die Anlegestelle

Ich lächelte und nickte den Neuen freundlich zu, als Mrs Silver meinen Namen erwähnte. Ich sah sie kurz an, dann sah ich in die Runde. "Also passt auf. Jeder von euch bekommt ein Zimmer zugewiesen und dann könnt ihr euch für heute in Ruhe einrichten. Es kann gut sein, dass ihr schon Zimmernachbarn habt, aber alle hier sind nett." informierte ich die etwas hilflos aussehenden Neuen. "Welches Zimmer ihr bekommt weiß ich allerdings nicht." Ich sah zu Mrs Silver und lächelte schief. "Dann komme ich einzeln noch einmal vorbei und gebe euch Stundenplan und ein paar Infos und dann treffen wir uns um 19:00 Uhr zu einem kleinen Rundgang vor dem Schulhaus auf dem Schulhof."

Ich war neugierig darauf, wie die neuen Schüler sein würden, und drängelte mich etwas weiter nach vorne, um neben Amelia stehen zu können. Tessa sah nett aus. Ob sie wohl auch ein Gestaltwandler war? Schade, dass mein Zimmer schon voll belegt war, sie würde bestimmt eine gute Zimmernachbarin sein. Ich lächelte ihr zu.

Ich blickte schüchtern hinter Tessa hervor. Das war also die Schulleiterin! Mrs. Silver... sie sah nett aus, doch Schulleiter waren doch meistens streng und böse? Hatte ich von einigen anderen älteren Schülern gehört. Leicht protestierend wurde ich von Tessa nach vorne gezogen. Ich war froh über ihre Unterstützung. Ich bin Savara. Sagte ich leise und lächelte leicht.

Ich stand auf und schaute mich um. In kürzester Zeit war aus dem ruhigen Steg ein bunter Trubel aus neuen und alten Schülern geworden, die sich begrüßten und aufgeregt durch die Gegend hüpften. Sicherheitshalber nahm ich Casper an die Leine und wurde kurz darauf von einem lauten Platschen aufgeschreckt. Mika war ins Meer gefallen. Gerade wollte ich ihm meine Hilfe anbieten, da war er auch schon auf den Steg geklettert und sprang wieder freudig herum. Ein wenig unschlüssig, was ich tun sollte stellte ich mich neben Akira und beobachtete die neuen Schüler.

Mika hüpfte freudig auf, und ab, winkte mit seinen Händen und umsprang wohl jeden Schüler ein Mal, "Hallo~" Er wusste nicht warum, aber er hatte plötzlich ziemlich gute Laune bekommen. Seine Haare, welche von einer tropfnassen Mütze verdeckt wurden, hingen im nass im Gesicht. Die Jacke con Dracke war ebenfalls durchnässt, trotzdem war er dem Zimmernachbarn seines Bruders mehr als dankbar. Er stand für einen Moment still, packte die Jacke und drückte sie Drake in die Hand, "Danke! Sehr freundlich!" Mit diesen Worten preschte er zurück zu der Gruppe, und schaute jeden mit großen, blauen Augen ein Mal musternd an.

Ich sah Mika in einer Mischung aus fragend und belustigt zu, wie er durch die Gegend sprang. Dann sah ich ihn fast schon fürsorglich an. "Du solltest dich umziehen gehen, sonst wirst du noch krank und verpasst den Unterricht." mahnte ich ihn lachend. "Und dann komm ich persönlich vorbei mit Keksen und heißer Schokolade und dann musst du im bett lernen - obwohl, dann würden vermutlich viel mehr Leute krank sein." scherzte ich weiter.

Drake lachte leise, als er plötzlich seine nun nasse Jacke in der Hand hielt. Natürlich konnte der kleine sie nicht einfach anbehalten um einigermaßen warm zu bleiben.
Auch er begrüßte die neuen Schüler, aber warscheinlich würden sie sich sowieso nicht die ganzen Namen merken können.
Fragend schaute ich zu Amelia, denn sie schien am bestens zu wissen was zu tun war.

Ich hob meine Hand und winkte: Herzlich Wilkommen im Palestras Place, ich bin die Direktorin Mrs. Silver! Ich möchte gerne, dass mal alle neuen Schüler zu mir kommen, außerdem noch Naëli, Amelia und Tiara! rief ich, freundlich aber bestimmt. So, jetzt werde ich mal mit dem Organisatorischen beginnen.

Ich sah mir das Ganze an, dann beschloss ich, dass ich hier nichts mehr gross machen konnte, und ging langsam wieder in mein Zimmer. Vielleicht war ja jemand drin.
--> Zimmer 003

Da ich schon neben Mrs Silver stand brauchte ich nicht zu ihr zu kommen. Ich fragte mich, was Naëli wohl tun sollte, doch Mrs Silver würde es sicher gleich verkünden. Ich sah lächelnd zu der kleinen Schüchternen, die halb neben halb hinter Teresa stand.

Mika drehte sich zu Amelia um, und funkelte sie an, "Ich brauch mich nicht umziehen, so schnell werde ich nicht-" Er brach ab, als ein fieses Niesen seinen Satz unterbrach. Er rieb sich seine Nase und grinste verlegen, "Ich glaube, du musst mich doch im Bett unterrichten!" Stellte er klar, und ließ sich dumpf auf den Boden fallen, wobei er seinen Kopf in den Untergrund bettete. Er hatte im Moment einfach keine Lust zu stehen, und da weder eine Bank, noch sein Bett in der Nähe war, genoss er eben den Boden!

Ich erschrak, als Mika einfach umfiel. "Mika!" rief ich erschrocken aus und beugte mich über meinen Mitschüler. "Mika? Alles okay?" fragte ich ihn vorsichtig und berührte ihn am Arm.

Mika grinste Amelia ein wenig an, "Ich bin lediglich müde, und bin es leid, zu stehen. Keine Sorge, mir geht es gut~" Leierte er hervor, und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. Er seufzte tonlos, und fuhr sich mit der Hand durch seine blonden Haare. Seine Gedanken kreisten um unnütze Gedanken, welche eigentlich keinen Sinn ergaben.

Ich lugte hinter Tessa hervor und stand nun halb neben - halb hinter der älteren Schülerin. Ich würde jetzt - gemeinsam mit ihr - wohl sowas wie eine Einführung bekommen. Das Puppen-mädchen war noch hinten beim Boot, ebenso wie der blauhaarige Junge. Ich blieb bei Tessa und Mrs. Silver.

Mrs. Silver`s Worte ließen mich aufhorchen. Was wollte unsere Direktorin dnen von mir? Solange es nichts negatives war, würde es wohl in Ordnung sein. Leider war es aber normalerweise der Fall, dass sie mich zu sich rief, da ich etwas angestellt hatte. Ich ließ meine Befürchtungen nicht ansehen und trat zu den neuen und Mrs. Silver vor, ebenso wie Amelia. Ich lächelte in die Runde.

Ich sah wie Mika nieste und sich auf den Boden legte. Sofort wachte die Mutter in mir auf, ich ließ die Schüler, die ich eigentlich grade zu mir gerifen hatte und eilte zu meinem jüngsten Sohn. Mika, geht es dir nicht gut? fragte ich ihn besorgt und kniete mich neben ihn hin. Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Stirn um zu fühlen ob er Fieber habe.

Was war heute nur mit den Schülern los? Nachdem Mika wie ein aufgeregtes Huhn durch die Menge gesprungen war und ein unfreiwilliges Bad genommen hatte legte er sich nun auf den Boden und sagte, er sei müde. Akira war verständlicher Weise sofort zu ihrem Sohn gerannt und hatte die Schüler allein gelassen. Kurz zögerte ich, dann stellte ich mich dahin wo die Schulleiterin eben noch gewesen war und wandte mich an die Neuen. "Auch von mir herzlich willkommen auf Palestras Place. Ich bin Miss Anderson, Lehrerin für 'Runen, Elementenkontrolle und unsere Gottheiten'. Ihr werdet morgen in den ersten Stunden bei mir Unterricht haben.", sagte ich freundlich, aber so laut dass ich die Aufmerksamkeit auf mich zog. Ich wollte Akira so viel Zeit verschaffen wie sie brauchte, ohne das sie von den neuen Schülern angestarrt wurde.

Leicht entsetzt über die Menge an Aufmerksamkeit kniff Mika seine Augen zusammen. Auch wenn es ihm peinlich war, das seine Mutter ihn so bemutterte, so genoss er die sanften Berührungen, welche er nur selten zu spühren bekam. Er entkrampfte sich, und lächelte seine Mutter nun an, "Mama~ Ich bin doch nur ins Wasser gefallen!" Fing er an, und rieb sich mit dem Finger unter der Nase, "Ich werd schon nicht krank, mir geht es gut!" Beschwichtigte er, und sützte sich mit seinen Armen am Boden ab, wobei er einen weiteren Nieser unterdrücken musste.

Du ziehst dir sofort etwas trockenes an und legst dich ins Bett! Ich werde später kommen und nach dir sehen! sagte ich freundlich aber bestimmt und ging lächelnd zu den neuen Schülern zurück. Hoffentlich wird er nicht krank, der arme!

Als ich dem Matrosen meinen Koffer abnahm und lässig die Bootsbrücke hinunter schlenderte waren die meisten Neuen schon von Bord gegangen. Doch was ich dann sah, überraschte mich: Auf der einen Seite des Steges stand eine Lehrerin, die offensichtlich die Schüler abzulenken versuchte, die währenddessen zum anderen Ende des Holzkonstruktes starrten. Dort lag aus irgendeinem Grund ein tropfnasser Junge auf dem Boden und versuchte, wach zu bleiben. Über ihn gebeugt sah ich eine Frau, die ich aus Beschreibungen her als Schulleiterin erkannte. Irritiert blickte ich von einer Seite zur anderen, bis ich - wider meiner Natur - plötzlich einen Lachanfall bekam. Es sah aber auch zu komisch aus! Als ich mich endlich wieder einkriegte war Misses Silver wieder aufgestanden und hatten sich den Schülern zugewandt. Kurzerhand entschloss ich mich, dem auf dem Boden liegenden Jungen zu helfen und hielt ihm meine Hand hin. Er sah freundlich aus, ich schätzte ihn auf 12.

Mika sah seine Mutter beschämt an, und zog eine Schnute. Warum war Mutter so mütterlich? Gut, er war in das Wasser gefallen, aber schlimm war das doch nicht? Er seufzte, und nickte wehleidig. Gerade wollte er sich mühsam aufrichten, da wurde ihm eine bläßliche Hand entgegen gestreckt. Zuerst hing Mika's Blick an der Hand, wanderte den Arm hoch, über die Brust, und blieb schlussendlich am Gesicht hängen. Ein Schüler, welchen Mika vorher nie gesehen hatte, hielt ihm die Hand hin. Sichtlich erschrocken von der Tatsache, das man nett zu ihm war, streckte er langsam seine Hand aus, und legte sie auf die Hand des Fremden. Doch lange konnte er nicht in die blauen Augen sehen, sogleich musste er seinen Blick - warum wusste er nicht - wieder abwenden. Mika zog sich an der Hand hoch und steckte diese sogleich zurück in seine tropfnasse Hose, "Uhm..." Nuschelte er unverstänlich, "Danke..." Setzte er hinzu zu starrte auf seine, sehr interessanten ,Füße.

Ich grinste schief, als Mrs. Silver zu Mika rannte, um ihm zu helfen. Mika ging es bestimmt nicht so schlecht, doch Mütter waren eben Mütter. Ich versuchte, durch Ms. Anderson zu sehen,w as natürlich nicht ging, und wollte wollte zu mika sehen, als das jedoch nciht funktionierte, wandte ich mich wieder den neuen zu. Gerade schritt ein gut aussehender, nein ein ech scharfer Junge herunter. Ob er wohl ne Freundin hatte? Er half Mika jedoch auf, das bekam ich mit, und verschwand aus meinem Blickfeld kurzzeitig. Dann kam Mrs. Silver wieder und der neue kam auch wieder, sodass ich ihn in Ruhe betrachten konnte.

Ich zog den blondhaarigen Jungen hoch bis er wieder auf den Füßen stand und musterte ihn dann kurz. Er war ziemlich klein und sah nicht besonders stark aus. Bald bemerkte ich, dass ihn seine Schuhe sehr zu interessieren schienen. Ich trat einen Schritt zurück und lächelte ihn an. "Ich bin Carter.", sagte ich freundlich. Da bemerkte mich, das mich jemand beobachtete. Ich drehte mich um und sah ein hübsches, braunhaariges Mädchen. Ihre Augen verrieten was sie dachte, doch sie würde enttäuscht werden. Ich schenkte ihr ein höfliches Lächeln, bevor ich mich wieder dem tropfnassen Typen zu wandte.

Mika vergrub sein Kinn in dem Kragenpullover. Der Puschel auf seiner Mütze wackelte ein wenig, wobei er die Hände tiefer, und tiefer in die Hosentaschen wandern ließ. Nur sehr langsam sah er auf, und eben so langsam drangen die Worte an seine Ohren, "Carter, ein toller Name!" Rutschte es ihm heraus, und sogleich hätte er sich am liebsten geohrfeigt. 'Moment, warum benehme ich mich so? Irgendwas stimmt doch nicht mit mir...' Zischte er, und scharrte nun mit dem tropfnassen Schuh in der Erde, "I-Ich bin Mika Jarome Silver..." Stellte er sich sogleich mit dem ganzen Namen vor, und lächelte Carter nun unsicher an. Was sollte er nun sagen? Sollte er ihn zu seiner Mutter führen? Oder einfach gehen?

OT: Grr, Post gerade zum zweiten Mal getippt da beim ersten Mal mein Internet abgekratzt ist. *grummel*

Nur ein Zucken meiner Augenbrauen verriet meine Überraschung, als der blauäugige Junge ein Kompliment über meine Augen machte. Ich erwiderte ein leicht irritiertes, aber freundliches "Danke" und legte leicht den Kopf schief als ich überlegte, was zu sagen sei. Der Junge nahm mir die Entscheidung ab und stellte sich vor. Innerlich ging ich seinen Namen immer wieder durch. Mika Jarome Silver, Mika Jarome Silver... Mir gefiel der Name, auch wenn ich fand das seine Namen nicht ganz zueinander passten. Erst spät fiel mir auf, dass Mika den selben Nachnamen wie die Schulleiterin trug. Er musste ihr Sohn sein. Dies erklärte auch Mrs Silvers Fürsorge, als Mika geplättet auf dem Boden lag.
Ein weiteres Mal musterte ich den Schüler und meinte zu bemerken, dass er leicht zitterte. "Wie's aussieht hast du schon ein Bad im See genommen. Du musst frieren.", stellte ich fest und nahm kurzentschlossen die dunkelblaue Strickjacke an mich, die ich über meinen Koffer gelegt hatte. "Hier.", sagte ich, hielt Mika die Jacke entgegen und schaute ihn auffordernd an.