cf: Duschräume der Jungen
Mein Körper führte mich hin an einen meiner Lieblingsplätze. Seit ich hier war, freute ich mich immer über die natürlichen Geräusche. Äußerlich sah man mir meine Freude vielleicht nicht an, aber in mir drinnen machte mein Herz einen Hüpfer, sobald ich in Nähe des Strandes kam und das vertraute Rauschen des Wasserfalls meiner Ohren füllte.
Ich wusste nicht, wo ich mich hinsetzen sollte, ob ich überhaupt irgendetwas machen sollte. Schließlich beschloss ich mich einfach an den Strand zu setzen, weit entfernt vom Wasser, fast zwischen den Bäumen. Sand wirbelte auf, als ich mich niederließ, Sandkörner tanzten um mich herum. Ich winkelte ein Bein neben das andere gestreckt an und stützte mich hinauf. Der Wind wirbelte einzelne Strähnen meiner Haare auf, es kümmerte mich nicht.
Ich saß oft hier, um nachzudenken, vielleicht über den Sinn des Lebens, aber welchen Sinn hatte es schon? Sterben war einfach, dennoch schmerzte es vielleicht, leben war dagegen schwierig, wie ein kniffliges Sudokurätsel. Sobald du eine Zahl falsch eintrugst, war der Rest falsch, schlugst du im Leben einen falschen Weg ein strandetest du.
Aus der Ferne erklang Vogelgezwitscher von Vögeln, vermischte sich mit den harmonishcen Klängen des Wasserfallrauschens. Ich hätte den ganzen Tag hier sitzen können, doch ich musste zurück. Irgendwann...
Meine Gedanken drifteten ab zu dem Herbstball morgen. Ich mochte den Herbst, ich mochte Feste auch wenn ich mich stets im Hintergrund hielt, ich mochte die Getränke, das Essen. Tanzen konnte ich auch, ziemlich gut sogar. Aber wieso war ich dann so trübselig? Ich konnte es nicht sagen. Vielleicht weil ich niemanden gefragt hatte, oder niemand mit mir hingehen wollte. Oder vielleicht weil mir Menschenmassen einfach nicht gefielen. Niall würde in meiner Nähe bleiben müssen, damit ich mich etwas entspannen konnte.