Zimmer 001 - ♂

Als Noah aus dem Zimmer stürmte lief ich zurück zu meinem Bett und setzte mich drauf. Mein Auge pulsierte unschön und das Handtuch hatte ich wegen Noah fallen lassen.
Ich klaubte es vom Boden auf und drückte es an mein Veilchen. Hätte ich Mika zurückschlagen sollen? Vor unserer Mutter?? Doch sicher nicht!
Ich stützte den Kopf samt dem nassen Handtuch in meine Arme, die ich auf meinen Knien abgestützt hatte.
Ich wünschte mir Mika wäre nicht so... Wütend auf mich. Ob ich mich damit abfinden kann? Ich hasste es mich zu prügeln und - anders als Noah vorhin gesagt hatte - tat ich es auch nicht oft.

---> Krankenflügel

Ich kam zurück in den Flur, in dem die Zimmer lagen und wollte gerade in die erste Zimmertür einbiegen, als ich Mika und Noah vor Louis Zimmer stehen sah. Sie sahen beide etwas fertig aus, wobei ich das bei Mika verstehen konnte.
Was macht Noah jetzt bei Mika ? Mit hochgezogenen Augenbrauen stupste ich die Tür hinter mir zu und warf dem Dunkelhaarigen das Kühlpack zu. Wenn du's die nächsten 30 Minuten ordentlich kühlst und danach mit Salbe einschmierst, könnte es mit ganz viel Glück bis zum Ball weg sein. ließ ich ihn wissen und blieb mitten im Raum stehen. Ich überlegte immer noch mich aus der ganzen Sache rauszuhalten und in mein Zimmer zu verschwinden.

Pp: Zimmer 005

Scheinbar hatte Noah die Tür mit voller Kraft zugeschlagen. Man hörte das leise Quitschen des Tür. Doch das interessierte Mika im Moment herzlich wenig. Wenn Tyler meinte, Noah zu beleidigen, weil er schwul war, würde er Mika richtig kennen lernen. Der Graue zog seine Lefzen an und leckte sich die feuchte Nase. Mit seinen Vorderpfoten stemmte er die Tür mit leichtigkeit auf. Abschließen war eine Sache für sich. Im selben Moment erblickte er seinen Bruder Tyler, auf dem Bett mit einem Veilchen. War das blaue Ding von Mika? Er schüttelte seinen Kopf und legte die Ohren an. Seine blauen Augen stachen, vom hellfrauen Fell hervorgehoben, sehr hervor. Ein lautes Grollen entfloh seiner Kehle, bevor er ohne Warnung auf Tyler zustürmte und mit seinen Vorderpfoten rücklings auf das Bett drückte. Seinen Schweif in die Höhe gestellt, fletschte er seine Zähne vor der Nase von Tyler. "Du..." Grollte er unverständlich hervor. Als Tier konnte man eben nicht wirklich deutlich sprechen.

cf: Zimmer 005

Lautlos war ich Mika gefolgt und war allein schon fasziniert von seiner Wolfsgestalt. Sie passte so gar nicht zu dem jungen Kerl, der eben noch vor der Tür gestanden hatte. Als er nun die Tür regelrecht eintrat, wich ich kurz zurück, ging jedoch dann weiter und zog Sheba von den beiden Brüdern weg. "Ich glaube, in diesem Augenblick sollten wir auf Abstand gehen", murmelte ich ihr ins Ohr und zog sie mit auf meine Seite des Zimmers.

Dankbar nahm ich die Kühlpackung von Sheba entgegen, nur um sie einen Moment später wieder fallen zu lassen, als in meinem Zimmer plötzlich ein Wolf stand. "M-mika?!" fragte ich erschüttert. "Gott!" fluchte ich dann, gerade als er mich auf mein bett runter drückte. Der Wolf war schwer und ich atmete gepresst. "Mika, mach keine Dummheiten!" warnte ich den Gestaltenwandler. Ich überlegte mich auch zu verwandeln, ließ es dann aber sein. Ich wollte Mika nicht verletzen. Und eigentlich auch nichts anderes demolieren. "Mika! Komm runter!" wandte ich mich nochmal mit lauter Stimme an meinen Bruder.

Mika ignorierte die Worte seines Bruder vollkommen. Sie rauschten durch seine Ohren wie eine kühle Briese. Sein gesammtes Nackenfell stellte sich auf. "Wieso kannst du es nicht einfach aktzeptieren?!" Grollte er unverständlich und riss sein Maul auf, wobei seine Zähne gefährlich aufschimmerten. Nur eine Sekunde später versenkte er seine Zähne in der rechten Hand seines Bruders. Er wusste nicht, warum er das tat. Sein Inneres sagte Ihm, zu stoppen. Doch er wollte nicht! Er konnte die Meinung seines Bruders Ihm gegenüber nicht aktzeptieren. Diese Worte, welche er von sich gegeben hatte, waren nicht einfach daher geworfen gewesen. Erneut ertönte ein tiefes Knurren, wobei Mika nicht ein Mal daran dachte, die Hand von Tyler los zu lassen. Nur flüchtig nahm er den zarten Geschmack von Blut war. Sein Kiefer verbot Ihm, aus unverständlichen Gründen, die Hand seines Bruder vollkommen zu durchbohren. Trotzallerdem presste er Tyler weiter auf das Bett unter sich.

Der Boden hat im Gegensatz zu dir kein blaues Auge! grummelte ich leise, als Ty das Kühlkissen wieder fallen ließ. Irgendwie überraschte es mich nicht, dass Mika in Wolfsgestalt auftauchte, dass einzige, was passierte, war, dass ich neidisch wurde. Wiedermal wurde mir klar, dass ICH mich nicht in einen Wolf verwandeln konnte. Und wieder mal bist du nur mit dir selbst beschäftigt! Seufzend ließ ich mich von Noah mitziehen. Dabei hatte der Tag so schön angefangen. Sobald die anfangen sich gegenseitig zu zerfetzten sollte man aber dazwischen gehen .. Warum ist Mika überhaupt so wütend ?! Natürlich, Tyler hatte viel Scheiß gelabert, aber dafür auch schon ein blaues Auge kassiert.
MIKA ! rief ich erschrocken, als der graue WOlf plötzlich nach Tylers Hand schnappte. Warum zum Teufel wehrte er sich nicht ?

Ich blieb neben Sheba stehen und sah dem Gerangel zwischen den zwei Brüdern mit zusammengekniffenen Augen zu. "Theoretisch würde ich dir da zustimmen, aber ich bin ein Geist und du ein...Mädchen. Ich glaube kaum, dass wir es mit zwei wütenden Gestaltwandlern aufnehmen können", meinte ich und hoffte, sie wäre mir nicht beleidigt. Aber es war nun mal so, dass Mädchen oft schwächer waren als Jungs, auch wenn sie das nicht gerne hörten. "Und Mika ist wohl wütend, weil Tyler 1. seine Homosexualtität nicht akzeptiert und 2. bei mir etwas zu handgreiflich geworden ist. Ich habs ihm erzählt und...bin wohl nicht ganz unschuldig an dieser Sache", setzte ich murmelnd hinzu und versuchte mich an einem halbherzigen Lächeln, was aber gehörig nach hinten los ging.
Erschrocken zuckte auch ich zusammen, als Mika sich doch tatsächlich in der Hand von Tyler verbiss. Im Gegensatz zu Sheba schrie ich aber nicht auf, sondern senkte die Stimme sogar. Herumschreien würde nichts bringen. "Mika, hör auf. Das bringt doch nichts. Es macht es nur schlimmer", flüsterte ich schon fast und hoffte einfach, dass er auf mich hören würde. Ich verstand seine Wut darüber, dass Tyler unsere Homosexualität nicht akzeptierte, doch so konnte er das nicht lösen. Wir mussten damit leben.

Mika knurrte, doch in Menschengestalt konnte ich nicht verstehen, was er mir an den Kopf knallte. Ich spürte das heiße Kribbeln, welches eine Verwandlung ankündigte, doch ich unterdrückte es. Doch dann biss mich Mika. "Aaargh!" schrie ich auf, als sich die spitzen Fänge in mein Fleisch bohrten. "Bist du wahnsinnig?!"
Länger konnte ich es nicht zurück halten, nicht mit dem Schmerz. Mein Ich zerriss und ein weiteres Tier nahm Platz in dem Zimmer ein, welches plötzlich viel zu klein schien. Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, in welches Tier ich mich verwandeln wollte und so war es mehr oder weniger Zufall.

Ich schüttelte mein goldenes Fell und riss meine Tatze aus Mikas Maul. Dann sprang ich auf und presste nun meinerseits den hellen Wolf zu Boden. Ich brüllte ihm ins Gesicht und drückte meine unverletzte Pranke auf seinen Brustkorb.
Mein goldener Schwanz peitschte gegen meine Hinterpfoten und ich schüttelte die Mähne, die meinen Kopf umgab. Ich war der König der Tiere.
Mein animalisches fauchen ebbte ab zu einem gefährlichen Knurren, während ich meinen Bruder - jetzt Feind - aus den Schlitzen meiner Augen ansah. Eine falsche Bewegung und ich würde zubeißen.
Mika sah ich in dem Wolf schon lange nicht mehr.

Erschrocken quickte Mika auf. Wie erwartet konnte Tyler sich nicht weiter zurückhalten und verwandelte sich in einen... Löwen? Erschrocken zog er die Luft zwischen den Zähnen ein und legte seine Ohren an. Überrascht wurde er auf den Rücken geschmissen und sogleich von dem mächtigen Brüllen des Löwen verschüchtern. Langsam legte sich der Nebel im Kopf des Wolfes. Doch sogleich kehrte die Wut zurück. Die Worte von Noah rauschten an Ihm vorbei, übten jedoch eine gewisse Wirkung aus. Er zögerte, zog ein wenig seinen Schweif ein. 'Was soll ich tun?' Fragte er sich, doch die Wutader schien nicht abzuschwellen. Er konnte es einfach nicht aktzeptieren, das Tyler so einen Hass gegenüber Schwulen hatte. Mika konnte doch selber nicht's für seine Gefühle! Sogleich fletschte er seine Zähne. Er durfte keine Angst gegenüber Tyler zeigen! Er wollte Ihm zeigen, das er nicht so mit Ihm umspringen konnte! Nur, weil er nicht seinen Idealen entsprach. Sogleich erwiederte er den Blick des Löwen und knurrte laut. Noch nie hatte er gegen Tyler gewonnen. Gut, sie hatten immer nur Spaßkämpfe und Übungskämpfe gemacht... Doch Mika war seinem Bruder immer unterlegen gewesen. Er brüllte dem Löwen ins Gesicht und stemmte seine Vorderpfoten gegen die Brust von Tyler. Doch seine Kraft reichte nicht aus, um seinen großen Bruder von sich zu stoßen. 'Ich bin zu schwach!!' Stellte er leicht verbittert fest und entblößte erneut seine Fänge, ließ diese blitzschnell auf die Schulter des Löwens zuschnellen... [Tbc]

Erneut taumelte ich überrascht zurück, als nun statt Tylers Körper ein mächtiger Löwe auftauchte und Mika nun unter sich begrub. Ich konnte fast die Schmerzen erahnen und bekam eine Gänsehaut. Irgendetwas musste ich machen, das wurde mir jetzt klar. Aber ich komm doch gegen zwei wilde Tiere nicht an!, dachte ich frustriert und war schon wieder den Tränen nahe. Hätte ich Mika nur nichst davon erzählt.
Langsam stieg nun auch die Wut in mir auf. Nein, weder Mika noch ich waren Schuld. Tyler war derjenige, der unsere Art nicht akzeptierte, der etwas gegen Schwule hatte. Ich ballte die Hände zu Fäusten und verzog meinen Mund zu einem leisen Knurren. Ich klang zwar nicht so wie die beiden, trotzdem noch immer wütend. "Lass ihn los, du Arsch!", schrie ich und stürzte mich mit vollem Schwung auf Tylers Löwengestalt. Ich riss ihm im Flug von Mika runter, konnte jedoch mehr wohl nicht mehr ausrichten. Nun lag ich bäuchlings auf Tyler und starrte ihn mit wutentbrannten Augen an.

Das mit dem Mädchen hab ich jetzt mal überhört! zischte ich Noah zu und stolperte einen Schritt zurück. Mika war wendiger als erwartet, und obwohl Tyler eindeutig in der stärkeren Position war, wollte er nicht aufgeben. Der Raum schien immer kleiner und wärmer zu werden und das Knurren der beiden Raubtiere ließ Adrenalin durch meine Adern pumpen. Mittlerweile war ich wahrscheinlich genauso wütend wie Noah, der sich - wie dumm kann man eigentlich sein- auf Tyler warf. Blitzschnell riss ich ihn am Arm zurück und stubste ihn mit sanfter Gewalt auf sein Bett. Willst du auch noch aufgerissen werden oder was läuft da ab ?! Ich zischte ungehalten. In meinem Kopf wogen sich gerade die Möglichkeit, dazwischen zu gehen, mit der Möglichkeit ab, mich auch zu verwandeln. Aber ich wusste nicht inwiefern die beiden noch zurechnungsfähig waren. Kannst du dich um Mika kümmern ? fragte ich etwas unsicher zu dem Geist. In meinen Beinen Kribbelte die Vorwarnung einer Verwandlung, aber ich musste erst sicher sein, dass mir Mika nicht in Rücken fallen würde. Und natürlich das Tyler mich nicht auffraß.. Was schon schwieriger werden konnte. Kannst du versuchen ihn irgendwie zu beruhigen ?
Ich spürte, wie mir, ähnlich wie Tyler goldenes Fell wuchs, und ein paar Sekunden später trat ich auf den Löwen zu. Es mochte eine Scheißidee sein, aber es war das einzige, was mir jetzt einfiel. Leise knurrend, aber möglichst nicht bedrohlich versuchte ich ihn von Mika herunter zu knuffen. Immer wieder stieß ich ihn mit dem Kopf an, schnurrte ihm zu, dass er seinem kleinen Bruder nicht weh tun wollte und tatze mit eingezogenen Krallen nach ihm.
Erst als Claire reinkam trat ich ein STück zurück, aber immernoch warnend schnurrend. Ich schaute sie aus großen, braunen Katzenaugen an. Hoffentlich wusste sie, was sie tat.

<---- Haustierappartment

Mit einen Lächeln im Gesicht wollte ich an der Türe klopfen, doch dann hörte ich den Lärm und das Gebrüll, den Krach und Schreie. Was zum? Mein Gesicht wurde kreidebleich und Damon neben mir fauchte bedrohlich die Türe an. Meine Hände fingen an zu zitter, zu sehr fürchtete ich den Anblick, der mich dort drinnen erwarete. Doch dann riss ich mich zusammen und machte die Türe mit einem Schwung auf. Was ich jetzt sah, ließ ich erschrocken aufkeuchen. Ein Wolf, ein Löwe, Noah und Sheba waren in diesen Zimmer. Nur was sich da gerade abspielte war zu bizzar, als dass ich es wirklich im ersten Moment verstehen konnte. Doch Damon verstand. Es war eine gefährliche Situation, in der er mich beschützen versuchte. Er wollte mich wegschieben, weg von der Türe, doch ich sprang über ihn hinweg, hinein in das Chaos. Irgendwie fand ich mich neben Sheba wieder und blickte sie mit verwirrten Blick an. Warum war sie hier? Dann aber hörte ich, was sie sagte. Mika war der Wolf? Und Ty war der Löwe? Was geht den hier ab? Seit wann bekriegen sich die zwei. Damon stellte sich knurrend zwischen die zwei Gestaltswandler und ich ging automatisch zu den Löwen. Im ersten Moment sah ich ihn zögernd an, bevor ich mich neben ihn kniete und mit einer Hand über seine Mähne streichelte. "Ty hör auf, du willst Mika doch nicht verletzten."

Erschrocken schrie ich auf, als mich irgendjemand von Tyler runterzog, ehe dieser reagieren konnte. Wutentbrannt entrieß ich meinen Arm Shebas Griff und stieß sich zurück auf mein Bett. "Halt du dich da raus, du kapierst gar nichts!", schrie ich sie an und wandte mich ab. Als dann auch noch Claire auftauchte, wurde es mir zu viel. Ich musste hier raus. Erneut stiegen mir die Tränen in die Augen, ehe ich einfach aus dem Zimmer verschwand.

tbc: am Wasserfall

Der Atem von Mika raste. Es passierte zu viel im Moment. Noah schmiss sich auf den Löwen, Tyler flog von Ihm. Sofort sprang Mika auf seine Pfoten und fletschte die Zähne. Doch genau im Moment gingen Sheba und Claire dazwischen und versuchten Tyler zu beruhigen. Mika legte die Ohren an und wollte auf sie losgehen, total in Rage, doch der Leopard stoppte Mika in der Bewegung. Damon knurrte laut und entblößte seine mächtigen Fangzähne. Sie waren länger und größer, als die von Mika. Leicht zog Mika seinen Schweif ein, doch war er vollkommen im Rausch des Kampfes gefangen und ging auf den Leoparden zu. Damon jedoch blieb vor Claire um sie zu beschützen. Mika sprang und verfing sich mit seinen Klauen in dem kurzen Pelz des Leoparden, welcher Ihn jedoch sogleich abschüttelte und sich geschickt unter Ihm hinweg zog. Das Tier legte geschmeidige Bewegungen hin und fuhr mit seiner mächtigen Pranke, die Krallen ausgefahen, über das Gesicht von Mika. Erschrocken schrie Mika auf und wich ein paar Schritte zurück blinzelte verwirrt. Damon hingegen schnappte ein letztes Mal zu Warnung in die Vorderpfote von Mika, bevor er sich zurück zu Claire bewegte und schützend seinen Brustkorb anhob. Mika knurrte, doch aus dem Augenwinkel konnte er die Flucht von Noah verfolgen. Er ''brüllte'' Tyler ein letztes Mal an, bevor er sich umdrehte, und davonpreschte. Sein letzter Blick an Tyler sagte alles, ''Das führen wir fort!!''

Tbc: Wasserfall

Gerade wollte ich Mika warnend beißen, da passierte so viel auf einmal. Noah sprang mir entgegen, welchen ich aber leicht mit einer gekonnten Bewegung abschütteln konnte. Sheba zog ihn dann ganz von mir weg und ich wollte mich wieder auf Mika fokussieren.
Doch da verwandelte sich auch noch Sheba. In eine Löwin. Das Gegenstück zu mir. Mein Blick wanderte nur einen Moment zu ihr, dann zurück zu Mika. Doch dann begann sie mich anzustupsen, mit mir zu reden. Meine Ohren stellten sich auf und ich ließ von Mika ab.
Nachdem auch noch Damon auftauchte und Mika verschwand, blieben nur noch Claire - die in mein Fell gekuschelt war wie ich eben feststellte, Sheba und ich.
Mein Blick hing an Sheba. Ich war ein Löwe und meine Gedanken waren teilweise auch die des Tieres. Sie war ein hübscher Löwe. Und sie hatte mich angeschnurrt. Mein Fell prickelte. Ich legte den Kopf schief und sah in die warmen Augen der Löwin vor mir.

Meine moosgrünen Augen waren wie gebannt auf Mika und Damon gerichtet, als Mika versuchte mich und Sheba anzugreifen. Mir zog es mein Herz zusammen, als sich Mika auf meinen treuen Begleiter warf. Doch ich vergaß, wie stark mein Leopard war und es dauerte nicht lange, bis Mika alias der Wolf aus dem Zimmer flüchtete. Damon hingegen hatte sich wie eine undurchdringbare Mauer vor mich hingepflanzt. Seine Muskeln waren noch angespannt und sein Fell stand von allen Seiten ab. Beruhigend legte ich ihn meine Hand auf den Rücken und mein Leopard warf mir einen Blick über die Schultern zu. "Danke." Damon entspannte sich entgültig und legte mir den Kopf an die Schulter, bevor er aufstand und zu Tyler ging, um ihn nach Wunden abzuschnuppern. Ich spürte die Tränen erst, als sie mir auf die Hände tropften. Schnell wischte ich sie mir weg und stand auf, strich mein Kleid zurecht und fuhr mir mit zitternden Händen durch das Haar. Mein Blick schweifte zu Sheba und Ty, beide immer noch verwandelt. "Alles okey bei euch Leute?"

Einen Moment hielt ich den Atem an. Tylers Blick zuckte nocheinmal zu Mika, aber es schien einigermaßen aufgegangen zu sein. Nur das mittlerweile Noah UND Mika aus dem Raum gestürmt waren. Und schon wieder zwei Leute, die scheinbar sauer auf mich waren. Leise schnaubte ich und schüttelte dann den Kopf, um meine Gedanken wieder einigermaßen zu ordnen. Noah's Worte, ich würde nichts kapieren, schwirrten trotzdem noch in mir herum und ließen einen bitteren Nachgeschmack an dem ganzen Specktakel haften. Aber wenigstens hatte Tyler sich beruhigt. Und die Denkensweise der Raubkatze half doch ein wenig, um mich selbst auch wieder runter zu bekommen. Schnurrend legte ich die Ohren an und rieb meinen Kopf unter seinem Kinn entlang, bis ich zögernd entschied, dass er wohl niemandem mehr wehtun würde. Auf leisen Pfoten bewegte ich mich in Richtung Fenster. Auf Rückverwandlung hatte ich keine Lust, es war einfach gerade echt entspannt nicht nachdenken zu müssen, weswegen ich mich neben die Heizung setzte und den Leoparden beobachtete. Auf Claires Frage hin nickte ich nur und überlegte, ob ich die beiden wohl doch lieber alleine lassen sollte.

Noch immer gefangen von Shebas Gestalt, sah ich eher widerwillig auf zu Claire. Sie war traurig... Ich sah sie aus treuherzigen Augen an, bis eine Bewegung mich wieder ablenkte. Es war Sheba, die zum Fenster schritt. Unwillkürlich machte ich einen Schritt, um ihr zu folgen, blieb dann aber unsicher stehen. Claire war meine Freundin und sie hatte geweint! Ein menschlicher Instinkt setzte ein und ich sah zurück zu Claire. Mache ich ihr Angst als Löwe? Hatte sie Angst vor mir, weil ich gekämpft hatte? Niedergeschlagen sah ich zu Boden. Ich hatte nie mit Mika kämpfen gewollt. Ich liebte meinen kleinen Bruder, und auch wenn ich seine Neigung zu Jungs nicht verstand hieß das nicht, dass ich ihn hasste. Was er aber nicht wusste, da er mich nie hatte zu Wort kommen lassen... Was bin ich nur für ein Bruder. Ich legte mich hin und bettete meinen großen Kopf auf den Boden. Wie viel haben wir eigentlich zerstört?

Noch aufgewühlt schlang ich mir meine Arme um mich selbst und ließ mich auf das nächstbeste Bett fallen. Fast wäre ich von einem Wolf zerfleischt worden...Das Adrenalin pochte noch in meinen Adern und langsam wurde mein Herzschlag wieder normal. Damon hingegen war von Ty weggetreten und legte sich zu meinen Füßen, wo er mir besorgte Blicke zuwarf. Ich hingegen brachte ein wenig überzeugendes Lächeln zustande und warf einen Blick auf meine Freund/Löwen. Sein treuheriger Blick hingegen löste bei mir ein wahres Lächeln aus. Ich traute mich fast nicht atmen. Die Stille wurde fast unerträglich, doch ich konnte mich schlecht mit zwei Löwen unterhalten. Deswegen spielte ich mich nervös mit meinen Armband und wartete darauf, dass einer der beiden sich vielleicht wieder in einen Menschen verwandeln würde und mir erklären könnte, was hier eigentlich vorgefallen war.

Ich summte leise, bevor ich aufstand, und den Kopf einen Moment von Claire zu Tyler und wieder zurück pendeln ließ. Es war verrückt. Total verrückt. Und es konnte nur daran liegen, dass er auch ein Löwe war. Aber er war.. nunja, anziehend ? Eilig verwandelte ich mich zurück. Wenigstens etwas was ich konnte, ohne irgendetwas falsch zu machen. Einen Moment blieb ich am Fenster stehen, dann drehte ich mich zu Claire um und schaute sie entschuldigend an. Ich denk mal Tyler wird dir gleich alles erklären. Aber ich wollte ersteinmal raus. Einerseits um die beiden allein zu lassen, andrerseits, um meine Gedanken wieder zu ordnen. Während ich über den Löwen stieg, der sich nun auf den Boden gegelegt hatte, knuffte ich ihn. Er sollte jetzt bloß nicht in Löwengestalt bleiben. Schließlich war es wirklich zu einfach sich in die geordneten Gedanken eines Tieres zu flüchten.
An der Tür blieb ich kurz stehen und schaute die beiden an. Man sieht sich. Flink schlüpfte ich aus der Tür und blieb ersteinmal unschlüssig im Gang stehen, bevor ich in Richtung Koppel ging.

---> Koppel

Mit traurigen Augen sah ich zu, wie sich Sheba verwandelte. Ich schlug mit dem Schwanz auf den Boden, um sie zu verabschieden, dann drehte ich den Kopf zu Claire.
Ich wollte mich nicht verwandeln. Ich hatte einen Wolfsbiss in der Hand, den ich verarzten lassen musste und eine aufgebrachte Freundin, der ich das ganze Drama überhaupt erstmal erklären musste.
Ich kniff einen Moment die Augen zu. Als Löwe waren in meinem Kopf die Gedanken anders. Die Relationen waren anders, die Wichtigkeit ein Weibchen und Nahrung zu finden war viel größer als irgendein Zwischenmenschliches Problem. Was mein nächstes Problem war. Ich konnte ja kein Löwe bleiben.
Ich sah auf meine Tatze herab. Sie blutete. Innerlich seufzend beschwor ich das Kribbeln herauf, welches mich zurück verwandeln sollte. Doch es kam nicht.
Genervt hob ich den Kopf. Komm schon! Ich versuchte es erneut, doch nichts. Ich spürte nichts. Alarmiert sah ich zu Claire. Verstand sie, was das Problem ist?

Out: Zu spät bemerkt, dass ihr noch gar nicht weg wart! D: Egal .. ihr habt nichts - ich wiederhole: NICHTS! - gesehen! D:

<-- Am Wasserfall

Behände öffnete ich die Tür mit dem linken Ellenbogen, achtete darauf, dass Noah nirgendwo dranstieß, schaute mich im Zimmer um und machte sein Bett aus. Ich konnte das Bett nur durch den spezifischen Geruch Noahs finden, ging auf das Bett zu, legte ihn hin und achtete erst einmal nicht auf seine nasse Kleidung. Ich überlegte dann aber, dass es nicht gut für ihn wäre, wenn er auch nur krank werden würde, zog erst seine Schuhe aus und erledigte dann den Rest. Ich hoffte, dass es nicht zu arg war, denn das war wohl doch schon sehr weit. Nur war er nicht mehr in der Lage dazu und ich wollte nicht, dass er krank wurde. Ich verdeckte auch extra die Augen, als ich ihm frische Klamotten anzog. Es war schließlich seine Privatsphäre.
Ich hatte diese Eigenschaft, mich dann so um Leute zu kümmern, wohl von meiner Adoptivmutter, der ich immer half, wenn mein Adoptivvater betrunken nach Hause kam. Da hatte ich wohl auch eine hohe Peinlichkeitsgrenze entwickelt. Nachdem ich sicher war, dass er nun vollkommen trocken war, deckte ich ihn zu und ging hinaus. Er würde sicher eh nicht wissen, war am Vortag war, nur die Schmerzen spüren. Das kam mir wohl auch ganz recht, denn so war ich nicht der, der ihn umzog. Jedenfalls würde er das nicht wissen. Leise sagte ich noch: »Gute Nacht, Noah«
Ich ging aus dem Zimmer, machte das Licht aus und ging dann auf mein Zimmer

---> Zimmer 22

cf: am Wasserfall

Noch immer hing ich wie ein nasser Kartoffelsack in den Armen des Jungen. Ich bekam kaum mit, wohin wir gingen, nur, dass es nicht mehr regnete. Anscheinend waren wir wohl zurück im Schulgebäude. Mein Gesicht lag an der Brust des Jungen, und sein T-Shirt war vollkommen durchnässt, sodass ich seine nackte Brust darunter erkennen konnte. Irgendwie faszinierte sie mich.
Schließlich waren wir irgendwann in meinem Zimmer. Woher wusste er, in welchem ich wohnte? Diese Frage beschäftigte mein benebeltes Hirn die ganze Zeit, während er mich ins Bett legte und meine nassen Sachen auszog. Dass er dabei sehr viel sah, war mir herzlich egal. Ich war sogar froh, das nasse Zeug endlich los zu sein. Leicht fröstelnd sah ich den Jungen an, als er mich dann wieder anzog und zudeckte. Wie eine Mutter.
Leise seufzte ich wohlig und kuschelte mich in mein Bett. "Danke...", war alles, was ich sagen konnte, ehe ich ins Reich der Träume glitt.

Ich erwachte und setzte mich verschlafen auf. Nach einem Moment schwang ich entschlossen die Beine aus dem Bett. Ui ist das frisch! dachte ich erstaunt. Es wurde von Tag zu Tag merklich kühler. Ich lief zum Fenster und schloss es, da es die ganze Nacht offen gestanden hatte. Dann zog ich mir schnell frische Boxer an und darüber eine kurze Hose und ein einfaches weißes T-Shirt mit blauem Aufdruck und schlüpfte in Socken und Turnschuh. Dann schnappte ich mir die Kopfhörer und das Handy und verließ das Zimmer.

--> geht weiter am: West-Strand