die Bibliothek

Endlich mal was anderes, als diese ganzen leichtfüßigen Ballerinas hier!, grinste ich und musterte sie ein weiteres Mal. Sie war im Verhältnis zu mir ziemlich klein, einen knappen Kopf kleiner und schien etwas mehr auf den Hüften zu haben, als die meisten anderen Mädchen hier. Ich störte mich jedoch nicht weiter daran. All' Zeit bereit, mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg zur Tür der Bibliothek, dort warf ich noch wartend einen kurzen Blick auf sie, um dann anschließend die Bücherei zu verlassen. Auf zum Krankenflügel. Ich schlug den Weg in die Richtung ein, der einen kurzen Umweg über die Aula machte. Das ist übrigens die Aula, wo morgen der Ball stattfinden wird, mit der Hand deutete ich auf den großen Raum hinter mir. Ich ließ ihr einen kurzen Moment Zeit, um einen Blick in den mittlerweile festlich geschmückten Raum zu werfen und ging dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Krankenflügel, weiter.


--> Krankenflügel

Out: Ich hab das mit der Aula einfach hier noch schnell reingequetscht, ist hoffentlich kein Problem.

Da ich es für ein Kompliment hier, errötete ich leicht. Leichtfüßige Ballerina. Haha.
Ich beeilte mich, mit Niall mitzuhalten und verlor praktisch bereits den Überblick, da waren wir gerade zwei Schritte aus der Tür. Als er irgendwas von Aula sagte, versuchte ich wirklich, mir eine gedankliche Notiz zu machen, aber letztlich hätte ich niemals sagen können, wo genau sich jetzt der Saal befand. Irgendwer muss mich morgen auf jeden Fall mitnehmen...
Ich gab zu, ich war schon leicht verzweifelt. Wie würde ich mir jemals diese ganzen Räume merken können? Ich war ja so ein verdammter Chaot.

tbc: Krankenflügel

first post

Ich betrat die Bibliothek und blickte mich um. So viele saßen nicht mehr drin. Ein Junge saß mit einem roten,dicken Buch. 'Wie in einem Film',laß ich auf dem Einband. "Hey. Ist das nicht ein Mädchenbuch?",fragte ich ihn etwas zögernd. Ich wollte nicht das der Junge dachte,dass ich ihn sofort verspottete.

← kleiner Kinosaal

Die Bibliothek ist bekannt, als ein Ort der Ruhe. Also öffnete ich bemüht leise die Tür, wie es sich gehörte. Der Junge von vorhin, war immernoch in der Bücherei, mittlerweile hatte sich jedoch ein Mädchen zu ihm gesellt. Blond und dünn. Sehr dünn, wenn ihr mich fragt. Jedoch ohne einen weiteren Gedanken über die körperlichen Proportionen des Mädchens zu verschwenden, maschierte ich zu er Bücherfront herüber. Auf der Suche, nach meinem vorherigen Buch. Ich hatte nicht so recht darauf geachtet, wo genau ich es platziert hatte, fand es dennoch nach kurzem Suchen schnell wieder. Mit dem genannten Buch in der Hand, warf ich einen kurzen Blick auf meine "Begleitung" und suchte mir dann wieder einen der vielen Sessel, in dem ich es mir gemütlich machte. Zum Glück hatte ich mir die Seitenzahl gemerkt und fand sogleich wieder den Einstieg in die fesselnde Geschichte.
Ich wusste nicht so recht, wie ich eigentlich dazugekommen bin zu lesen, da dritte Personen wahrscheinlich sagen würden, dass es definitv etwas ist das nicht zu mir passt. Dennoch gefiel es mir auf irgendeine Art und Weise.

Ich saß immer noch da und las die Zeilen des Buches eher etwas abwesend. Ich wurde aus meinem Mix aus Gedanken und lesen von einem Mädchen rausgerissen, das wohl neu hier war, denn bisher hatte ich sie noch nicht gesehen. Sie wirkte etwas unsicher, aber dennoch sympathisch. "Hey, das kann schon sein, trotzdem ist es lesenswert", sagte ich freundlich, naja ich hoffte, das es freundlich klang.
Ich klappte mein Buch zu, ohne auf die Seitenzahl zu schauen und sah mir das Mädchen genauer an. Sie war recht klein und mager, jedoch wirkte sie freundlich mit ihrem rotblonden Haar und einem herzlichen Lächeln im Gesicht. Bei ihrem Anblick musste ich an Jade denken, wobei sie sich ganz und gar nicht ähnlich sahen. Sie waren zwar beide hübsch, ohne Zweifel, aber Jade wirkt reifer und das Mädchen hier vor mir scheint auch ein paar Jahre jünger zu sein.

Ich hatte,um mir die Wartezeit zu verkürzen bis er Antwortet da er selbst noch beim lesen war,in meinem Buch weiter herum geblättert. Es war ein Buch über die Meerestiere. An der Stimme des Jungen erkannte ich,dass er wohl eher etwas schüchtern war aber dennoch freundlich,ich versuchte das Gespräch in Takt zu halten,da ich ja neu hier war und unbedingt jemanden brauchte der mir alles zeigen konnte,also antwortete ich nach kurzer Überlegung:"Das war jetzt nicht böse gemeint,ich finde das sogar irgendwie interessant."

cf: Kleiner Kinosaal

Direkt hinter Niall betrat ich die Bibliothek. Teils belustigt, teils verzweifelt, bemerkte ich mal wieder, wie schlecht mein Orientierungssinn war und wie froh ich sein konnte, dass ich nich allein hatte zurückfinden müssen.
Lächelnd grüßte ich die beiden Schüler, während ich das Mädchen etwas länger musterte. Im Gegensatz zu ihr sah ich sicher wirklich dick aus. Aber tatsächlich wog ich lieber zu viel als zu wenig. Sie war - in meinen Augen - alles andere als hübsch. Kränklich. Mager. Wäre ich ihre Freundin, würde ich mir Sorgen machen. Niemand war einfach so dürr. Dahinter musste doch etwas stecken.
Auch wenn Normalität etwas war, dass ich nicht unbedingt unterstützte, Gesundheit hatte Priorität. Vielleicht würde ich sie im Auge behalten und notfalls einem Lehrer Bescheid geben. Magersucht war eine Krankheit. Und die konnte man behandeln.
Immer noch in Gedanken versunken, wandelte ich zuerst etwas ziellos durch die Buchreihen, bis ich 'mein' Regal wiederfand und das Buch, das ich zuvor anfangen wollte, herauszog. Eilens ließ ich mich in den Sessel neben Niall fallen und seufzte zutiefst zufrieden. "Noch mal vielen Dank für deine Führung!", lächelte ich strahlend, ehe ich das Buch fast bedächtig aufschlug und die ersten Zeilen zu lesen begann.

Nach einigen Seiten, sah ich von meinem Buch auf und bemerkte, wie Erin Dalia musterte. Abschätzend und dennoch mit einem Hauch von Sorge in ihrem Blick. Als sie sich neben mir in den Sessel fallen ließ und sich bedankte, entwickelte sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Immer wieder gern. Sie selbst widmete sich anschließend wieder ihrem Buch und ich tat es ihr gleich. Nach einiger Zeit schweiften meine Gedanken jedoch ab und ich kämpfte einen Moment damit, ob ich nicht evtl. Déria eine SMS schicken sollte, da ich vorhin ja, ohne noch etwas zu sagen abgezischt bin. Letzlich ließ ich es doch bleiben, da sie sich, wenn etwas dringendes passiert wäre, mit Sicherheit schon gemeldet hätte.

Ich sah ihr beim herumblättern in ihrem Buch zu. Anhand des Buchtitels, konnte ich mir zusammenrechnen, das sie wohl Meerestiere gern mochte. ''So und du magst also Meerestiere?'', fragte ich etwas vorsichtig, denn ich wusste nicht, ob es sich lohnte, mit einer fremden Mädchen ein Gespräch anzufangen, welches nur in einem kurzen Smalltalk endete und man dann nie wieder irgendwas von einander hörte. Dennoch, hatte ich Lust, ein bisschen zu quatschen und wartete, bis sie wieder etwas sagte. Nun beachtete ich den Jungen, der schon vorhin hier rein gekommen ist und ich ihn aus dem Augenwinkel kurz gesehen hatte. Er sah, soweit man es durch die Kleidung erkennen konnte, gut gebaut aus und wirkte definitiv offener als ich es war. Hoffentlich, bemerkte er nicht, das ich ihn anblickte. Oder noch wichtiger: hoffentlich sah es nicht so aus, als würde ich ihn regelrecht anstarren.
Auf ihre Aussage hin, musste ich Lächeln. ''Das ist mir schon klar, du brauchst dich nicht für eine einfache Frage zu entschuldigen'', sagte ich freundlich und ungewohnt zuvorkommend. Immerhin, sie schien nett und höflich und nicht dreist, wie viele andere kleine pubertierende Mädchen.

Der ungefähr gleichaltrige Junge schien ein eher zurückhaltendes Gespräch zu führen, für das ich mich nicht weiter interessierte. Ich wusste, dass ich nicht der Typ für Gespräche mit schüchternen Leuten war. Ich wusste mit ihnen umzugehen, versuchte ihnen aber meist geschickt, oder auch weniger geschickt aus dem Weg zu gehen. Zu schüchterne Leute waren zwar eher selten, dennoch um einiges uninteressanter. Aus dem Blickwinkel nahm ich wahr, wie er mich musterte. Dadurch zog sich meine Aufmerksamkeit doch in die Richtung der Konversation. Ich hob die Augenbrauen und sah ihn an. Du kannst gerne ein Foto machen, da hast du mit Sicherheit mehr von, antwortete ich, da er mich vermutlich ausversehen regelrecht angestarrt hatte. Meine Aussage, die eigentlich ernst wirken sollte, wurde durch das Zucken meiner Mundwinkel versaut. Da sowieso nichts mehr zu "retten" war, grinste ich einfach vor mich hin und wandte nach einiger Zeit den Blick wieder ab.

Ich zuckte zusammen,da ich in einen Text vertieft war. "Was? Ach so. Ja,mag ich. Sind eigentlich ganz faszinierende Tiere."
Der Junge starrte den anderen Jungen,der durch aus bedrohlicher und größer wirkte nur so an. Ob er vielleicht schwul war? Nein,papperlapp. Ich gucke doch auch manchmal Mädchen an und stehe nicht gleich auf sie. Ich hatte natürlich auch bemerkt das,das Mädchen mich angestarrt hatte,aber soll sie doch nur denken was sie wollte.
"Sag mal",wandte ich mich wieder an den Jungen. "Wie heißt du eigentlich? Ich meine nur,falls du's noch nicht selbst gemerkt hast,ich bin neu hier. Könntest du mir vielleicht etwas hier rüber erzählen?" War das zu Aufdringlich? Nein und wenn,ist doch egal ob die anderen denken, dass du aufdringlich bist. Du bist glücklich und zufrieden mit dir,dass reicht.

Darauf, was der Typ gesagt hatte, musste ich etwas Lächeln. Da ich nun nicht unbedingt auf Streit aus war, antwortete ich: ''Naja, wenn du wenigstens schön lächelst.'' Ich widmete mich nun wieder dem Mädchen neben mir. Ich blickte sie an, wie sie etwas abwesend antwortete und dachte mir, dass sie eigentlich gar keine Lust auf mich hatte und erwiderte nur: ''Hm..'' Mein vorheriger Gedanke fiel jedoch nach kurzer Zeit ins Wasser, da sie nun scheinbar versuchte ein Gespräch einzuleiten. ''Logan und du?'' ich schenkte ihr ein Lächeln. ''Klar, was möchstest du denn genau wissen?''

Sprung

Fast schon atemlos lächelnd klappte ich das Buch zu und starrte noch einige Sekunden fasziniert auf den Einband. Wenn hier jeder Roman so viel Kaliber hatte, würde die Bibliothek sicher mein Lieblingsort werden. Ganz sicher.
Allerdings hätte mein Körper scheinbar etwas dagegen, dass ich gern noch ein Buch lesen wollte, denn wie auf Knopfdruck knurrte mein Magen ziemlich laut, was mir in Sekunden eine ungesunde Röte verschaffte. Leicht gequält lächelnd schaute ich rüber zu Niall: "Du hast nicht zufällig Lust mit zum Abendessen zu kommen?"

Ich hörte mein Handy in meiner rechten Hosentasche klingeln. Ich blickte zunächst auf die Uhr: 19.00 Uhr schon! Es kam mir gar nicht so vor, als hätte ich hier so lange gesessen. Ich packte mein Handy wieder zurück in meine Hosentasche. Langsam bekam ich Hunger und sah meine Bekanntschaft an. "Also ich hab Hunger. Du auch?" ich legte eine kurze Pause ein, um kurz zu überlegen ob ich sie einladen sollte, mitzukommen. Schließlich entschied ich mich dafür. "Wenn du willst, kannst du mitkommen und dann weißt du schonmal wo die Cafeteria ist." Ich blickte sie, hoffentlich erwartungsvoll, an. Nach kurzer Zeit packte ich dann meinen Kram ein und brachte das Buch an die stelle, an der ich es gefunden hatte. Mir war irgendwie, als hätte ich was vergessen.. Achja mein Handy hatte vorhin geklingelt! Schnell holte ich es raus und blickte auf den Display. Jade. Sie schien heute sehr originell gestimmt zu sein.

Herzlichen Glückwunsch, du hast meinen Namen erfolgreich geschrieben.

antwortete ich und hoffte, das sie es nicht allzu ernst nahm.

Die Zeit verstrich und ich konnte mir selbst nicht erklären, wieso ich eine so lange Zeit hier verbracht hatte. Stillsitzend, nachdenkend. Die Uhr über der Tür zeigte 19:00Uhr. Zeit zum Abendessen, stellte ich fest, als mein Körper so ziemlich anfing nach Essen zu schreien. Im ersten Moment dachte ich, es wäre mein Magen gewesen, der sich lauthals beschwert hatte. Der gequälte Blick von Erin stellte jedoch fest, dass es nicht der meine war. Mit einem Grinsen reagierte ich auf die peinlich berührte Röte auf ihren Wangen. Mit Vergnügen!, erwiderte ich und erhob mich aus meinem Sessel. Ohne auf die ziemlich trockene Aussage des Jungens neben mir einzugehen, begab ich mich zur Tür an die ich mich auf Erin wartend lehnte.

→ Cafeteria

Erleichtert sprang ich auf und huschte durch die Regalreihen, um mein Buch penibel an den alten Platz zu stellen. Auch vor Literatur sollte man Respekt haben!
Keine Minute später stand ich neben Niall und gemeinsam gingen wir Cafeteria. Wie gut, dass ich mal wieder jemanden hatte, der mir den Weg zeigte...

tbc: Cafeteria

Ich klappte mein Meerestier Buch zu und legte es zurück ins Regal. "Klar hab ich Hunger. Und Danke das du mir das Internat zeigen willst." Ich packte meinen Kram zusammen und schaute ebenfalls auf mein Handy. "Ich heiße übrigens Dalia. Dalia Hellwig. Logan ist ein schöner Name..finde ich." Logan hatte etwas getippt auf seinem Handy. Irgendwie intressierte es mich mit wem Logan schrieb,auch wenn es mich gar nichts anging. Aber,ich war schon immer so Neugierig gewesen und ich würde ja nicht gleich ihn Fragen oder auf das Handy schauen. Das hatte ich noch nie getan,auch wenn ich manche Sachen unbedingt wissen wollte. Manchmal muss man sich eben zurück halten.

''Kein Problem'', sagte ich so, als wüsste ich mir mit mehr Worten nicht zu helfen. ''Dalia klingt irgendwie so.. anders, so..'' ich legte eine Pause ein, um nach einem treffenderem Wort zu suchen. ''..Selten.'' Natürlich entging mir nicht, dass sie krampfhaft versuchte ihren Blick nicht auf mein Handy gleiten zu lassen. Bei solchen Situationen bleibt mir nur das Schmunzeln, da die Person versucht meine Privatsphäre zu schützen, wobei es mir eigentlich völlig egal ist, ob jemand meine Nachrichten mitliest.
Erneut klingelte mein Handy und wie erwartet, hatte mir Jade geantwortet. Mir war klar, das irgendetwas in der Art kommen würde.

Lüg nicht.
Geht klar, wir sind auch gerade auf dem Weg dorthin.

schnell sendete ich ab und packte mein Handy nun wieder in meine Tasche. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich wir geschrieben hatte und nicht ich. Vielleicht würde sie das etwas verwirren, es erschien mir aber Dalia gegenüber als unhöflich, erneut eine Sms zu verschicken. Jade würde ja gleich sehen, wie ich das gemeint hatte. ''Ok, dann lass uns losgehen''

-> Cafeteria

Ich lächelte. "Meine Mutter mochte den Namen. Sie hatte sogar mal gesagt,dass sie lieber selbst den Namen hätte. Naja,jetzt hab ich ihn. Ich find' ihn eigentlich nicht wirklich schön."
Logan lachte. Lacht er über mich? Oder hat ihn jemand eine witzige SMS geschrieben? Ich wollte schon fragen,wieso er lacht,aber lies es aber dann doch sein.
Er schaute wieder auf sein Handy und tippte etwas ein. Dann steckte er es wieder in seine Tasche und meinte,dass wir gehen.
"Okay,ich verhungere auch schon",sagte ich trocken und lief ihm hinter her.

-> Cafeteria

cf: Cafeteria

Die Stille verschluckte mich und ließ mich verschmitzt lächeln. Faszinierend, dieser Wechsel der Lautstärken. Noch faszinierender, dass ich mich nur ein einziges Mal verlaufen hatte.
Ich blieb nicht lang. Bloß an die 20 Seiten las ich. Es gab scheinbar auch weniger gute Bücher. Nun... Cafeteria oder Zimmer?
Mein Gähnen beantwortete mir die Frage recht schnell und mit Lächeln verabschiedete ich die Bücher.

tbc: Zimmer 23

cf: Zimmer 15

Wie ein Kind, dass sich beim Hinfallen das Knie aufgeschrammt hatte, wischte sich Nikki mit dem Ärmel über die verheulten Augen. Ohne den Büchern auch nur einen Blick zu schenken, verzog sie sich in die hinterste Ecke der Bibliothek. Müde hockte sie sich mit dem Rücken zu dem Regal auf den Boden und lehnte ihren Kopf dagegen. Der Geruch und die Ruhe waren wie Balsam für ihre Seele. Mit jedem Atemzug verwischte die Angst etwas mehr. Der Schlaf blieb.

--> kommt von: Zimmer 10

Ich schloss die Tür hinter mir und kramte in meiner Hosentasche. Ich zog eine Packung Kaugummi hervor und wickelte einen aus, den ich dann in die Luft warf und mit dem Mund fing. Den Müll stopfte ich wieder zurück in die Hosentasche, während ich mir einen der hinteren Tische ausguckte und meinen Block dort mit einem halblauten Klatschen auf den Tisch warf. Dann ging ich wahl- und ziellos an eines der Regale - ich kannte mich hier echt gar nicht aus - und suchte nach etwas, was mir vielleicht für die Hausarbeit hefen konnte. Ich seufzte und runzelte die Stirn. Das würde schwerer werden als die Hausarbeit an sich. In dem Moment ging mein Klingelton los, eine stöhnende Frau. Ich grinste und zog das Handy raus, es war ja keiner hier. Ich stoppte den Ton und las die SMS. Sie war von Dragon. Ich klickte auf Antworten und tippte grinsend Seit wann "besprechen" wir in der Cafeteria? Da können uns alle sehen, mein Schatz. :*** Ich schickte die SMS ab und steckte das Handy wieder weg.

Nikki wurde rasch geweckt. Und durch etwas, dass ihr tatsächlich ein Grinsen entlocken konnte. Stöhnen. Nicht wirklich echt, doch es erfüllte den Zweck. Nein, ein Stelldichein hatte niemand in die Bibliothek verlegt, das klang eher wie... Vorsichtig schaute die Rothaarige um die Ecke und entdeckte... ach, wie hieße er noch... Seth! Genau, Seth! Ein guter Freund von Dragon, wenn sie sich nicht irrte. Leise schlich sie sich an und stöhnte ihm geradezu echt ins Ohr, ehe sie zu kichern begann.

Ich wollte gerade beginnen eine Melodie zu summen, die mir im Gedächtnis geblieben war, als mein Handy-Stöhnen von einem richtigen Stöhnen ersetzt wurde. Ich drehte mich um und blickte in die feurigen Haare und glitzernden Augen von Nikki. "Hey du Teufel." begrüßte ich sie und wuschelte durch die rote Haarpracht. "Wie kommt es, dass sie dich noch nicht verbrannt haben?" scherzte ich. So rote Haare hatten nicht viele. Sydenia vielleicht noch.

"Das frag ich mich auch", ihr Lächeln verrutschte leicht. Wenn sie doch einfach jemand abfackeln könnte. Dann wären zumindest auch ihre Probleme in Rauch aufgelöst. Seufzend ließ sie sich neben Seth fallen und bettete den Kopf auf ihren Armen. "Kennst du das, wenn das Leben dich einfach jeden Tag auf's Neue am Arsch lecken kann?"