hinzu und sah ihn aus klaren Augen an, dass er gar nicht erst auf die Gedanken kam, dass ich bereute, was ich gesagt hatte.

Ein eiskalter Stich der Eifersucht fuhr in mein Herz, als Sydenia meinte, dass sie Jaric nie vergessen würde, auch wenn sie mitten im Satz abbrach. Leicht senkte ich den Blick, während sie mir die Hände auf die Schultern legte und wieder meinen Nacken hinauffuhr, nur um ihre Hand in meinem Haar zu verkrallen. Leise seufzte ich und sah Sydenia forschend an. Eine Hand legte ich an ihre Wange und fuhr mit dem Daumen über ihre Haut. "Was hat er, was ich nicht habe?", fragte ich sie leise, auch wenn ich Angst hatte vor der Antwort. Doch dann schüttelte ich den Kopf. "Nein, du musst nicht antworten. Du solltest schlafen, und zwar dringend", sagte ich dann und lächelte sie wieder an.

Ich sah ihn aus glasigen Augen an, die Tränen stiegen in mir auf. Du brauchst dein Lächeln nicht zu fälschen, sagte ich und schluckte schwer. Und doch ich werde deine Frage beantworten. Ich hatte Jaric geliebt, er war mein bester Freund, mein Geliebter und gleichzeitig mein Verlobter gewesen, ich würde ihn nie vergesssen können. Doch die Ziet war vorbei, ich liebte Felix, er war derjenige, der mein Leben bedeutete. Er hatte etwas, was du nicht hast. Er war leichtgläubig und versprach sich dem Alkohol. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, bevor ich auf seinen Schoß kletterte und mich zitternd an ihn schmiegte. Weinen konnte ich nicht. Ich schloss die Augen und schlang die Arme um seinen Nacken, um mich noch enger an ihn zu pressen.

Ich zog die Stirn in Falten und sah Sydenia an. "Allmählich solltest du wissen, dass ich mein Lächeln nicht fälschen kann, zumindest nicht bei dir", erwiderte ich finster. Als sie dann jedoch trotzdem auf meine Frage antwortete, seufzte ich und zog sie einfach wortlos an mich. Ich spürte, dass sie zitterte, und schluckte trocken. Das Thema schien sie innerlich noch immer so aufzuwühlen, dass ich nicht weiter darüber reden wollte. "Tut mir Leid, das wollte ich nicht", murmelte ich an ihrem Ohr und schloss ebenfalls die Augen, während mein Herz schmerzlich gegen meine Brust schlug.

Nein, mir tut es Leid, sagte ich und legte den Kopf auf seine Schulter. Ich spürte seinen Herzschlag und seufzte. Nun war ich diejenige, der kalt war. Die Kälte kroch mir unter die Haut und ließ mich erneut erzittern. Sein Lächeln...., dachte ich bloß und nun wurden meine Augen doch feucht. Ich zögerte kurz, bevor ich meine Lippen sanft auf seine Halsschlagader legte, um ihn wenigstens ein wenig zu beruhigen. Wir sollten nicht mehr darüber reden. Ich hob den Kopf und sah ihn an, obwohl er die Augen geschlossen hatte, konnte ich die Wärme in ihnen fast schon vor mir sehen. Wir sind vielleicht ein Paar..., dachte ich und musste bei dem Gedanken kaum merklich lächeln.

Ich erschauderte, als ich Sydenias Lippen an meiner Halsschlagader spürte und zog sie noch enger an mich. Ich wollte sie einfach in meinen Armen halten, wissen, dass sie nur mir gehörte und sonst niemanden. "Ich liebe dich, meine Kleine", murmelte ich und öffnete die Augen wieder, um in die schönen Augen von Sydenia zu schauen. Jedes Mal versank ich in ihnen, stundenlang hätte ich sie so anschauen können. "Trotzdem solltest du dich jetzt ausruhen", sagte ich dann und drückte sie sanft in ihr Bett, während ich mich aus dem Bett hievte. "Währenddessen kann ich zu Amelia gehen und mit ihr über die Hochzeit reden", bot ich an und lächelte.

Ich streckte die Hand nach ihm aus, doch er war schon augefstanden. Ich sah zu ihm hoch und nickte dann langsam. Du hast Recht... Ich sah ihn noch eine Weile an, bevor ich die augen schloss, um einfach ein wenig zu dösen. Wie sich das anhört..., dachte ich nur, bevor ich erst merkte, wie müde ich war. Ich gähnte kurz und verfiel dann in einen leichten, ganz leichten, Schlaf...

Ich lächelte, als sich Sydenia ins Bett kuschelte, und beugte mich noch einmal zu ihr hinunter, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Schlaf gut, meine Kleine", flüsterte ich, ehe ich mich abwandte. Lautlos verließ ich das Zimmer und machte mich auf die Suche nach Amelia.

tbc: die Schul-Aula

Ich erwachte gegen 15:30, wie ich mit einem Blick auf den Wecker feststellte. Dass ich wirklich geschlafen hatte, erstaunte mich. Tausende Gedanken flogen mir im Kopf herum. Felix hatte mir eine SMS geschrieben, dass das mit der Hochzeit klappte. Sollte ich schon planen? Trauzeugin, Brautjungfern? Bei der Trauzeugin war ich mir sicher, jemanden zu nehmen, dem ich vertraute. Vielleicht Lela? Wir kannten uns schon seit wir hier waren und waren richtig gute Freundinnen. Ich musste sowieso mit ihr sprechen, sie sollte mir dabei helfen. Ich griff nach meinem Handy und schrieb eine kurze SMS. Hey Lela! Bitte komm schnell in mein Zimmer! Dringend! LG Nia Unkreativ. Schulterzuckend schickte ich sie ab und nun hieß es darauf zu warten, dass die hier aufkreuzte. Hoffentlich hatte sie ihr Handy dabei...? Ich stand auf und richtete die Bettdecke und das Kissen, bevor ich mich auf einen Stuhl setzte und ein Blatt Papier hervorzog.

cf: Aula

Ich klopfte kurz, ehe ich meinen Kopf ins Zimmer steckte. "Hey!", lächelte ich und schob mich vollständig in das Zimmer. "Deine Nachricht klang ja ziemlich drängend. Was ist passiert?"

Ich sah auf, als ein Schatten in den Raum huschte und ein Lächeln glitt auf meine Lippen. Lela. Sie war eine meiner engsten Freundinnen, doch in der letzten Zeit in der ich Felix hatte, hatten wir uns ziemlich aus den Augen verloren. Du wirst es nicht glauben!, sagte ich eindringlich und faltete die Hände im Schoß, nur um wenige Sekunden später die Hand mit dem Ring von Felix zu heben. Felix...hat mir einen Antrag gemacht...wir werden heiraten!, brach es aus mir heraus und ich fing wie auf Knopfdruck an zu strahlen. Meine Wangen tönten sich leicht rosa und ich konnte kaum still sitzen, so sehr freute ich mich.

Bei jedem ihrer Worte wurden meine Augen ein Stück größer, ebenso wie das Grinsen auf meinen Lippen. "Wahnsinn!", quietschte ich überwältigt und sprang sie praktisch um, um sie so richtig durchzuknuddeln. "Das ist ja... ich... wow! Herzlichen Glückwunsch, Süße! Wann denn? Und wo? Und wer? Und überhaupt!"