Ich wartete nicht mehr auf Clemens Antwort, da ich bereits mitbekommen hatte, dass es ein Leher war. Mein Cousin Keir war an uns vorbei gelaufen, und hatte Clemens mit eisigem Blick gemustert, ich hoffte nur, dass er nichts meinem Vater erzählen würde. Als ich meinen Blick schweifen ließ, erblickte ich unseren Vorarbeiter in der Ladeluke des Schiffes. Ich lief auf das Schiff zu und fiel ihm in die Arme. "Hallo Tom.", begrüßte ich ihn. "Hallo Kleine.", begrüßte auch er mich und grinste schief. "Hast du ihn gut her bekommen?", fragte ich Tom, natürlich meinte ich Apoll. "Na ja mehr oder weniger, ersieht echt schlimm aus.", gestand er. "Ich will ihn sehen.", ich lief an Tom vorbei in den Bauch der Fähre. Nach kurzem umsehen, entdeckte ich Apoll in einer dunklen Ecke. Das Pferd wirkte teilnahmslos und müde. "Was ist mit ihm los?", fragte ich Tom. "Wir mussten ihn ruhig stellen, sonst hätte er sich und uns ernsthaft verletzt.", antwortete mir der Vorarbeiter. Ich ging auf das Tier zu und sprach es leise an: "Hey mein Süßer. Na wie gehts dir?", ich streckt vorsichtig meine Hand nach ihm aus und berührte ihn leicht an der Schnauze. "Komm her hier ist es wunderschön, es wird dir gefallen.", sagte ich leis und band ihn los. Ich führte den schwarzen Hengst aus der Dunkelheit und erschrak erst mal gehörig als ich ihn im Licht sah. Ich war mit ihm auf die Wiese gegangen, da die anderen ihre Pferde bereits zum Stall brachten und sich so wesentlich weniger Leute hier befanden. Ich schlug erschrocken eine Hand vor den Mund. "Oh meine Gott was haben sie nur mit dir gemacht?", fragte ich leise. Mein Pferd war abgemagert, er hatte überall am Körper Striemen von Peitschenhieben und seine Augen wirkten trübe und leer. "Er hat nicht mehr richtig gefressen, seit du weg bist.", sagte Tom zu mir. "Oh man, was machst du denn für Sachen?", fragte ich Apoll leise und strich vorsichtig über einen frischen Striemen, direkt in seinem Gesicht. "Deine Mutter hat mir übrigens noch einen Koffer für dich mit gegeben. Sie sagt, sie würde dein Zimmer anderweitig brauchen und hat jetzt deine Ganzen Sachen aus geräumt.", er hatte eine riesigen Schrankkoffer hinter sich her gezogen, was ich bis jetzt noch gar nicht gemerkt hatte. "Da kümmer ich mich später drum, ich werde mich jetzt erst mal um Apoll kümmern. War ist mit seinen Sachen?", fragte ich Tom. "Keirs Diener hat sie schon weg gebracht.", sagte dieser. "Ach ja mein lieber Cousin, das wird bestimmt spaßig, jetzt wo er auch hier ist.", ich verdrehte die Augen. "Na ja, ich muss auch wieder weg die Fähre fährt gleich zurück.", der Vorarbeiter, verabschiedete sich mit einer kurzen Umarmung und ging wieder aufs Schiff, kurze Zeit später folgte ihm auch Keirs Diener. Von Clemens hatte ich ihm vorsichtshalber nichts erzählt, denn auch der beste Freund verplappert sich mal. Ich wand mich wieder meinem Pferd zu und streichelte ihn vorsichtig.