kleines Wäldchen

cf: der Schulhof

Eng an Marcel geschmiegt ging ich mit ihm den Weg entlang zum Wald. Laura schien sich schon regelrecht darauf zu freuen, denn kaum ließ Marcel sie von der Leine, war sie auch schon weg. Lächelnd sah ich ihr nach und blickte dann zu Marcel. "Ach, nichts besonderes. Zuerst hab ich meine Hausaufgaben erledigt und später war ich mit Finn in der Cafeteria, wo sich auch schließlich Erin dazusetzte. Sie ist neu auf der Schule und brauchte jemanden, der ihr hilft", erwiderte ich und bekam eine Gänsehaut, als er mir so ins Ohr flüsterte. "Und du?", fragte ich ihn mit einem kleinen Lächeln.

Ich lächelte. "Ich hab ein bisschen in der Aula geholfen und dann mit Yuiko ein wenig geredet." fasste ich meinen Tag nach Schulschluss zusammen.
Eingepackt in Wintermäntel und Schals und Handschuhe und und und war kuscheln gar nicht so schön. stellte ich missmutig fest. "Los, lass schnell machen, damit wir schnell wieder rein können." Ich pfiff laut, bis Laura angerannt kam und ich, Jas an der Hand, durch den Wald stapfte. "Und, gruselig?" fragte ich meine Freundin mit einem Lächeln auf den Lippen, bezogen auf die aufkommende Dunkelheit.

Ich sah Marcel von der Seite an und runzelte leicht die Stirn. "Yuiko? Wegen der Schulband?", hakte ich neugierig nach und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Dann sah ich zu Laura, die schnell wieder angerannt kam und nun zufrieden hechelnd neben meinen Füßen herlief. Bei ihr musste man ja ständig aufpassen, dass man nicht auf sie drauf trampelte.
Als Marcel dann fragte, ob es gruselig wäre, warf ich ihm einen finsteren Seitenblick zu und ließ seine Hand los. "Überhaupt nicht!", erwiderte ich schnaubend und lief etwas voraus, sodass ich den Abstand zwischen Marcel und mir größer wurde. Ich würde ihm schon noch zeigen, dass ich auch mutig sein konnte. Auch wenn ich mir innerlich in die Hosen machte.

Als Jasmina sich von mir losriss und einige Schritte vorauseilte, folgte ich ihr. "Hey!" Ich packte sie am Arm und stoppte uns beide. "So war das nicht gemeint, Schatz." Ich zog Jas an mich und legte meine Lippen sanft auf ihre. Wir waren jetzt einen Monat etwa zusammen, doch es war immer wieder unbeschreiblich meine beste Freundin zu küssen.
Als ich mich wieder von Jas löste, beantwortete ich ihre Frage. "Ja, Yuiko kam mit einem Zettel zu mir und wollte, dass wir ihn mal anspielen."

Mir entfuhr ein überraschter Aufschrei, als mich Marcel am Arm packte und uns beide stoppte. Durch den Schwung prallte ich natürlich gegen ihn und fand mich auch schon in seinen Armen wieder. Ehe ich protestieren konnte, küsste er mich aber schon und erstickte damit meine Worte. Ich seufzte ergeben und gab mich seinem Kuss hin, während ich mich sanft an ihn schmiegte. Doch leider löste er sich schnell wieder von mir und beantwortete meine Frage von eben. "Ein neuer Song?", hakte ich weiter nach und lächelte leicht, während Laura mir hechelnd um die Beine strich.

Ich zuckte die Schultern. "Passt nicht zum Rest, also eher nein. Eher eine Single von Yuiko alleine, nicht der Black Rabbits." antwortete ich Jas, ehe ich sie wieder weiter zog. Laura wuselte den Weg zum Strand entlang, aber ich pfiff sie zurück. "Zurück gehen?"

Aufmerksam hörte ich Marcel zu und senkte dann leicht den Blick. "Hm, ok...", erwiderte ich und folgte ihm wieder, als er weiterging. Nachdenklich betrachtete ich Laura, wie sie schon wieder davon flitzte, Marcel sie aber mit einem Pfiff wieder zurückrief. Auf seine Frage hin hob ich den Blick wieder und nickte lächelnd. "Gerne, wenn du willst", sagte ich und schmiegte mich wieder an seinen Körper.

Es war ein berauschendes Gefühl so schweigend mit Jas im Arm durch den verschneiten Oktober-Wald zu gehen. Hin und wieder schenkte ich Jasmina einen liebevollen Blick oder ein Zwinkern, während Laura immer gerade so durch unsere Beine wuselte, dass ihr Schwanz nur durch ein Wunder ganz blieb.
Erst, als die Bäume lichter wurden, hielt ich an, um Laura erneut die Leine anzulegen, die noch immer um meinen Hals hing. Laura wehrte sich zwar, doch da sie körperlich doch eher ein kleiner Hund war, konnte sie nicht viel ausrichten. "Wollen wir noch was machen heute?" fragte ich Jasmina nach der doch recht langen stillen Zeit, während wir wieder auf die Schule zusteuerten.

Schweigend ging ich neben Marcel her und genoss einfach die Zeit mit ihm und die Wärme, die trotz der dicken Winterjacke von seinem Körper ausging. Selbst die Dunkelheit machte mir dabei nichts aus, auch wenn ich dadurch hin und wieder stolperte. Überwiegend wegen Laura, die mir immer wieder vor die Füße lief.
Schließlich nahm Marcel sie aber wieder an die Leine und fragte mich dann, ob wir heute noch etwas machen wollten. Kurz überlegte ich und zuckte dann mit den Schultern. "Hm, wie wär's, wenn wir noch einen Film anschauen und uns ins Bett kuscheln?", schlug ich vor und lächelte vielsagend.

"Perfekt." antwortete ich und gab Jasmina einen kurzen Kuss auf den Mund. "Genau das, was ich hören wollte. Kuscheln." Ich grinste und zog sie ins Schulhaus. "Aber lass uns zu dir gehen, bei mir könnte es sein, dass Dawn und Lydia turteln." fügte ich mit bedeutendem Grinsen und Heben meiner Augenbrauen hinzu.

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Ich verdrehte leicht die Augen, als Marcel meinte, dass er genau das hatte hören wollen. Manchmal war er wirklich unmöglich. Ich sagte aber nichts und folgte ihm einfach stumm. Er hatte ja eh schon alles entschieden, was sollte frau da noch groß sagen?

tbc: Zimmer 013

Erst, als ich meine Flamme verloschen ließ, merkte ich, wie dunkel es geworden war und wie kalt. Schnell machte ich mich auf den Weg ins Warme.

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