Zimmer 006 - ♀

cf: Kleiner Kinosaal

"Abend Felix", grüßte ich lahm, während ich Amelia bloß keck zuzwinkerte. Ich kam aus meiner Haut nicht heraus. "Lasst euch von mir nicht stören..." In voller Montur warf ich mich auf mein Ohr und steckte mir meine Kopfhörerstöpsel in die Ohren, um mich von - seid ruhig überrascht - etwas klassischer Musik berieseln ließ.

Ich seufzte. "Ja, macht Sinn." meinte ich auf seine Worte hin und kritzelte Liebe Mitschülerinnen und Lehrer auf das Blatt. Darunter setzte ich Willkommen und Dankeschön Black Rabbits & andere Darsteller. "Naja, so gut bin ich nicht." meinte ich dann bescheiden. Just in dem Moment öffnete sich die Tür und herein trat Blaise. "Hey Blaise." begrüßte ich die eine der Zwillingsschwestern. Unterscheiden konnte ich sie nicht, man konnte bei den zweien nur hoffen, dass sie keine Späße trieben. Außer man sah eine von ihnen küssen. Dann ist es klar. Bei diesem Gedanken musste ich leicht schmunzeln.

Ich hob den Kopf, als die Tür des Zimmers aufging, und lächelte Blaise leicht an. "Hey Blaise", begrüßte ich sie ebenfalls, ehe sie sich aufs Bett warf und Musik hörte. Im selben Moment ertönte plötzlich mein Handy-Klingelton, ein anzüngliches Pfeifen. Ich errötete heftig und zuckt es eilig aus der Tasche, während ich einen Seitenblick zu Melli warf. Den Ton hatte ich schon längst ändern wollen, aber irgendwie vergaß ich es dauernd.
Erschrocken erkannte ich, dass ich schon zwei Nachrichten von Sydenia hatte. Schnell las ich sie und antwortete ihr dann.

Tut mir Leid, mein Handy spinnt wohl ein bisschen, deine erste Nachricht kam jetzt erst.
Mein Shirt will ich irgendwann wieder! Liebe dich aber auch, mein Engel. Schlaf gut, süße Träume <3 Felix

Eilig sendete ich die SMS ab und wandte mich dann an Melli. "Sorry...", sagte ich, ehe ich ihren Zettel überflog. "Klingt doch schon gut. Und hey, stell dein helles Licht nicht so in den Schatten. Du bist schließlich nicht umsonst Schülersprecherin, Melli!", sagte ich und sah sie fast schon streng an.

Ich hob eine Augenbraue, als Felix' Handy losging. "Was ist DAS denn?" fragte ich, ein Lachen unterdrückend. Felix wurde auch sogleich rot wie eine Tomate. "Uh, wenn ich dir jetzt Wasser ins Gesicht spritze, verdampft es dann?" fragte ich und lachte leise.
"Also, liebe Mitschüler und Lehrer. Ich heiße euch alle Herzlich Willkommen zu unserem Herbstball. Ich hoffe alle haben einen Partner und einen Sitzplatz. Besonders begrüßen möchte ich heute Felix, unseren Tomatenkopf. Er..." begann ich eine Rede aus dem Stehgreif. Und ich hätte auch noch weitergeredet, wenn nicht...

Als Amelia auch noch fragte, was das denn gewesen war, lief ich noch mehr rot an und wandte den Blick ab. Eilig hämmerte ich auf mein Handy ein und änderte schnell den verdammten SMS-Ton. "Hör auf zu lachen, man! Ich bin auch nur ein Kerl!", knurrte ich und wagte es nicht, sie erneut anzusehen. Als sie dann aber mit ihrer bescheuerten Rede begann und mich völlig zum Affen machte, sprang ich auf und warf Melli dabei selbst fast vom Stuhl. Das Mädchen war wirklich unmöglich! "Ein Wort noch und ich kitzel dich solange durch, bist du deine Rede gar nicht mehr schreiben kannst vor Schmerzen!", drohte ich mit hochrotem Kopf und geballten Fäusten.

Lachend hielt ich mich am Tisch fest, um nicht umzukippen. "Tschuldige." meinte ich, konnte aber nicht aufhören zu lachen. Als er mir drohte mich durchzukitzeln, stoppte ich mein Lachen. "Das wagst du nicht...!" Ich sah ihn grinsend an, da ich sowieso kein ernstes Gesicht hin bekam - Ein Blick auf sein Gesicht... Wieder musste ich mir das Lachen verkneifen. Wenigstens wurde Felix wieder heller.

Ich sah Melli mit meinem finstersten Blick an und ging langsam auf sie zu, während ich meine Fingerknöchel knacken ließ. "Und wie ich das wage, Amelia Devolites", erwiderte ich mit dunkler, unheilvoller Stimme und baute mich über ihr auf. Normalerweise holte ich diese bedrohliche Seite nicht hervor, nur wenn ich wirklich wütend war. Aber man durfte die Mädchen ja auch mal ein bisschen erschrecken, oder?

Als er so knöchelknackend auf mich zukam, erhob ich mich ebenfalls von meinem Stuhl, um wenigstens nicht mehr halb so groß zu sein wie er. Du Riese. ich grinste und trat einen Schritt zur Seite. Als Felix noch näher kam, wich ich noch weiter zur Seite aus und versuchte um ihn herum zu kommen.

Ich grinste hämmisch, als Amelia aufstand, aber noch immer zu mir aufschauen musste. Manchmal liebte ich meine Größe ja schon, auch wenn ich mir immer als Riese vorkam. Schlau wie Melli war, versuchte sie mir auszuweichen, dadurch wurde aber nur mein Jagdinstinkt geweckt. "Du entkommst mir nicht", knurrte ich und streckte dann eilig die Hände nach ihr aus. Mühelos hob ich sie hoch und schwang sie mir über die Schulter, ehe ich zu ihrem Bett ging und sie dort wieder runterließ."Race ist süß...", meinte ich halb schnurrend, halb knurrend und begann Melli dann an den Seiten zu kitzeln.

(Sprung)

Ich saß auf meinem Bett, in meiner Hand der Zettel für meine Rede. Nachher würde ich keinen nehmen.
Ich lächelte, als ich an gestern dachte, wo Felix mich so lange durchgekitzelt hatte, bis ich um Gnade flehend unbeweglich auf meinem Bett gelegen hatte.
Noch einmal ging ich die Rede durch, dann würde ich mich umziehen.

[Sprung]

Mit sanfter Gewalt nahm Blaise ihrer Zimmergenossin den Zettel aus der Hand. "Jetzt hör mal zu: Du wirst das heute wunderbar machen! Mach dich lieber fertig, viel dramatischer wäre es, wenn du da nicht pünktlich auftauchst", zwinkerte die Blonde unernst und legte das Papier auf den Schreibtisch.
Schließlich kümmerte sie sich um ihre Haare, die sie kunstvoll hochsteckte und geschickt mit Haarnadeln befestigte. Ihr Kleid würde sie noch nicht anziehen, dazu fand sie es zu früh. Da sie allerdings sowieso nur einen Bademantel über der Unterwäsche trug, stellte das kein Problem da. Letztlich zog sie sich nur noch ihren Lidstrich nach und nickte ihrem Spiegelbild zufrieden zu.

cf: Zimmer 012

Ich stürmte aufgeregt in das Zimmer, natürlich ohne anzuklopfen und fiel meiner Schwester um den Hals. Stürmisch gab ich ihr einen Kuss auf die Wange und grinste. Du siehst bezaubernd aus, Schatz...was deine Frisur und deine Schminke angeht.., sagte ich und zupfte an dem Bademantel herum. Ich grinste und verbot es mir mi über die Lippen zu lecken, denn dann würde garantiert der Lippenstift abgehen.
Ich stemmte die Hände in die Hüften und musterste meinen Zwilling. Sie sah aus wie ich. Die anderen würden Schwierigkeiten haben uns zu unterscheiden.

Ich kicherte wie ein Kind, als meine Schwester hinter mir auftauchte. "Hach, das musst du gerade sagen, Engel!", seufzte ich und betrachtete Faith warm. "Du wirst sie alle umhauen! - Wir werden sie alle umhauen!" Frech lächelte ich und ließ - in Anbetracht der Situation - meinen Bademantel zu Boden fallen und schlüpfte in mein Kleid. "Eigentlich hätten wir als Doppeltes-Lottchen gehen müssen", schmollte ich etwas bedauernd. "Das wäre sicher lustig geworden... Wobei ich wirklich keinen Bock auf deine hormongebeutelten Sabberkerle haben, denen du wohl der Reihe nach die Herzen brichst!" Melodramatisch wedelte ich mir Luft zu, während meine Augen gekonnt flatterten.

Ich sah ihr genüsslich zu, wie sie in ihr kleid schlüpfte und schüttelte lachen den Kopf, sodass meine Strähnen um mein Gesicht wirbelten.
Mal überlegen. Gestern Cash, Chris, rumgeknutscht. Ardy & Seth kannst du knicken. Die sind so romantisch wie eine Prinzessin und total spießig was so was angeht. Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf Blaises Bett fallen. Aber hey, lass uns heute Abend einfach Spaß haben! Wenn ich Glück habe, treffe ich Cash wieder. Der Kerl hat es gewagt mich schlafend durch die Gegend zu tragen. Ich grinste um zu verdeutlichen, dass es mir nichts im Geringsten ausgemacht hatte.

Ich zog nur eine Augenbraue hoch bei dem Gespräch der jüngeren Zwillinge, während ich Blaise' Ratschlag folgte und mein Longshirt und die Strumpfhose auszog und in Unterwäsche mein Kleid aus dem Schrank holte. Rasch schlüpfte ich hinein und zog den Reißverschluss an der Seite hoch.
Dann zog ich eine Feinstrumpfhose an und schlüpfte in meine schwarzen Absatzschuhe.
Während Faith erzählte, was sie in den letzten Tagen getan hatte - wobei ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte - bewaffnete ich mich mit Fön und Lockenstab und begann an meinen Haaren zu werkeln.

Ich sah meine Schwester mit strahlenden Augen an und grinste mit in die Hüften gestemmten Händen. Na komm, Schatz, wir wollen doch nichts verpassen, sagte ich und zog Blaise am Handgelenk hinter mir her.
Als wir so nebeneinander hergingn fiel mir erst auf, wie sehr sich unter Kleider unterschieden. Ich in einem roten, langen und sie in einem kurzen schwarzen. So ähnlich wir uns auch sahen, es war recht lustig, denn man konnte trotzdem nicht unterscheiden wer wer war.
Pass auf, dass dich heute kein Kerl wieder anbaggert, sagte ich augenrollend, und wenn doch gib mir die Handynummer, ich werd ihm einen Besuch abstatten.
Lachend sah ich dem Abend entgegen und hoffte er würde wenigstens schön enden, auch wenn ich nichts gegen ein wenig Knutschen hatte. Ich hatte Finn eine SMS geschickt, dass wir uns in der Aula trafen, hoffentlich erreichte sie ihn.

gt: Aula

Meine Haare waren fertig und ich musste in die Aula. Leka würde ich dort treffen. Ich lächelte meinem Spiegelbild noch ein letztes Mal zu, dann verschwand ich aus dem Zimmer.

--> geht weiter in der: Aula

Bei dem Gedanken an einen Haufen hormongebeutelter Jungen entwich ihr ein genervtes Seufzen. Allerdings war die Aussicht auf hübsche Mädchen der Antrieb, der ihr fehlte, um ihrer Schwester gleichsam fröhlich aus dem Zimmer zu folgen.

tbc: Aula

cf: Duschräume der Mädchen

Fest schluckte Lela ihre Wut runter und klopfte an die Tür der Schulsprecherin. Hoffentlich würde sie ihr altes Zimmer wieder beziehen können, doch das war sicher nicht möglich. Es sollten aber wenigstens nicht solche Bitches wie Faith sein..., hoffend schaute Lela nach oben und sann ein Stoßgebet herauf.

Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett, den Laptop auf dem Schoß, und schrieb an einer Hausaufgabe, die wir übernächste Woche abgeben mussten. Aus dem Laptop kam, in schlechter Qualität, Musik. Es war Musik von Felix, er hatte sie mir gestern vorbeigebracht und ich hatte einmal reinhören wollen. Leider war mein Laptop im Moment das einzige, was Musik hier im Zimmer abspielte, da ich die Anlage irgendwie geschrottet hatte. Da klopfte es an meine Tür. Ich sah auf, schaltete die Musik ab und stellte den Laptop neben mich auf die Bettdecke. "Komm rein." rief ich und schaute erwartungsvoll, wer wohl da gleich reinkommen würde.

"Hey, Melli", sanft lächelte Lela. Was für einen Eindruck sie jetzt bloß machen musste. Triefendnass, abgekämpft, wirklich müde... Nun ja. Umso besser, dass sie gleich hierher gekommen war. "Ich dachte, du hast vielleicht ein Bett für eine alte Freundin...?"

cf.Duschräume d. M.

Er folgte Lela so schnell wie möglich. Er erreichte sie vor dem Zimmer der Schulsprecherin. "Lela warte.", sagte er als er hinter ihr stand. Die Sachen die er in den Händen hielt stellte er ab. "Es tut mir leid.", sagte er leise, aber mindestens genauso niedergeschlagen. Er nahm ihre Hand und legte wieder eine Hand an ihre Wange. "Ich wollte dich nicht beleidigen oder verletzten.", er versuchte ihr in die Augen zu sehen. Sein Handy vibrierte, doch das störte ihn grade reichlich wenig. "Ich will, nein ich kann dich nicht nochmal verlieren, das würde ich nicht überstehen.", gestand er ihr. "Als du weg warst, hat mich das komplett aus der Bahn geworfen, ich hatte das Gefühl den Halt zu verlieren, habe getrunken und war auch sonst nicht grade ein Musterknabe.", er stockte, seine Augen wurde glasig und er ließ den Kopf hängen, seine Hände nahm er zurück. "Du bist mir sehr wichtig Lela, aber wenn du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst, dann kann ich das verstehen.", wieder lief eine Träne über die Wange. Er drehte sich um und wollte gehen.

Noch ehe ihr Amelia antworten konnte, tauchte ihr etwas zu groß geratener Lieblingskater auf. Er sah niedlich aus. Ein bisschen wie ein begossener Pudel. Sanft strich sie ihm die Träne vom Gesicht. Er hatte sie nicht verletzen wollen, doch die Worte waren gesprochen worden. Sie nahm seine Hand, während sie sich wieder zu Amelia drehte. Jetzt würde sie nicht mehr zurückschauen. Der Weg ging nur noch geradeaus. Das schwor sie sich.

Ich begann zu Strahlen, als Lelas hübsches Gesicht in der Tür auftauchte. "Hey Lela. Willkommen zurück." begrüßte ich sie und stand auf, um ihr entgegen zu gehen. In dem Moment wand sie den Kopf ab und trat halb zurück auf den Flur. Ich folgte zur Tür und sah, dass es Cassian war. Höflich wartete ich, bis mich Lela wieder ansah, dann lächelte ich herzlich und zog sie in eine lockere Umarmung. "Also ich dachte du könntest ins Zimmer 12." antwortete ich auf ihre Frage. "Oder, wenn du unbedingt möchtest, in dein altes Zimmer. Das Bett steht zwar frei, ist aber gerade kaputt und deswegen müssten wir es dann ganz fix reparieren." fügte ich noch hinzu. Darum musste ich mich auch noch kümmern. Eins der Mädchen hatte ich Bett geschrottet, da sie mit vier Freundinnen gleichzeitig dringesessen hatte und eine mit etwas Anlauf hineingehopst war. Jetzt schlief sie in Lelas altem Bett.

"Nein, lass nur!", lachte sie und löste sich schweren Herzens von Amelia. Noch ein Gesicht, das sie sehr vermisst hatte. "Mach dir keine Umstände, ich bin sicher, Zimmer 12 ist genauso gut wie mein Altes... Komm, Katerchen!" Spitzbübisch grinsend winkte sie der Blonden noch einmal zu, ehe sie Cassian mit sich in Richtung ihres neuen Zimmers zog.

tbc: Zimmer 12