die Schul-Aula

Ich legte die weißen Blätter auf den Flügel und setzte mich auf den mit Samt bezogenen Hocker. Beinahe schon ehrfürchtig strich ich über das schwarze Instrument und stellte die zwei Blätter auf die dafür vorgesehene Vorrichtung. Fast schon zärtlich brachte ich meine Finger in Position und schloss die Augen. Ich brauchte die Noten eigentlich nicht, aber sie gaben mir eine unbestimmte Sicherheit. Dann begann ich zu spielen, die anfangs einfache Melodie steigerte sich schnell zu einer komplizierten Abfolge von Tönen und erfüllten den leeren Raum. Kurz setzte ich die Finger ab, ehe ich erneut zu spielen begann, diesmal auch zu singen begann.

Das Lied verklang und abermals herrschte in der Halle Stille. Ich nahm die Finger von den Tasten, welche noch immer dort verweilten, als sehnten sie sich danach die Töne zurückzuholen, die soeben verklungen waren. Ich nahm die Noten und einen kleinen Bleistift, welcher rechts neben der höchsten Taste lag und begann an gewissen Stellen in die Noten Veränderungen hineinzukritzeln. Erst dann erhob ich mich, schloss den Flügel und verließ die Aula. Der Tag war zu schön, um ihn Drinnen zu verbringen.

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