die Schul-Aula

Und dann begann der Tanzunterricht. Fast schon erleichtert, stellte ich mich ordentlicher hin. Als sie die rechte Hand hob und offensichtlich auf mich wartete, tat ich es ihr gleich. Ich wusste bereits, was nun kommen würde. Schließlich begannen wir ihn vorzuzeigen. "Nicht nur, das sie magisch sind. Auch die schlechtesten Tänzer können sie problemlos.", fügte ich noch hinzu, ehe Amelia alle zusammen aufforderte es uns 'nachzumachen'.

Grinsend nickte ich Amelia ehrfürchtig zu und hob anmutig die rechte Hand. Ich liebte die Tänze, auch wenn sie nichts im Vergleich zu meinem Freestyle waren. Ich lächelte Tessa aufmunternd an und folgte Amelias Bewegung. Sofort durchflutete mich ein wunderbares Gefühl, welches ich immer bekam, wenn ich tanze, ein Gefühl von Freiheit und Unbescchwertheit.

Leicht perplex erwiderte ich die Umarmung von Ronja und lächelte dann. Irgendwie tat es mir schon leid, dass ich sie in letzter Zeit so vernachlässigt hatte, sie war echt eine meiner engsten Freundinnen. Klar kam ich mit den meisten Mädels zurecht, was wohl auch an meiner Homosexualität lag, trotzdem war sie mir näher als andere. Aber konnte ich ihr schon erklären, warum ich in letzter Zeit so wenig Zeit hatte? Ich wusste es nicht so recht, aber ich wollte es endlich jemanden erzählen! "Tut mir Leid, Ronja. Aber...ich hab da einen Jungen kennen gelernt und...naja" Etwas verlegen stotterte ich herum, weshalb ich auch froh war, als Amelia die Aufmerksamkeit wieder auf sich zog.
Kurz verzog ich das Gesicht, als ich erkannte, dass Ronja mich hier wohl zu einem Tanzkurs benutzte. Ich war ja noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt auf den Ball gehen würde, schließlich hatte ich keine Partnerin und Alec und ich konnten ja schlecht zusammen gehen. Auch wenn ich davon jetzt nicht unbedingt begeistert war, machte ich trotzdem mit und befolgte Amelias Anweisung genau. Wie befohlen sah ich Ronja in die Augen und vollführte die kurzen Tanzschritte. "Und? Gibt es bei dir was Neues?", fragte ich sie nebenbei, damit sie nicht auf die Idee kam, mich nach Alec zu fragen. Hier vor den anderen - erste recht vor Tyler - wollte ich das nicht erklären müssen.

Ich sah überrascht zu Niall, der offensichtlich gehen wollte. "Ja, ähm... tschüss!" Leicht verwirrt sah ich ihm nach. Er hatte nicht allzu fröhlich geklungen. Ich hoffe, dass ich ihn nicht irgentwie... übersehen habe. Ich wandte mich wieder Noah zu.
Als Noah stotterte, er habe einen Junge kennengelernt, musste ich lächeln. "Ich versteh schon.", sagte ich und meinte damit auch, dass er nicht darüber reden brauchte, wenn er nicht wollte. Ich bemerkte, dass er sein Gesicht kurz verzog. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht... ausnutzen.", entschuldigte ich mich, während ich Amelia und Leka die Tanzschritte nachmachte. Vor Verlegenheit lächelte ich leicht, denn ich hatte ihn nicht zu etwas überreden wollen, was nur ich wollte. Da schwenkten meine Gedanken kurz zu Leka und Amelia. Die beiden passten schon irgentwie gut zusammen. Ob sie wohl ein Paar sind?, fragte ich mich kurz, während ich sie beobachtete.
"Neues? Kaum was. Was heißt, meine Zimmerkameradin hat einen Freund und der hat auch schon mal bei uns... übernachtet. Ohne uns zu fragen. Naja... und bei dir so?" Ich musterte ihn. "Du findest den Ball wohl nicht so toll, oder?", fragte ich ihn dann, denn zumindest hatte ich sein verzogenes Gesicht so gedeutet.

Ich lächelte dankbar, als Ronja erstmal nicht weiter nach Alec fragte. Später, wenn wir vielleicht alleine waren, konnte ich ihr ja davon erzählen, aber jetzt war wirklich nicht der richtige Augenblick. Es würde nur jeder hören können und Tyler würde mich wieder als Schwuchtel und perverses Schwein bezeichnen. Darauf hatte ich wenig Lust, weshalb ich auch froh war, dass mein Zimmerkamerad bisher noch nichts mitbekommen hatte.
"Schon ok, ist mal was anderes", erwiderte ich leicht lächelnd und hörte Ronja dann interessiert zu. "Einfach so bei euch übernachtet? Er weiß aber schon, dass das gegen die Hausregeln ist?", meinte ich nachdenklich und fragte mich, wer wohl der Kerl war. Eigentlich interessierte es mich nicht, aber ich wollte schon wissen, wer nicht auf die Regeln achtete. Am Schluss freundete ich mich noch zufällig mit ihm an und bekam dann nur irgendwie Ärger.
Als sie dann fragte, ob ich den Ball nicht so toll finden würde, zuckte ich kurz mit den Schultern. "Für mich ist es halt total schwierig, eine Partnerin zu finden, da die meisten ja eh als Liebespaar gehen. Und mit einem Jungen zusammen darf ich ja nicht gehen. Da ich bisher auch noch keine weibliche Begleitung hab, werd ich wohl wahrscheinlich auch nicht hingehen...", erklärte ich etwas niedergeschlagen. Irgendwie wollte ich schon hingehen, aber nicht ohne Begleitung.

Gegen die Hausregeln..., dachte ich. Stimmt ja, daran hab ich gar nicht gedacht... Ich schüttelte den Kopf. "Ich glaube er weiß es, aber ihm ist das ziemlich egal." Ich spürte förmlich, dass er wissen wollte, wer der geheimnissvolle, regelverachtende Jemand war und ich wollte ihm die Antwort auch nicht verwehren. "Chris... den Nachnamen hab ich vergessen, aber er heißt Chris. Er geht in meine Nebenklasse, B/1 und ist, laut den anderen Mädels, ein Macho.", erklärte ich Noah. Ich wusste nicht, ob das stimmte, aber manchmal sollte man Gerüchten schon Glauben schenken.
Dann wechselte unser Thema wieder auf den Ball. Beim Tanzen war das wohl das gewöhnlichste hier. Er klang, als er davon sprach, dass er noch niemanden zum hingehen habe, überraschend niedergeschlagen. Ich hätte mir eher gedacht, dass ihn das nicht so schwer beschäftigte. "Du hast noch keine Partnerin? Die Erklärung, dass die meisten als Liebespaar gehen ist aber etwas schwach. Ich glaube eher, du bist bei 'anderen' einfach etwas zu schüchtern." Ich grinste leicht und plötzlich kam mir da so eine Idee. Nicht die Beste vielleicht, aber immerhin eine Gute, die ihn vielleicht aufmunterte. "Hey, wenn du willst können wir gemeinsam hingehen. Mich stört es nämlich nicht nur als Freunde zu gehen."

Ich hörte Ronjas Erzählung über diesen Chris nachdenklich zu und schüttelte dann nur den Kopf. "Ich glaub, von dem hab ich schon mal gehört. Ist das nicht der, der eine der Schülerinnen geschwängert hat und sie dann verlassen hat? Das würde zu dem passen...", erwidert ich. Über solche Kerle konnte ich mich nur wundern, aber vielleicht verstand ich das Verhalten auch nicht, weil ich schwul war.
Aber darüber dachte ich jetzt nicht weiter nach, besonders nicht, weil Ronja mich plötzlich fragte, ob wir nicht gemeinsam zum Ball gehen sollten. Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Blick. "Kann schon sein, dass ich bei Mädels eben schüchtern bin. Liegt vielleicht einfach an meiner Homosexualität. Ist mir aber ehrlich gesagt egal", sagte ich und lächelte dann. Kurz verneigte ich mich elegant und strahlte Ronja fast schon an. "Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr mich zum Ball begleiten würden, Mylady", erwiderte ich dann förmlich und grinste schief.

Ich nickte nachdenklich. "Kann schon sein...", meinte ich. Dann ist er kein guter Umgang für Sana! Aber... ich sollte mich besser nicht einmischen, sonst wird sie noch wütend. Irgentwie war ich froh, dass ich es, wenn ich eine Beziehung hatte, lieber langsam anging, denn ich hatte wirklich keine Lust auf unerwarteten Nachwuchs.
Ich musste fast darüber lachen, als er sich vor mir verbeugte, hielt mich dann aber zurück. "Ach lass das... ich werd ja noch rot. Ist doch nichts besonderes. Wir sind doch Freunde." Ich lächelte ihn an. Dann fügte ich noch hinzu, "Ich könnte mir außerdem niemand besseren als dich vorstellen." Das stimmte wirklich. Er war etwas verschlossen und vielleicht etwas schüchtern, aber er konnte auch witzig und sehr freundlich sein. Ich ging sowieso lieber mit einem guten Freund, als mit jemanden, der beim Ball dann nur rumknutschen und nicht tanzen oder quatschen wollte, weil er sich einbildete irgentjemand, vielleicht seiner Ex oder seinen Kollegen, etwas beweißen zu müssen.

Nahuel setzte sich auf die Bühne und machte ein paar Fotos von den anderen beim Tanzen. Nach einer Weile hatte er keine Lust mehr zu zu sehen und so wanderten seine Ohrstöpsel wieder in seine Ohren und er drehte seine Musik voll auf, während er mit wippendem Gang die Aula verließ, dort drinnen waren ihm eindeutig zu viele Leute. Draußen stand er eine Weile herum, bis er wusste wo er eigentlich hin wollte.

-->kleiner Kinosaal

Ich lachte leise, als die Musik einsetzte und sich alle in Bewegung setzten. Als Tyler ein Lob über die Aula aussprach, brachte er mich dazu, nach oben zu schauen. Einen Moment starrte ich in die Blätter, folgte mit den Augen den bunten Farben und ein seliges Lächeln schummelte sich auf mein Gesicht. -Wodurch ich prompt den Einsatz verpasste. Etwas verpeilt stolperte ich ein Stück nach vorne, hob den Blick und grinste den anderen Gestaltswandler entschuldigend an. Dann hob ich meine Hand und folgte den Anweisungen, die Amelia lächelnd gab. Sie schien Spaß am Tanzen zu haben, was sich auch auf die anderen auswirkte.
Gehst du jetzt eigentlich mit der Blondine zum Ball ? Ich konnte die Neugier nicht verstecken. Schade. Lächelnd schaute ich zu Tyler auf.

Ich grinste noch breiter, als Ronja wie erwartet fast zu lachen anfing und mich bat, mit meinem Gehabe aufzuhören. Ich richtete mich wie befohlen wieder auf und strich mir kurz mit einer geübten Handbewegung das schwarze Haar aus dem Gesicht. "Für mich ist es sehr wohl etwas Besonderes, Ronja!", erklärte ich bestimmt, lächelte dabei jedoch weiterhin. Es gefiel mir, andere Mädchen zum Lachen zu bringen, weil ich es einfach nicht leiden konnte, wenn sie traurig waren. Das passte nicht zu Mädchen, weshalb ich sie am liebsten immer irgendwie zum Lachen brachte. Bei Alec und mir war das ja meist umgekehrt.
Fast schon driftete ich wieder in Gedanken zu Alec ab, hinderte mich jedoch erst einmal daran. Nun stand Ronja im Vordergrund, mit ihm würde ich noch genug Zeit verbringen. "Ich könnte mir auch keine Bessere vorstellen als dich", erwiderte ich lächelnd.

Er war manchmal einfach etwas anders, als man es von einem 18-Jährigen erwartete hätte, aber das war meistens gerade das Süße und Coole an ihm. Ich musterte ihn skeptisch. "Alter Lügner. Es gibt viel bessere Mädchen als mich.", meinte ich, lächelte aber, was bewieß, dass ich es nicht allzu ernst meinte. Ich sah ihn nun wieder direkt an. "Du musst mir dann noch, wenn du willst und vielleicht wo anders, von ihm erzählen.", sagte ich etwas leiser zu ihm und zwinkerte ihm zu. Ich war schon gespannt ob ich ihn kannte. Er musste völlig nett sein, denn Noah war das schließlich auch.

Ich schritt vor und, nach einer kurzen Verzögerungszeit, stolperte auch Sheba Richtung Mitte. Die Handflächen nahe aneinander, folgten wir Amelias und Lekas Anweisungen.
Ich hob eine Augenbraue, als Sheba mich nach meiner Begleitung fragte. "Du wolltest ja nicht mit mir hingehen." witzelte ich und grinste, wobei ich es innerlich doch ernst meinte. Doch ich war froh Sheba überzeugt zu haben, dass ich nichts mehr von ihr wollte. Zumindest hoffte ich, dass ich es hatte. "Also, ja, ich geh mit Nelly." beantwortete ich dann ihre Frage und entfernte mich wieder von ihr, nachdem wir uns gedreht hatten.

OUT: Sorry fürs lange Warten. :x

Verdutzt schaute ich Nahuel nach. Beleidigt rief ich ihm nach: "ey ich habe dich was gefragt!" mit wütendem Blick stürmte ich hinaus und rannte ihm hinterher.
--> kleiner Kinosaal

Ich lächelte Ronja weiterhin an und hob leicht die Schultern. "Für mich bist du das beste Mädchen. Auch wenn ich auf Jungs stehe, bist du das Mädchen, dem ich am meisten vertraue. Und sowas sag ich nicht zu jeder", erklärte ich, diesmal jedoch in einem ernsteren Ton, da ich es völlig ernst meinte. Zwar kam ich mit den meisten Mädchen klar, aber so eng wie mit Ronja war ich eigentlich mit keiner anderen befreundet.
Als sie dann leise meinte, dass ich ihr später über Alec erzählen sollte, errötete ich ungewollt und strich mir kurz über die Nase. "Klar, wenn du willst...? Vielleicht hat er ja Zeit, dann können wir uns treffen...", erwiderte ich und lächelte nun etwas unsicher. War das überhaupt eine gute Idee?

Ich lächelte ihn zuversichtlich an. "Na hör mal, natürlich will ich ihn kennenlernen.", meinte ich, aber ich merkte natürlich, dass Noah, während er sagte, dass wir uns doch mal alle treffen konnten, nicht ganz wusste, ob das eine gute Idee war. Trotzdem wollte ich diesen geheimnissvollen Jungen kennenlernen. Vielleicht war er nicht ganz mein Fall, aber das störte mich nicht. Noah war immerhin glücklich mit ihm und das zählte.

Ich lächelte. "Sehr gut." Ich schob mir die Haare aus dem Gesicht. "Wenn ihr das fertig habt, geht in Tanz-Stellung mit eurem Partner." Ich trat wieder einen Schritt an Leka heran und hob die Arme.
"Immer ein Paar etwas links und eins etwas rechts, sodass wir nicht alle in einer Reihe mehr stehen." fügte ich noch hinzu. "Also wir, und dann jedes zweite Paar etwas weiter Richtung Fenster." Ich zog Leka mit mir zwei Schritte Richtung Fenster.
In Tanzhaltung sah ich Leka kurz in die Augen und nickte leicht. Dann tanzten wir - ein Glück konnte er den Tanz ja, sodass er führen konnte - die ersten Schritte. Dann blieb ich stehen. "Im Grunde einfach ein langsamer Walzer, bis wir alle im Kreis stehen, immer noch leicht versetzt. Danach umtanzen ich innerer und äußerer Kreis bis zum Liedende."
Ich sah in die Runde. Ob das jetzt verständlich gewesen war? Doch es schien keiner Probleme zu haben und Fragen konnten sie ja stellen.

Ich betrachtete Dragon, während ich nicht ganz so würdevoll wie die anderen den Schritten des Tanzes folgte. Dragon wirkte zwar nicht direkt abwesend, jedoch ging von ihm ein viel zufriedeneres und ausgeglicheneres Gefühl hervor. Er wirkte glücklich. Vollkommen in der Welt des Tanzes. Ich musste lächeln.

So langsam aber sicher fühlt er sich überflüssig. Marc stieß sich von der Theke ab, an der er gelehnt hatte, sah noch einmal kurz durch den Raum und verließ diesen dann.

-->Zimmer 014

-> Zimmer 004

Die Mütze und die Handschuhe stopfte ich achtlos in die Jackentasche und richtete den Kragen bevor ich die Tür öffnete und hineinlugte. irgendwie tanzten hier alle umher. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich schlüpfte in die Aula. Amelia gab Anweisungen und machte sich echt gut als Anweiserin, zusammen mit Leka. Ich grinste und blieb am Rande stehen. Mein Blick schweifte über die Menge und blieb schlagartig an Sheba hängen. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein oder? Eiskalt wie eine Dusche wurde ich wach gerüttelt aus meiner Fast-Trance in der ich eben noch gehangen hatte und mein Lächeln verschwand mit einem Blinzeln. Sie tanzen und lachten und verstanden sich anscheinend ja prächtig. Wie ein hölzener Pflock bohrte sich das Gefühl wieder in meinen Magen und mein Gesicht glich mit einem Mal eine eiskalten Maske, als ich mich daran erinnerte, wie nett ich mich mit Tyler unterhalten hatte. Soll sich sich mit ihm amüsieren, schoss es mir durch den Kopf und es schien mir eine gute Idee. Ich nickte Amelia aufmunternd zu und verschwand sogleich wieder durch die Tür, ohne einen Blick auf Sheba & Tyler zu werfen.

-> West-Strand

Klar, wer würde schon mit dir hingehen wollen ? Nelly hast du doch auch bestimmt bezahlt! Ich grinste ihn neckend an, bevor ich Amelias Anweisungen folgte. Auch wenn ich Tanzen nicht als meine Lieblingssportart bezeichnen würde, und ich von diesem Tanz auch noch nie etwas gehört hatte, hatte ich meinen Spaß daran. Und wenns nur an den bunten Blättern lag, oder daran, dass es eigentlich keinen Grund gab nicht gut drauf zu sein. Während ich mit dem Rücken zu den Eingangstüren stand, schaute ich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Tyler hoch. Ich mag sie nicht. ließ ich ihn wissen, zuckte mit den Schultern und ließ den Blick über seine Schulter durch den Raum gleiten. Das Knallen einer Tür brachte mich dann dazu, kurz den Kopf zu wenden, doch es schien niemand mehr dazu sein. Kurz schaute ich Ty fragend an, vielleicht hatte er irgendwen gesehen. Aber mehr Gedanken machte ich mir nun auch nicht. Außerdem hoffte ich gerade, dass der andere Gestaltswandler so ungefähr verstanden hat, was wir tun sollten.

Ich sah Ronja an und hob leicht eine Augenbraue, als sie meinte, dass sie Alec natürlich kennen lernen wollte. Seufzend lächelte ich und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. "Ich werd sehen, was sich machen lässt. Aber jetzt konzentrier dich", erwiderte ich und hörte Amelias Erklärungen aufmerksam zu. Ich folgte ihren Bewegungen genau und prägte mir sie ein. Da ich den Tanz aber bereits ansatzweise kannte, war es für mich kein Problem.
Ohne weiter zu Fragen, nahm ich Ronjas Hand in meine, legte ihr die andere auf die Hüfte und lächelte sie an. "Vielleicht bin ich schwul, aber führen kann ich", meinte ich neckend und begann, die Schritte von Leka und Amelia nachzumachen, wobei ich Ronja einfach mitzog.

Ich kniff die Lippen aufeinander. Nelly war... eigen. Ich würde einfach das Beste aus dem Abend machen, was ich konnte. Ich sah auf und sah, wie sich die Aula-Tür öffnete und Louis herein kam. Er verspannte sich, sobald er mich entdeckte - Na klar - doch kam nicht rüber, wie ich es erst vermutete. Stattdessen krachte er die Tür hinter sich wieder zu und ich sah zurück zu Sheba. Sollte ich es ihr erzählen? fragte ich mich, entschied mich aber es erst nachher zu tun. Ich zog Sheba an mich, als der "Einzelteil" vorbei war und der eigentliche Partnertanz begann. Ich hielt Sheba eng bei mir, doch nicht nur aus Eigeninteresse, sondern auch, weil dadurch das Tanzen wesentlich vereinfacht wurde. Ich lächelte Sheba leicht an. "Alles okay?" Sie wirkte so abwesend.

Dann ging es plötzlich mit einem neuen Tanz weiter. Und zwar dem eigentlichen Partnertanz. Noah hatte nun die Führung übernommen, denn beim vorherigen Tanz hatte ja niemand geführt. "Ach, seit wann denn das?", neckte ich ihn ebenfalls, "Seit wann kannst du denn führen? Ich lächelte ihn an.
"Schon okay, ich konzentriere mich." Während ich Leka und Amelia alle Schritte nachmachte, versuchte ich sie mich zu merken, wobei das gar nicht so einfach war. Eine Tür knallte und ich drehte meinen Kopf kurz, konnte aber nichts erkennen. Ich hoffe nichts schlimmes..., dachte ich kurz, drehte meinen Kopf dann aber wieder zurück zu Noah. "Wer das wohl war? Hast du ihn gesehen?", fragte ich ihn, während des Tanzens.

Ich hörte Amelias Erklärungen zu und wusste schon, um welchen Tanz es sich handelte. Er war nicht besonders schwer. Dann nahm ich ihre Hand in meine und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Hüfte. Auch wenn ich beim Tanzen führte, bestimmte sie. Aber immerhin musste sie den Tanz ja auch erklären. Endlich tanzten alle und ich seufzte erleichtert. "Scheint so, als hätten sie es verstanden.", meinte ich dazu und tanzte weiter. Es war ein schöner Tanz und er war auch der eigentliche Partnerteil. Mein Lieblingstanz war er nicht gerade, aber er war einfach zum Tanzen. Etwas nervös war ich schon, vor allem, da alle Blicke auf uns ruhten, weil sie es ja schließlich uns nachmachen mussten.