Zimmer 022 - ♂

Mein Blick glitt kurz zum Regal auf der anderen Seite des Zimmers, doch ich machte keine Anstalten aufzustehen, um eine DVD auszusuchen. Stattdessen blieb ich einfach, wo ich war - neben Nicki im Bett.
Ich kuschelte gerne und vor allem mit hübschen und total netten Mädchen wie Nicki. Auch schien sie glücklich im Moment, was sie vorhin ganz und gar nicht gewesen war. So legte ich mein Kinn einfach nur auf ihrem Kopf ab. "Jetzt nicht.." murmelte ich leise, die Arme um sie geschlungen.

Vorsichtig kuschelte ich mich an Clemens und entspannte mich dann auch nach einiger Zeit. Meine eine Hand legte ich vorsichtig um seinen Rücken, so dass auch ich ihn umarmte. Er war ein ganzes Stück größer als ich und so konnte er locker sein Kinn auf meinen Kopf legen. Meine andere Hand legte ich bei ihm auf die Brust, so dass ich seinen Herzschlag spüren konnte. Ich schloss die Augen und hörte und fühlte nichts außer seinem Atem und seinem Herzschlag und meinem Herz, dass heftig in meiner Brust schlug und meine Ohren zum rauschen brachte.

Ich entspannte mich, als Nicki sich ebenfalls bequemer hinlegte, was wohl oder übel zu einer noch kuschligeren Pose führte. Ich schmunzelte über ihrem Kopf und lauschte ihrem Atem und spürte ihr Herz beginnen schneller zu schlagen.
Dass wir nicht redeten, war auch gar nicht bedrückend, sondern einfach nur schön. Natürlich.
Leise begann ich das laufende Lied im Kopf mitzusummen. Meine Lieblingsband lief und die beruhigenden Klänge drangen vermischt mit Nickis klopfendem Herzen in meine Ohren bis in mein Herz.

Irgendwann beruhigte sich auch mein Herzschlag. Ich genoss es mich einfach bei ihm an zu lehnen meine Sorgen zu verdrängen und Musik zu hören. Es war ein schönes Lied, doch das sagte ich nicht ich genoss einfach nur die Stille. Vorsichtig begann ich mit meiner Hand die auf seiner Brust lag, kleine Kreise über seinen Oberkörper zu ziehen und irgendwann auch die Muskeln, die sich unter seinem Shirt abzeichneten, mit den Fingern nach zu zeichnen. Dabei waren meine Augen die ganze Zeit geschlossen.

Nickis Bewegungen ließen mich innerlich erschauern. Wie können Mädchen das nur?! fragte ich mich innerlich. Diese Berührung machte mich total wuschig, aber ich hielt still. Es war ja auch angenehm..
Ich atmete tief ein und aus und konzentrierte mich lieber auf die Musik, Nickis Herzschlag, das leise Quietschen zufriedener Meerschweinchen, das vertraute Kratzen, dass mir verriet, das Cornflake sich schon wieder die Krallen am Sofa wetzte. Was sie ja eigentlich nicht durfte, Aber jetzt kam mir das Geräusch nur recht. Nur nicht über die Fingerkuppen nachdenken, die dir über den... Argh!

Ich merkte wie sich seine Muskel unter meinen Berührungen immer mal wieder anspannten und musst leicht Grinsen. Trotzdem hörte ich nicht auf. Ich wollte auch gar nicht aufhören ihn zu berühren. Aber ich legte nun wieder meine flache Hand auf seine Brust, nahm meinen Kopf unter seinem Kinn weg, legte mein Kinn auf meine Hand und sah ihn an. "Bist du kitzelig?", fragte ich ihn mit einem schelmischen Funkeln in den Augen und fuhr mit den Fingern meiner anderen Hand seine Seite entlang. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen.

Ich sah Nicki in die Augen und grinste. Als sie mir dann zusätzlich zu dem beunruhigenden Gekreisel auf meinem Bauch, was mich schon verschiedene Gefühle spüren ließ, auch noch die Seite hinunter fuhr, zuckte ich leicht zusammen, da es dort wirklich kitzelte. Das hatte es aber bis eben nicht. "Ein bisschen." gab ich zu. Kitzlig war ich allerdings nur an der Seite und an den Füßen.
"Aber zum Größeren Teil bin ich ein Genießer." gab ich dann grinsend zu und schloss genießerisch die Augen.

Als er mir indirekt sagte, dass er es schön fand, wenn ich meine Finger auf seinem Bauch kreisen ließ, musste ich lächeln. Als er dann noch seine Augen schloss, huschte kurz ein Grinsen über mein Gesicht. Ich rang innerlich mit mir und starrte wie gebannt auf seine Lippen, wollte sie küssen, doch traute mich nicht. Wie sehr ich mir wünschte er würde mir diese Entscheidung abnehmen. Ich wand meinen Blick von seinem Gesicht ab, kuschelte mich wieder an ihn und begann erneut mit den Fingern Kreise auf seinen Bauch zu malen, zu gerne wollte ich die Haut darunter, ohne das Shirt berühren, wissen wie sie sich anfühlte, wenn sie sich über seine Muskeln spannte. Einerseits war ich total verwirrt was meine Gefühle anging andererseits wusste ich genau was ich wollte. Ich war noch nie so eine gewesen, die tausend mal von ihren Entschlüssen und Entscheidungen abrückte. In Gedanken begann ich zwischen den Kreisenden Bewegungen an seinem Shirt zu zupfen und es langsam nach oben zu ziehen, bis meine Finger auf seiner Haut lagen. Ich hatte Angst, zu weit zu gehen aber ich hörte nicht auf. Jetzt begann ich vorsichtig, die Bewegungen meiner Finger auf seiner bloßen Haut fort zu führen. Sie fühlte sich unter meine empfindlichen Fingerspitzen weich an. In den Büchern haben sie Recht, es fühlt sich an wie Seide über Stahl. ,dachte ich und zeichnete vorsichtig Clemens Bauchmuskeln nach.

Gebannt beobachtete ich Nicki mit einem Auge. Ein angenehmer Schauder rieselte mir über den Rücken hinunter und verursachte ein Prickeln in meiner Magengegend.
Ich betrachtete Nicki, wie sie gebannt auf meinen nackten Bauch starrte und der Wunsch keimte in mir auf sie zu mir zu ziehen. Ganz nah.
Ich hob eine Hand und schob ein paar Strähnen ihres schwarzen Haars hinter ihr Ohr, sodass ich ihr bisher verdecktes Auge sehen konnte.
Nicki kam mir vor wie eine Porzellanpuppe. Wenn man sie zu grob behandelte, ging sie kaputt, doch war sie so wunderschön.
Meine Hand verweilte noch einen Moment länger an ihrem Kopf, sanft schmiegte er sich in meine Hand. Ihre Augen zogen mich magisch an und ich wollte so gerne etwas sagen, doch die Stille war berauschend.
Soll ich sie küssen? fragte ich mich kurz, war mir aber nicht sicher. Ich ließ die Hand sinken - die Geste hatte nicht länger als ein paar Millisekunden angedauert - und lächelte Nicki kurz an. Shit...

Ich wand mich ihm erneut zu, nachdem er meinen Haare zurück gestrichen hatte. Ich erwiderte sein Lächeln ein wenig schüchter. Ein seltsames Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, mir wurde ganz heiß als unsere Blicke sich trafen, ich fühlt mich von ihm angezogen, wollte ihn berühren , küssen, mich bei ihm ankuscheln und ich wollte, dass dieses Gefühl nie wieder aufhörte, doch ich hatte Angst, Angst davor das er nicht genauso fühlte wie ich, schließlich kannten wir uns erst so kurz. Ich schlug die Augen nieder und ärgerte mich innerlich darüber, dass ich so feige war.

Ihr Blick... Sie sah durch meine Augen bis in meine Seele hinab, so hatte ich das Gefühl. Schnell wand ich den Blick ab und sah auf meine Hände herab.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und legte sanft die Arme um Nicki und drehte sie, sodass sie nicht mehr mich ansah, sondern von mir weg, aber trotzdem sicher in meinen Armen lag.
Dann verstärkte ich den Griff meiner Arme, mein Kinn legte ich wieder sanft auf ihrem Kopf ab. Ihr Geruch stieg mir in die Nase und vernebelte meine Gedanken.
Einen Moment streifte ich mit meinen Lippen ihre Haare, küsste sie sacht auf den Kopf. Nicki... Ihr Name füllte meine Gedanken und ihr Duft füllte den Raum.

Seine Lippen, die er sanft auf meinen Kopf drückte, lösten ein unerwartetes Kribbeln in meinem Körper aus und ich zuckte kurzaber heftig zusammen. So wie er mich in den Armen hielt, verwerte er mir den Blick auf sein Gesicht. Ich seufzte leise, anscheinend war meine Angst bestätigt, er hatte meinen Blick bemerkt und meinen schnellen Herzschlag und hatte daraus wohl seine Schlüsse gezogen und jetzt wollte er mich wohl davor schützten, dass noch mehr Chaos in meinem Kopf entstand. Mein Körper erschlaffte und ich sank lustlos in seine Arme ich hätte gehen sollen, doch ich war zu egoistisch um auf mein Bauchgefühl zu hören. Ich werde es bereuen. ,dachte ich traurig und wieder stahl sich eine Träne aus meinem Augenwinkel.

OUT: Typisch Mädchen macht sich viel zu viele Gedanken :D

Als Nicki so heftig reagierte, weil ich mich nicht hatte beherrschen können, ließ ich sie vorsichtig los. Ich wartete, dass sie sich zu mir umdrehte, doch da sie das nicht tat, beugte ich mich vor, um ihr Gesicht sehen zu können.
Ich verfluchte mich, dass sie es bemerkt hatte. Eigentlich hatte ich gewollt, dass sie es gar nicht bemerkt. Doch was ich in ihrem Gesicht entdeckte, schockte mich viel mehr. Nicki weinte. "Hey, was ist los?" fragte ich sie leise. "Glücklich hast du mir aber wesentlich besser gefallen."

"Nichts.",sagte ich leise. "Alles ok.", ich wischte die verfluchte Träne aus meinem Gesicht und sah ihm in die Augen. Sein Blick war so sanft ich konnte mich einfach nicht davon losreißen. Kurz wanderte ich mit den Augen wieder zu seinen Lippen doch dann sah ich ihn wieder an. Er kam mir vor wie ein Traum. Ich sah Pay aus einem Augenwinkel die Treppe rauf kommen. Der Panther rollte sich vor dem Bett zusammen und schlief ein, man hörte nur noch ein leises Schnarchen. Doch das alles nahm ich nur mit einem winzigen Teil meiner Aufmerksamkeit war, denn ich hatte in dem Augenblick nur Augen für Clemens. Diese wunderbaren blauen Augen sahen mich an und ich hätte so darin versinken können, ich lächelte vorsichtig. Zwischendurch huschte mein Blick immer wieder zu seinen Lippen, doch das nur für Millisekunden, seine Augen waren einfach anziehender für meine.

Nicki sah so zerbrechlich aus, dass ich sie nur an meine Brust ziehen wollte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Bewegung und sah auf. Es war.. Nickis Haustier. Ich verkrampfte leicht und verfluchte noch im selben Moment meine Angst vor großen Tieren. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich wandte schnell den Blick ab, zurück zu Nicki. Das Tier ist Nickis Haustier, es wird dir nichts tun! sagte ich mir selbst und versuchte mich zu beruhigen, indem ich Nicki tief in die Augen sah. Mein Herz stolperte kurz, als ich bemerkte, dass sie mich ebenfalls ansah. Ich lächelte schief, doch ein kurzer Seitenblick auf Pay könnte mich verraten, würde Nicki ihn bemerken.

"Er wird dir nichts tun, Pay ist so verpennt wenn er im Haus ist, dass ich ihn hinter mit her schleifen muss wenn er sich bewegen soll und wie du vielleicht hörst ist er schon wieder am schlafen.", ich hörte kurz auf zu reden damit Clemens das leise Schnarchen hören konnte, das Pay von sich gab. "Er will nur bei mir sein.", fügte ich leise an und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Während ich sprach sah ich ihm die ganze Zeit beruhigend in die Augen. Ich nahm seine Hand und verschlang meine Finger mit seinen und betete darum er würde sie nicht weg ziehen.

Ich hörte Nicki zu und nickte leicht. "Dein Beschützer." stellte ich fest und die Worte fühlten sich komisch an. Als Nicki sanft nach meinen Händen griff, sah ich einen Moment auf ihre Hände, dann ergriff ich sie sanft. Ich sah Nicki in die Augen und lächelte. Ob jetzt der Augenblick ist es auszuprobieren? fragte ich mich und zwinkerte langsam. Unschlüssig wog ich die Möglichkeiten ab.
Dann befreite ich kurzentschlossen vorsichtig meine rechte Hand aus Nickis und hob ihr Gesicht sanft an. Ich zog sie zu mir und näherte mich ihr gleichzeitig, bis meine Lippen sacht auf ihre trafen.

In meinem Kopf explodierten die Glücksgefühle nur so als er mich küsste. Du hast dir mal wieder zu viele Gedanken gemacht. ,dachte ich und lachte innerlich über mich selbst. Ich erwiderte den Kuss sanft. Ich wollte das er nie wieder aufhörte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn an mich. Ich dachte nicht im geringsten daran ihn wieder los zu lassen.

_______________________

Als ich aus dem Dämmerschlaf erwachte, fiel mir als erstes auf, wie gut ich geschlafen hatte. Ich erstarrte, als ich eine Bewegung wahrnahm. Ich öffnete ein Auge - in meinen Armen neben mir im bett lag Nicki.
Ein Lächeln huschte auf mein Gesicht. Nach dem Kuss hatten wir erst eine Weile geschwiegen und dann über alles mögliche geredet. Letztendlich war es schon spät gewesen und Nicki war wohl bei mir eingeschlafen.
Ich drückte dem noch schlafenden Mädchen einen ganz leichten Kuss auf die Wange und betrachtete ihr entspanntes Gesicht. Sanft schob ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, den anderen Arm noch immer um sie gelegt.

Am nächsten Morgen wachte ich auf als etwas meine Wange spürte. "Pay lass das.", nuschelte ich und drehte mich um. Ich landete mit dem Gesicht in einem T-Shirt. Als ich die Augen auf schlug sah ich, dass ich mich immer noch in Clemens Zimmer war. "Oh hey.", ich grinste verlegen. Ich kuschelt mich noch kurz in sein Shirt, dann drehte ich mich auf den Rücken und sah ihn an. "So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.", sagte ich lächelnd und versank schon wieder in seinen Augen.

Ich lächelte in Nickis verschlafenes Gesicht. "Guten Morgen." begrüßte ich sie leise. "Ja, ich auch." pflichtete ich ihr dann bei.
Das war der Vorteil, wenn man seine eigene Etage hatte - Alec würde nie hier hoch gucken.
Ich sah Nicki in die Augen und verstärkte automatisch den Griff um sie. Was genau das hier eigentlich war, wusste ich nicht, aber es war mir im Moment egal.

Ich kuschelte mich an seine Brust und seufzte kurz mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen. Ich hörte es vor dem Bett rascheln. Pay war wohl aufgestanden. Jetzt sprang der Panther ins Bett und schleckte zuerst mir und dann Clemens kurz durchs Gesicht. Ich musste lachen. "Payton lass das.", sagte ich mit gespielt strenger Stimme. Das große Tier kletterte über Clemens hinweg und versteckte sich hinter ihm. Aber nach kurzer Zeit legte er dann seinen großen Kopf auf Clemens Schulter und etwas was man als Grinsen deuten könnte entstand in den Gesicht des Tieres. Das brachte mich noch mehr zum lachen. Ich hoffte nur, dass der gut aussehende Junge neben mir jetzt keinen Herzinfarkt bekommen würde.

Als sich Nicki an meine Brust kuschelte, atmete ich kurz den Geruch ihrer Haare ein, die ja nun recht nah bei mir lagen. Ich schloss die Augen und wollte gerade etwas sagen, da hörte ich es.
Ich versteifte mich, als der Panter in mein Bett sprang und mir nahe kam. Ich zuckte zurück und warf Nicki kurz einen Blick gemischt mit Verärgerung und Scham über meine Angst zu, als sie einfach loslachte. "Nimm... Nimm es..ihn bitte weg." meinte ich so ruhig ich konnte.

"Pay verzieh dich aus dem Bett.", sagte ich dieses mal wirklich ein bisschen verärgert. Der Panther verzog sich mit eingezogenem Kopf wieder vors Bett. "Tut mir leid, normalerweise weckt er mich morgens, er muss wohl gedacht haben, dass er das nachholen muss. Ich lass ihn das nächste mal in meinem Zimmer.", ich hatte ein schlechte Gewissen.

Ich atmete erleichtert aus, als das große Tier an meinem Kopf verschwand. "Nein, tut mir Leid.." Ich bin doch hier der Angsthase. meinte ich zerknirscht.
Irgendwie war jetzt die Stimmung von eben und gestern Abend weg, wie ich leider bemerkte. "Ähm.." meinte ich und setzte mich erstmal auf. "Ich geh mal Zähne putzen und umziehn und so." Ich sah Nicki mit meinem schiefen Grinsen an. "Wir könnten ja danach.. zusammen frühstücken gehen oder so?" schlug ich dann vor.