die Schul-Aula

Ich war leicht außer Atem. Ich hatte mich völlig in diesem Lied vergessen und es fiel mir schwer, in die Realität zurückzufinden.
Kurz dachte ich einen Moment über seine Frage nach. "Hmm", murmelte ich in mir versunken, ehe ich ihn ansah. "Vermutlich Akustikgitarre und Schlagzeug. Für mehr ist das Lied einfach nicht gemacht. Zwar klingt es mit Piano auch nicht schlecht, aber irgendwie fühle ich mich wohler, wenn ich es mit Gitarre spielen kann. - Aber es ist sowieso nicht dazu gemacht, es auf der Bühne zu singen. Zu großer Stilbruch!" Ich lachte auf und zwinkerte Marcel zu.

Ich nickte. "Stimmt... Es ist ganz anders als unsere Stücke." gab ich Yuiko Recht. Ich erhob mich von dem Stuhl vor dem Flügel und sah erneut aufs Handy. Noch keine Antwort. "Was machst du heute noch?" fragte ich Yuiko dann.

"Kein Plan", meinte ich und gähnte. "Irgendwie ist bei mir heut die Luft raus... Hat sich noch kein Türchen für einen spannenden Abend eröffnet. Und du? Du schaust so ungeduldig auf dein Handy." Ich konnte mir natürlich denken, wessen Antwort worauf auch immer er da erwartete, aber voreilige Schlüsse ziehen war eigentlich nicht mein Ding.

Ich grinste. "Ich hab nichts weiter vor." meinte ich achselzuckend. Als Yuiko mein Handy ansprach, grinste ich. "Jas antwortet nicht." antwortete ich. Jeder wusste, dass wir, nachdem wir ewig beste Freunde gewesen waren, nun ein Paar waren. Zwar noch nicht so lange, aber naja.

"Wir können sie suchen gehen, wenn du willst", lächelte ich und zuckte die Schultern, um ihm zu zeigen, dass es mir völlig recht war. Ich hatte nichts anderes zu tun und bevor ich irgendeinen Schrott, wie zum Beispiel lernen, machen würde, suchte ich lieber Marcels Freundin. Produktivität!

Ich zuckte die Schultern. "Ich will nicht aufdringlich sein." gestand ich und grinste. "Ich weiß, ich weiß, irgendwie bin ich es trotzdem." Ich zuckte die Schultern. "Vielleicht geh ich mit Laura spazieren." meinte ich dann.

"Ich schätze, dass Mädchen im Grunde ihres Herzens anspruchsvolle Jungen mögen", lächelte ich und zwirbelte eine Haarsträhne. "Wahrscheinlich warten die meisten sogar darauf, dass der Kerl schreibt. Also: Offensive!"
Ich klopfte auf das Holz des Flügels, ehe ich meine Notenblätter wieder in die Tasche stopfte und darauf wartete, dass Marcel ebenfalls in die Gänge kam.

Ich sprang auf und lächelte Yuiko an. In dem Moment spielte leise Musica Fantansia los, mein Handyklingelton. Ich fischte das Handy raus und stoppte die Musik. "Ah. Jas." meinte ich grinsend. Bin in der Aula. Noch. Geh aber jetzt in mein Zimmer Laura holen und dann raus. schrieb ich zurück. Kommst du mit? sandte ich noch schnell eine zweite hinterher. Dann sah ich hoch. "Naja, wie gesagt, SMS und ich bin da. Man sieht sich." Ich lächelte Yuiko noch mal zu, dann verließ ich die Aula.

--> geht weiter in: Zimmer 11

Ich schüttelte lächelnd den Kopf, während ich Marcel von Herzen viel Glück wünschte. Langsam schritt ich zum Flügel und ließ mich nieder. Sanft, fast verträumt, strich ich über die Tasten, ehe ich sie probeweise drückte. Die Gitarre war mein bevorzugtes Instrument, aber ich liebte das Piano nicht weniger.
Eine Melodie floss von meinen Fingern und leise summte ich dazu.
We were both young when I first saw you
I close my eyes and the flashback starts
I'm standing there
On a balcony in summer air
Leicht lächelte ich. Auch wenn das Lied nicht in unser übliches Sortiment passte, hatte ich mich dazu entschieden, als letzten Tanz, als letztes Lied eben dieses zu singen. Etwas für die Turteltauben. Meine Bandmitglieder konnten dann selbst auch auf die Tanzfläche, denn - wenn ich richtig verstanden hatte - würden sie sonst kaum Gelegenheit haben.
Seufzend klappte ich den Deckel zu und erhob mich. Wenn mich mein Zeitgefühl nicht im Stich ließ, wäre genau der richtige Zeitpunkt für etwas Textarbeit und Schlaf.

tbc: Zimmer 8

First Post

Locker wärmte sich das blonde Mädchen auf. Es waren mechanische Griffe, Bewegungen. Antrainiert. Doch der wirkliche Spaß würde erst folgen.
Sie zog die dünne Sweatshirt-Jacke aus und warf sie achtlos in die Ecke. Geübt bediente sie den IPod und wählte den Remix aus, den sie gesucht hatte.
Tief durchatmend stellte sie sich auf und lauschte den ersten Tönen. Mit einem Mal war ihr Körper wie elektrisiert. Sie strahlte eine Kraft aus, die man ihr nicht zugetraut hätte und ihre Lippen waren zu einem Lächeln verzogen. Geübt und scheinbar ohne nennenswerte Anstrengung folgte sie der Schrittfolge, die sie sich ausgedacht hatte. (Etwa so wie das Mädchen im Vordergrund)
Die Choreographie war nur eine von vielen, doch im Augenblick steckte sie ihr ganzes Herzblut hinein. Beim letzten Takt machte sie einen Fehler, doch da sie sich dessen bewusst war, konnte sie ausnahmsweise darüber hinwegsehen.
Müde schritt Willow zum Rand und stoppte die Musik, ehe sie nach ihrer Wasserfalsche griff und einen großen Schluck nahm. Sie hatte keine Ahnung wie spät es war, doch noch war sie nicht dazu bereit, ihr Training zu beenden.

[Sprung]

Genervt packte sie ihren IPod und riss unsanft daran. Langsam kam sie nicht drumherum. Der Ball war nicht mehr allzu fern und... Fast schon schmerzhaft verzog sie ihr Gesicht bei dem Gedanken an einen Abend voll Verschwendung. Wenn wenigstens ein vernünftiger Tänzer unter diesen hirnlosen Chaoten wäre.
Amüsiert schmunzelte sie bei dem Gedanken, gerade hier an dieser Schule den perfekten Tanzpartner zu finden. Das passierte - weiß Gaia - nur in kitschigen Filmen. Ohne harte Arbeit wurde man nun mal kein fabelhafter Tänzer. Und mit einem lediglich akzeptablen konnte Willow wenig anfangen.
Seufzend griff sie auch Jacke und Tasche, warf einen letzten Blick zurück und machte sich schnurstracks auf in die Duschen.

tbc: Duschräume der Mädchen

(Sprung)

Ich war einer der Ersten? Verwundert schlüpfte ich in Anzug und Krawatte in die Aula und sah mich staunend um. Die Aula sah toll aus! Strahlend lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und bewunderte das Werk der Schüler die das hier auf die Beine gestellt hatten.
Ich fingerte an meiner Krawatte herum. Ein wenig nervös war ich schon, wegen meiner Ballbegleitung, doch im Allgemeinen sah ich allem positiv entgegen und freute mich auf einen entspannten Abend.

[Sprung]

Verschmitzt grinsend schlich sich die Rothaarige an ihren Cousin an. In einer schnellen Bewegung legte sie ihm die Hände auf die Augen und hauchte amüsiert: "Rate wer hier ist!" Es wunderte sie nicht, dass sie selbst das erste Mädchen war. Für das Fertigmachen hatte sie nie lange gebraucht, wobei ihre Frisur zugegeben etwas komplizierter gewesen war. Allerdings hatte sich die Arbeit gelohnt, wie sie fand.

Mit einem Mal verdunkelte sich meine Uund ich spürte einen warmen Atem in meinem Nacken. Zischend sog ich die Luft ein. Meine Lieblingscousine?, riet ich drauf los und lächelte.
Ich drehte mich um und erstarrte in der Bewegung. Wahnsinn, du siehst...wunderschön aus, Nikki. Ich nickte um meine Worte zu bestätigen und grinste errötend. Aber es war nicht gelogen, ihre Haare gefielen mir am Besten, auch wenn das Kleid auch hübsch war.

"Danke, Romeo", lächelte Nikki warm und musterte wiederum sein Erscheinungsbild. "Du solltest öfters Hemden tragen, die machen dich gleich zwei Jahre älter! Wenn du nicht mein kleiner Cousin wärst, würd ich dich glatt mit nach Hause nehmen!" Scherzhaft zwinkerte sie und stieß ihn sanft mit dem Ellenbogen in die Seite.

Ich sah ihr in die Augen und mein Lächeln wurde noch breiter. Findest du?, fragte ich glücklich und drehte mich mit ausgebreiteten Armen im Kreis.
Darf ich bitten?, fragte ich und verbeugte mich mit ausgesteckter Hand. Ein wenig Eleganz konnte nicht schaden, so langsam erwachte der Gentleman in mir. Als Lena den Raum betrat schenkte ich ihr ein strahlendes Lächeln und zwinkerte ihr zu, bevor meine komplette Aufmerksamkeit wieder Nikki galt. Dürfen wir eigentlich tanzen?, fragte ich mit großen Augen.

Galant knickste ich und legte meine Hand in seine. "Na sicher!", antwortete ich ihm und legte meine andere Hand auf seine Schulter. "Na los, dann zeig mir mal, was du kannst!" Frech zwinkerte ich ihm zu und schenkte auch dem fremden Mädchen ein Lächeln.

Ich war erstaunt darüber dass sie nur zwei Jahre älter als ich war, älter aussah aber ich größer als sie war. Also sah es auch nicht falsch oder merkwürdig aus, als wir tanzten.
Ich legte eine Hand um ihre Hüfte, und zog sie an mich heran. Ich hoffe du kannst mithalten, neckte ich zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mit einfachen Walzerschritten anfing, bevor unser Tanz immer schneller wurde. Sie folgte mir ausgesprochen gut und so scheute ich sie nicht sie an meinem Körper entlangwirbeln zu lassen und sie anschließend wieder zu mir zog.
Ich grinste sie an. Du tanzst gut, sagte ich und drehte mich erneut.

Ich lachte offen und befreit, während wir herumwirbelten. Ob die Schritte alle richtig waren, kümmerte mich nicht, es war ein herrliches Gefühl der Freiheit. Bei seinem Kompliment musste ich kichern: "Das liegt nur an deinen Führungsqualitäten!"
Als wir anhielten, war ich völlig außer Atem und sicher hatte sich auch die eine oder andere Strähne aus meiner Frisur gelöst. Doch das war mir völlig gleich. Ich war glücklich.

Ich stoppte und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als sie mir ein Kompliment machte, wurde mein Lächeln wieder breiter. Ich dachte gar nicht daran ihre Hand loszulachen und toppte den Tanz mit einem eleganten Handkuss.
Jetzt wo du warm bist, wird sich dein Tanzpartner in Acht nehmen müssen, sagte ich und dachte an den Kerl mit dem Nikki neuerdings ihre Zeit verbrachte. Wenn er daran dachte sie in irgendeiner Weise zu verletzen würde er es mit mir zu tun kriegen.

"Tanzpartner... Ach ja...", etwas ratlos blinzelte ich. "Was mach ich eigentlich, wenn ich mir vorher niemanden gesucht habe?" Etwas hilflos schaute ich Marv an. Hatte er jemanden? Bestimmt... Sicher wird er von den Jüngeren mehr umschwärmt, als er bemerkt...

Ich ließ Nikkis Hand los und vergrub sie in den Hosentaschen meiner Hose. Dann wirst du jemandem zugeteilt. Keine Sorge, alle hier sind nett. Ausnahmen bestätigen die Regel.., dachte ich und überlegte, wen ich hier wirklich nicht ausstehen konnte. Vielleicht diese Julia und Nelly. Die zwei wirkten mehr als arrogant und überheblich. aber das waren Mädchen, von daher würde Nikki keine Probleme mit ihnen haben.
Ich weiß es auch noch nicht, sagte ich grinsend, was wäre das Leben ohne Risiko?, fragte ich frech und lächelte. Hoffentlich würde es jemand in meinem Alter sein und jemand der nett war.

Als wir vor der Tür zur Aula standen, drehte ich mich zu ihr um. Ich glaube ich kann das nicht..., sagte ich ehrlich. Das Lächeln war nach dem Kuss zwar noch immer da, aber mein neu gewonnenes Selbstvertrauen war weg. Der Kuss hatte mich wieder in die Realität zurückgeholt. Tut mir Leid wegen eben..., sagte ich und ging wortlos durch die Tür. Sobald ich drinne war, lehnte ich mich links neben die Tür und seufzte. ich fuhr mir durch die Haare und wartete, bis Sheba mir gefolgt war.
Ich hielt ihr meinen Arm hin, damit sie sich unterhaken konnte, ein wenig Eleganz und Anstand hatte ich noch immer. Nie wieder kommst du auf eine solche blöde Idee, mahnte ich mich und sah zu Sheba.

War ich die stärkere von uns beiden ? Oder konnte ich mich selbst nur besser belügen ? Allmählich glaubte ich eher das das zweite der Fall war, als er beichtete, dass er sich nicht sicher war ob er es schaffen würde den abend mit mir zu verbringen. Seine folgende Entschuldigung tat ich mit einem schulterzucken ab und folgte ihm dann mit einigem Abstand durch die Tür. Die Aula sah immer noch verzaubert aus, und Marv und ein rothaariges Mädchen standen schon lachend auf der Tanzfläche. Wenn du willst kannst du dich nach dem Eröffnungstanz auch zu Cassian oder so gesellen. Wenn das leichter für dich ist... Sanft legte ich meine Hand auf seinen Arm und begrüßte die anderen in der Aula mit einem kurzen Winken, bevor ich mich wieder zu ihm umdrehte;den Blick aber gesenkt hielt.

Ich hob überrascht die Augenbrauen. Sie hatte das komplett falsch verstanden. Nein das war nichts gegen dich, sagte ich schnell. Ich war mir nur nicht sicher gewesen, ob ich den ganzen Abend lang durchhielt, zumal es mich mittlerweile leichte Kopfschmerzen plagten und ich einfach schreckliche müde war, wieso auch immer. Nein, sagte ich ernst und versuchte ihren Blick auf mich zu lenken, wir sind zusammen hier, wir werden zusammen tanze, wir werden zusammen den Ball verlassen. Auc wenn es mir wehtut als Freunde hinzugehen, nicht als Paar, fügte ich in Gedanken hinzu und legte ihre hand auf meinen Arm, sodass wir uns unterhakten. Sollten die anderen sagen was sie wollten, wir waren als Freunde hier.