Zimmer 003 ♀

Ich schloss für einen Moment die Augen, und lauschte einfach nur seiner Stimme. Ich war mir nicht sicher, inwiefern er sich wirklich zurückhalten könnte. Aber Eifersucht bedeutete das er mich wirklich liebte. Das mir das erst jetzt klar wurde, verwunderte mich nicht. Wahrscheinlich war ich schon wieder zu viel mit mir selbst beschäftigt gewesen. Er hatte sich mittlerweile vor meinem Bett niedergelassen, und obwohl ich ihn nicht sah, spürte ich seinen Blick auf mir. Ein kleines Lächelnd umspielte meine Lippen, während er gestand das er mir vertraute.
Ich blinzelte kurz und griff dann nach dem Collegeblock,den er mir hingelegt hatte. Ich liebe dich ! Und . . . Der Stift kreiste einen Moment ungelenk zwischen meinen Fingern, bevor ich anfing kleine Kringel und Herzen aufs Papier kritzelte. Ich wusste nicht, wie ich es ausdrücken sollte. Gott, reden ist so viel leichter... Ich wollte schreiben, dass ich kein Problem mit seiner Eifersucht hatte, aber das wäre auch gelogen. Aber ich hatte auch kein sehr großes Problem damit. Also schaute ich ihn einen Moment an, ließ meinen Blick über seine tollen Augen, seine gerade Nase und seine wundervollen Lippen gleiten und legte dann den Zettel zur Seite. Vorsichtig griff ich in seine rabenschwarzen Haare und zog ihn liebevoll aber bestimmend zu mir aufs Bett. Kurz richtete ich die Decke um mich , dann reckte ich mich hoch, um für einen Moment seine Lippen in Beschlag zu nehmen.

Ich schloss die Augen und legte meine Hände an ihr Gesicht, um sie näher an mich zu ziehen. Ich genoss den Moment, in denen ihre Lippen auf meinen lagen und schloss die Augen. Es war ein tolles Gefühl, ich konnte ihr einfach nicht lange böse sein, obwohl noch immer Zweifel an Tylers Gefühlen an mir nagten. Ich schob sie beiseite und konzentrierte mich ganz auf mein ein und alles. Sheba... Dieses eine Wort kreiste in mir herum und ich biss ihr sanft in die Unterlippe. Solange es ging, zog ich den Kuss in die Länge und öffnete schließlich wieder die Augen, bevor ich mir von ihr löste. Ich liebe dich auch..., wisperte ich und strich ihr sanft über die Wange, aber du solltest dich ausruhen... Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Bettkante.

Leise seufzte ich, als er sich viel zu früh wieder zurückzog, und schaute ihn einen Moment schmollend an. Es war ja wohl nicht zu anstrengend seinen Freund zu küssen. Träge rutschte ich an ihm runter, sodass ich meinen Kopf auf seinen Bauch legen konnte. Langsam waberten die Gedanken durch meinen Kopf, richteten sich erst auf zeitnahe Dinge, drifteten dann aber auch zu Sydenia oder Cleo ab. Beide hatte ich den ganzen Tag noch nicht gesehen, was mich eigentlich vorallem bei Sydenia sehr verwunderte. Aber auch nur so lange bis mir wieder einfiel, dass sie mit Badboy Felix zusammen war. Kein Wunder dass sie nie anzutreffen war. Mit einem kleinen Lächeln verschränkte ich seine Finger mit meinen und schloss abermals die Augen. Einschlafen würde ich wohl nicht können, aber wenigstens ein wenig dösen.

Ich legte einen Arm um ihre Schultern und hob den Kopf, um ihr beim Dösen zuzusehen. Sie schloss friedlich die Augen und ich lächelte bei dem Anblick, der sich mir bot. Ihr langes, wunderschönes Haar, die dichten Wimpern. Ein kleines Seufzen entglitt mir und ich legte ihr eine Hand in den Nacken und strich über ihr dichtes, kastanienbraunes Haar, die andere legte ich als Ersatzkissen unter meinen Kopf. In dieser Position schloss ich ebenfalls die Augen und atmete ruhig. Solche Momente..., dachte ich mir, sind die wunderschönsten... Ich verfiel in einen leichten Dämmerzustand und achtete jedoch mit halbem Ohr auf Shebas Bewegungen und Geräusche.

-> kleiner Kinosaal

Ich öffnete die Tür und schlüpfte ins Zimmer. Hey Sheba, tut mir-oh..., sagte ich verwirrt und blieb etwas trostlos im Raum stehen. Ich hob zögernd die Hand und lächelte. Hi?, sagte ich und lächelte, als ich Louis neben Shebas Bett knien sah. Jesus, was ist passiert? Wieso sieht Sheba aus, als hätte sie ein Gespenst gesehen?, fragte ich besorgt und trat näher, Oh Süße... Ich war nicht da gewesen und Sheba konnte anscheinend nicht einmal sprechen. Ich ging zu meiner Tasche und zog eine Packung Halzschmerztabletten heraus. Ich warf sie ihr aufs Bett. Louis?, sagte ich streng und kniff die Augen zusammen, Du solltest gehen, ich kümmere mich um sie. Ich packte sein Handgelenk und schleifte ihn zur Tür, Tschüssi! Ohne etwas zu erwidern schloss ich die Tür und ging zurück zu Sheba. Was hast...oh pardon...was habt ihr wieder angestellt?, fragte ich sie mit einer Mimik die Shebaaaaa? Was habt ihr getan?- ausdrücken sollte. Zur Verdeutlichung hob ich eine Augenbraue und ging zu meinem Nachttisch.Ich nahm eine Flasche Wasser und ein Glas und reichtes es ihr. Augen zu & schlucken!, sagte ich mit einer Krankenschwester-Miene und stemmte die Hände in die Hüften.

Als die Tür aufging drehte ich genervt den Kopf und erblickte Sydenia. Es ist-, begann ich, doch sie schien schon einen Schockzustand erleiden. Ich kann sie doch nicht alleine lassen!, protestierte ich, und gab Sheba schnell einen Kuss auf die Lippen, bevor ich zur Tür geschleift wurde. Sheba, ich l- Doch die Tür fiel ins Schloss ehe ich meinen Satz beenden konnte. -iebe dich, dachte ich trocken und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Schulterzuckend wandte ich mich um und überlegte wo ich hingehen könnte.

-> Zimmer 004

Ich hatte nicht besonders gut geschlafen. Obwohl Louis die meiste Zeit neben mir gelegen hatte, hatte ich wirr geträumt, von Delfinen, kaltem Wasser und zugegebenermaßen auch von Tyler. Wobei das die Träume nicht besser gemacht hatte. Etwas verwirrt wachte ich daher davon auf, das Louis Wärme verschwand.
Und Sydenia da war. Warum ? Mein Blick glitt durchs Zimmer, bis ich auf meinem Nachttisch einen Wecker fand. 18:00 ?! Ich hatte länger geschlafen als erwartet. Trotzdem fühlte ich mich kein deut besser. Meine Muskeln taten höllisch weh, und Sydenias Halzschmerztabletten kamen gerade richtig. Seufzend starrte ich sie einen Moment an. Was wir angestellt hatten ?! Bitte ! Was dachte sie eigentlich von mir ?! Leise grummelnd schloss ich tatsächlich die Augen, schluckte die Tablette und trank danach etwas Wasser. Ich schien kein besonders gutes Bild abzugeben, wie ich in Jogginghose und altem Top auf meinem Bett hockte. Wahrscheinlich hatten sich meine Haare durch das Wasser total gelockt und standen in alle Richtungen ab.
Mit wenig Motivation schlug ich die Decke zur Seite und griff nach unten, um den Block aufzuheben, auf dem immernoch "Ich liebe dich" draufstand. Fahrig schnellte der Stift übers Papier. " Gib mir ein paar Minuten, bis das Zeug wirkt." Ich deutete auf die Verpackung der Halsschmerztabletten. Erst als sich der beißende Schmerz einigermaßen gelindert hatte, räusperte ich mich kurz. Wir haben gar nichts gemacht. Meine Stimme klang noch immer heiser und brüchig, aber wenigsten war sie wieder einigermaßen da. Stöhnend kippte ich wieder rücklings zurück in mein Bett.

Ich hob hilflos die Arme. Du bist blass, siehst völlig erschöpft aus und scheinst echt Schmerzen zu haben und du erzählst mir, du hast nichts..., sagte ich nahm ihre Hand, Ich war den ganzen Tag bei Felix, du hättest mich rufen sollen, ich wäre sofort gekommen! Ich deckte sie ordentlich zu und sah sie an. Ich hole dir Tee wenn du willst, fragte ich, oder möchtest du etwas anderes? Kekse? Ich legte den Kopf schräg. Langsam aber sicher ging die Krankenschwester in mir hervor und ich wollte unbedingt, dass es Sheba bald besser ging.

Mit einem sanften Kopfschütteln drehte ich mich auf die Seite, sodass ich Sydenia bequem angucken konnte. Ihre Fürsorge rührte mich, aber trotzdem hatte ich weder Hunger noch Durst. Mein Interesse war nun mehr auf sie und Felix gerichtet. Den ganzen Tag mit Felix? Ich drückte kurz ihre Hand.
Immernoch heiser seufzte ich dann und fing an zu erklären, warum ich so schei*e aussah.
Ich war mit Ty unterwegs.. naja, erst mit Louis.. Ich schloss kurz die Augen. Und dann kam Ty und ich war mit ihm noch schwimmen... Also verwandelt. Deswegen ist Louis auch so pampig drauf... Während ich mich streckte, und die schmerzenden Muskeln dehnte, schaute ich wieder zu der Rothaarigen.
Meinst du du könntest mir doch was bringen ? Mit einem Nicken deutete ich auf meinen Schrank. Ganz unten steht noch den Flasche Cola. Aber pass, auf das nicht alles auf dich drauf fällt.

Meine Wangen erröteten gleich, wie immer bei der Erwähnung von Felix. Ja....den ganzen Tag, sagte ich ausweichend. Als sie mir erzählte, was sie gemacht hatte, hob ich eine Augenbraue. Du eminst, er ist eifersüchtig?, fragte ich und ging zu ihrem Schrank. Vorsichtig öffnete ich die Schranktüren udn wurde nur von einem Stapel T-shirts überrascht, die ich kurzerhand zusammenlegte und zurück in die Regal steckte. Dann nahm ich die Colaflasche und brachte sie Sheba ans Bett. Ist bei mir genauso..., erzählte ich und lächelte leicht, Felix und ich waren im Wald, als mit einem Mal Cassian ankam und einen ziemlich blöden Spruch abgelassen hat. Du hättest Felix Miene sehen sollen...es war wie ein Killerblick. Aber ich finde es echt süß von ihm... Ich ließ mich auf meinem Bett nieder und strich mir das Haar hinter das Ohr.

Ich nickte leicht und setzte mich auf. Die mattgrüne Bettdecke immer noch um mich gewickelt beobachtete ich sie kurz, wie sie flink ein T-shirt nach dem anderen zusammenlegte und schließlich mit meiner Cola wiederkam. Danke. Einen Moment kämpfte ich mit dem Verschluss, bis ich ihn dann endlich aufbekommen hatte und vorsichtig einen Schluck nahm.
Ich denke eifersüchtig ist untertrieben. Kopfschüttelnd stellte ich die Flasche auf dem Boden ab und fing mit unkoordinierten Bewegungen die gröbsten Kletten aus meinen Haaren zu entfernen.
Naja, wir, also Tyler und ich waren halt schwimmen, ich hab mich fast selbstertränkt und er hat mich aus dem Wasser gefischt...Und louis kann ihn überhaupt nicht leiden.Ich versuchte ein bisschen das Geschehene runter zu spielen, während ich seufzend einen Schluck Cola nahm. Dank Sydenias Halsschmerztabletten war meine Raucherstimme nun auf das Niveau einer normalen, heiseren Stimme gesunken, und auch das Kratzen im Hals war trotz des Redens erträglicher geworden.
Als die Rothaarige von sich und Felix erzählte, legte sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. Es war so niedlich, wie sie von ihm redete. Ihr passt richtig gut zusammen. murmelte ich lächelnd mit geschlossenen Augen. Ich war nicht wirklich müde. In mir hatte sich ein Mix aus Erschlagenheit,Muskelkater, Aufgewühltheit und Bewegungsdrang angemischt.

Ich drehte mich auf den Bauch, um Sheba anzusehen. Wenn er nicht eifersüchtig wäre, würde ich mir Sorgen machen..., sagte ich und lächelte verschmitzt, aber du hast Recht, zu viel Eifersucht ist auch nicht gut. Ich schnappte mir eine Wasserflasche von meinem Nachttisch und nahm einen Schluck. Als sie Felix erwähnte, senkte ich den Blick. Findest du?, fragte ich und lächelte, Bei uns stimmt einfach alles, es ist fast schon unglaublich! Mit einem merkwürdigen Blick in ihre Richtung, musterte ich sie. Sheba sah wirklich nicht gut aus, aber wie sie erzählt hatte, war es ein Unfall gewesen...
Na komm, wir schauen uns einen Film an, schlug ich vor und stand auf. ich schnappte meinen Laptop und stellte ihn auf das Regal, so nahe wie möglich an unsere Betten ran, sodass wir beide schauen konnten. Schließlich legte ich einen Film ein, den ich selber noch nicht einmal vollständig kannte und drückte auf Play. Danach ging ich zurück und kuschelte mich in mein Bett.

Während ich mich zu ihr umdrehte, als sie zu ihrem Bett ging.
Du hast ja recht. Mal wieder. Ich zwinkerte ihr zu und tastete dann nach ihren Halsschmerztabletten, die sie irgendwo auf meinem Bett hatte liegen lassen. Schnell zuckten meine Augen über den Beipackzettel. Normalerweise liest niemand dieses Zettel, aber weil man sich bekanntlich mit Tabletten und Wodka umbringen kann, wollte ich lieber sicher sein. Zwei Selbstmordversuche an einem Tag ist kein erstrebenswertes Ergebnis.
Aber auch nach längerem auf den Zettel starren wollten meine Augen nicht so recht die Mengenangabe finden.
Kurz blickte ich zu Sydenia, dann schob ich mir eine der weißen Tabletten in den Mund und nahm einen Schluck Cola.
Ihr Blick schien mich zu durchbohren, und ich zog fragend eine Augenbraue hoch. Es war ehrlich ein Unfall...
Matt Lächelnd nickte ich, als sie vorschlug einen Film zu gucken. Gute Idee.
Ich strich mir die Haare zur Seite, kuschelte mich in meine Decke und zog eine Schnute. Seit wann ?

Ich drehte mich auf den Rücken und lächelte, als Sheba mir Recht gab. Ich weiß..., antwortete ich und mein Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck. Es ist einfach passiert..., erzählte ich, ohne ihre Frage direkt zu beantworten, Erst standen wir nur am Strand, als ich einen schlechten Tag hatte und plötzlich habe ich ihn einfach geküsst... Ich schloss die Augen. Die Bilder in meinem Kopf waren noch so deutlich, wie in dem Moment in dem ich seine Lippen berührt hatte. Es war ein schwereloses Gefühl, voller Liebe gewesen. Es ist einfach perfekt...für mich ist er kein Badbody, er ist einfach...Felix. ich lächelte seelig und wandte meine Aufmerksamkeit dem Film zu.

Ich lächelte, als Sydenia anfing von Felix zu schwärmen. Es war schön, sie mal wieder richtig glücklich zu erleben. Vorher war sie meistens stiller gewesen, ein wenig unnahbar, aber der Blonde schien ihr wirklich gut zu tun. Das ist schön. flüsterte ich mit geschlossenen Augen, dem Film folgte ich nur den Stimmen nach. Ich hatte den Anfang schonmal irgenwo gesehen, wenn nicht sogar den ganzen Film, so ganz sicher war ich nicht. Seufzend stellte ich fest, dass ich eigentlich noch mal zu Mirak gemusst hätte. Schließlich war er heute noch nicht wirklich draußen gewesen. Morgen. Morgen würde es ihm auch reichen. Ich könnte ihm ja was mitbringen. Schlechte Ausrede, aber nun gut. Müde blinzelte ich ein letztes Mal zu der Rothaarigern rüber, die mit einem niedlichen Lächeln, das ihr echt gut stand, dem Film folgte.
Dann schloss ich die Augen und ließ mich von der Stimme eines jungen Mannes in den Schlaf geleiten.

Ich sah nach einer Weile zu Sheba, doch sie schien eingeschlafen zu sein. So leise wie möglich wühlte ich mich aus den Kissen und tappte zu meinem Laptop, um ihn auszuschalten. Leise klappte ich ih nzu, nachdem das blaue Abmeldesymbol verschwunden war und ging zu Shebas Bett. Leise deckte ich sie zu und lächelte. Ihr schien es schon besser zugeben, doch es war eigentlich typisch für sie gewesen, dass sie sich hin und wieder in Schwierigkeiten brachte. Kopfschütteln ging ih zu meinem Schrank und überlegte nicht lange, was ich anziehen sollte. Ich schlüpfte in das T-shirt, welches ich noch immer von Felix hatte und schnupperte ein wenig am Saum. Schade, der Geruch war schon fast wieder verschwunden, nur noch ein Hauch lastete auf dem schwarzen Stoff. Ich zog mir dazu eine kurze Shorts an und ging zum Spiegel, wo ich mir die Zähne putzte und die haare vernünftig durchkämmte, da ich keine lust hatte am nächsten Morgen mit Locken und Kletten aufzuwachen. Leise summend schnappte ich mir die Abschminktücher, bis mir einfiel, dass ich mich heute Morgen gar nicht geschminkt hatte. Daher stopfte ich sie zurück in die Packung und ging zu meinem Bett. Himmel, es ist doch erst 18:00 Uhr..., dachte ich beinahe geschockt, doch ich war trotzdem müde. Ich legte mich ins Bett und zog die Decke bis unter die Arme hoch. Dann schnappte ich mir das Buch, welches ich am vorherigen Abend gelesen hatte. Romeo und Julia... Verträumt las ich einige Kapitel, doch schon bald, wurde es mir zu viel und ich legte es neben mein Bett. Zufrieden mit der Welt schloss ich die Augen und kuschelte mich in die Decken, während ich darauf wartete, dass mich der Schlaf einholte...

Nächster Tag ~



Sheba!, rief ich und trat vom Spiegel weg, vor dem ich die letzten zwanzig Minuten gstanden und mich mit meinen Haaren auseinander gesetzt hatte. Sie wollten einfach nicht glatt bleiben. Ich ging seufzend zu meiner Kulturtasche und holte das Glätteisen heraus. Seit wann ich mir so viel Sorgen um mein Aussehen machte, es lag wohl zu zwei Dritteln an Felix, weil ich in seiner Gegenwart so gut wie möglich aussehen wollte. Aber das geht nicht, wenn ihr so weiter macht!, dachte ich böse und hob eine Strähne meiner Haare an, um sie mit dem Glätteisen zu bearbeiten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich mit dem Ergebnis zufrieden und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. Im Unterricht war mir mein Aussehen relativ egal, doch jetzt wo ich auch unter die anderen Leute ging, musste ich zumindest gepflegt aussehen. Zumindest sah ich das so. Ich schminkte mir kurz die Augen mit leichter Wimperntusche, nun war ich fertig. Ich hatte mir nichts besonderes angezogen, ich trug ein einfaches, weißes Strickkleid, einen schmalen Gürtel um die Taille, eine schwarze Strumphose und dunkel Stiefel. Shebaaa, sagte ich noch einmal laut, komm, es ist Mittagszeit, ich geh in die Cafeteria! Lachend öffnete ich die Tür und warf noch einen kurzen Blick auf meine Zimmerkameradin, bevor ich hinausging.

-> Cafeteria

Freitag, 10. Oktober
14:00 Uhr - Mittags

Seufzend lag ich auf meinem Bett, die Beine über die Bettkante fallend, und döste vor mich hin.
Hör auf so rumzuschreien. tadelte ich Sydenia mit geschlossenen Augen, als sie mit überraschend guter Laune vom Spiegel wegtrat und aus dem Zimmer schwebte.
Hunger ? Nicht wirklich. Irgendwie war mir der Appetit schon seit längerem nicht wirklich hold, und ich aß meistens nur morgens etwas. Es war schon so, seit ich mich fast selbst ertränkt hatte, aber manchmal hat man ja solche Phasen.
Mit einem Lächeln, das mich selbst davon überzeugen sollte, dass aus diesem Tag noch etwas werden würde, setzte ich mich schlussendlich dann doch noch auf und betrachtete einen Moment die Wand gegenüber, bevor ich zu meinem Schrank ging, vorsichtig meine ausgetretenen Chucks gegen wärmere eintauschte und damit dann vor den Spiegel trat. Im gegensatz zu Sydenia streckte ich mir nur die Zunge raus, zog eine Grimasse und machte mich dann doch auf in Richtung
--->Cafeteria.

cf: die Cafeteria

Ich ging den altbekannten Weg zu Sydenias Zimmer entlang und zog Sydenia hinter mir her. Mein Kopf schmerzte wieder genauso schlimm wie vorher, weshalb mir mein Lächeln schnell wieder abhanden gekommen war. Vor der Tür ihres Zimmers blieb ich stehen und lehnte mich an die Wand. "Aber wehe, du willst dich jetzt auch noch komplett umziehen. Bis du damit fertig bist, ist es Abend!", sagte ich und versuchte mich an einem Lächeln, was mir im Moment aber irgendwie misslang.

Ich winkte ab und ließ seine Hand los, um nach dem Schlüssel zu kramen. Kurzerhand öffnete sich die Tür und ich warf ihm einen provozierenden Blick zu. Keine Sorge, sagte ich, Ich beeil mich. Ich stürmte ins Zimmer, packte meinen Wintermantel und zog ihn über. Danach warf ich mir einen dicken Wollschal um den Hals und zog mir Handschuhe über. Auf eine Mütze verzichtete ich. Schließlich ging ich zu meinem Koffer und nahm eine der Kopfschmerztabletten heraus. Ich ging hinaus zu Felix und gab sie ihm. Schlucken, befahl ich ihm und duldete keine Widerrede. Schließlich nahm ich seine Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich ihn sanft hinter mir herzog. Die frische Luft wird dir guttun, sagte ich und ging den altbekannten Weg.

-> kleines Wäldchen

Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte ich mich an die Wand und wartete darauf, dass Sydenia wieder aus ihrem Zimmer auftauchen würde. Dabei versuchte ich, den Schmerz in meinem Kopf zu ignorieren, was mir aber eh nicht gelang.
Nun vollkommen eingemummelt tauchte Sydenia wieder auf und hielt mir eine Tablette hin. Ohne etwas zu sagen schluckte ich die Pille und wollte gerade in die andere Richtung gehen, um mir selbst etwas bei meinem Zimmer zu holen. Doch Sydenia zog mich schon in die andere Richtung davon, hinaus in die Kälte.

tbc: kleines Wäldchen

(Sprung nächster Tag)

Ich saß auf meinem Bett, ein Buch im Schoß liegen, dem ich mich verträumt widmete. Ich bemerkte erst, dass Sydenia ins Zimmer gekommen war, als sie schon wieder dabei war zu gehen. Nach einiger Zeit hatte ich genug, ich legte ein Lesezeichen herein, klappte es zu und legte es beiseite. Mühsam erhob ich mich, um zum Kleiderschrank zu gehen und mir etwas Warmes rauszusuchen.Ich entschied mich für einen übergroßen beigen Schlabberpulli und eine dunkle Röhrenjeans, dazu nahm ich mir meine lange, goldene Kette, welche einen Schlüssel als Anhänger hatte. Danach schlüpfte ich in meine Boots und wollte gerade gehen, als mein Blick an meinem Fenster hängen blieb. Schnee!, ich strahlte über das ganze Gesicht und trat näher an das Fenster heran. Normalerweise mag ich den Herbst nicht, Schnee aber umso mehr. Ich schnappte mir schnell einen Kamm, in der Hoffnung meine Locken bändigen zu können, was ich vorher total vergessen hatte, mir jetzt glücklicherweise aber auch gelang. Im Anschluss griff ich nach meinem Trenchcoat und machte mich dann auf den Weg in die
--> Cafeteria

-> kleines Wäldchen

Brrr..., sagte ich und öffnete die Tür. Ich trat ein und seufzte erleichtert, als ich sah, dass Eleanor und Sheba nicht hier waren. Ich rieb mir die Hände und zog die Handschuhe aus. Achtlos warf ich sie in meinen Schrank und hängte die Jacke notdürftig auf einen Haken, doch so wie es aussah würde sie eh später herunterrutschen. Ich schlug die Schranktür zu und sah Felix an. Ich deutete auf das Bett und wollte ihm sagen, dass er sich dort niederlassen konnte, während ich mich an den Schreibtishc setzte. Wem sollen wir denn Bescheid sagen? Amelia?, fragte ich verzog das Gesicht, bei dem Gedanken an das Gespräch. Hey Amelia, wusstest du schon, dass es bald eine Hochzeit gibt? Ich lächelte leicht und zog einen Zettel und einen Füller hervor.

cf: kleines Wäldchen

Nun wieder in der Wärme, bemerkte ich erst, wie kalt mein Körper schon war. Ich versuchte, das Klappern meiner Zähne zu unterdrücken und ließ mich auf Sydenias Bett nieder. "Wenn du willst, sag ich Amelia Bescheid. Ich muss später eh noch zu ihr wegen dem Abzeichen von Kirayan reden. Wir sind ja ungefähr gleich weit", sagte ich und lehnte mich zurück.

<-- Cafeteria

Euphorisch stürmte ich durch die Tür, in der Erwartung, das Zimmer leer vorzufinden. Das war es natürlich nicht, also stockte ich in meiner Bewegung, als ich Sydenia und Felix im Zimmer vorfang. Oh, ähm.., ich überlegte kurz was ich sagen sollte, und hoffte sie nicht bei irgendetwas gestört zu haben. Ich hole nur kurz meine Handschuhe, dann verschwinde ich auch schon wieder, ich sah zu Sydenia und lächelte sie leicht an. Danach ging ich schnell zu meinem Kleiderschrank und suchte meine Wollhandschuhe heraus. Ich bin dann mal wieder weg, etwas unsicher sah ich die beiden an und wies mit meinem Daumen auf die Tür, durch welche ich danach verschwand. Meine Handschuhe und meine Jacke zog ich mir im Gehen an und ging dann voller Vorfreude auf den Schnee draußen zum

--> Schulhof