am West-Strand

Als ich spürte, dass Marcel etwas von mir abrückte, schimpfte ich mich sofort selbst und schmiegte mich unbeabsichtigt wieder an seinen Körper. Wenn du so weiter machst, vertreibst du ihn!, dachte ich und strich mir mit einer Hand das Haar hinter die Ohren. Auf seine Bemerkung hin lachte ich leise und nickte. "Oh ja, du weißt gar nicht, wie sehr sie geschrien hat. Am liebsten hätte sie Sam den Hals umgedreht, aber ich hab sie dann doch irgendwie beruhigen können", erklärte ich und dachte amüsiert an diesen Tag zurück.
Dann kam mir plötzlich eine Idee und ich sah Marcel von der Seite unten heran an. "Ähm...Marcel...Hast du schon jemanden, mit dem du...auf den Ball gehst?", fragte ich einfach geradeheraus und spürte, wie ich wieder rot wurde. Aber das musste ich jetzt wissen!

Mit einem Schmunzeln bemerkte ich, dass Jas doch wieder näher an mich rückte. Ich zog sie weder fester an mich, noch wich ich diesmal aus. Ich genoss es einfach nur. "Ach, Amelia ist doch eigentlich zu jedem lieb." antwortete ich, denn das konnte ich mir irgendwie nicht so vorstellen bei ihr. "Ich hab sie noch nie böse gesehen oder jemanden anschreien gehört." stellte ich fest und lächelte meine beste Freundin an. Doch ihr Gesichtsausdruck verdutzte mich. Gerade als ich fragen wollte, stellte sie mir eine Frage. Mein verdutzter Gesichtsausdruck wandelte sich zu neugierig, ehe er weich wurde.
Ich blieb stehen und sah Jasmina an. "Ich dachte es wäre schon vor dem Kuss klar gewesen, dass ich mit dir hingehen wollte?" flüsterte ich und schüttelte den Kopf. "Ich will doch mit dem Mädchen hingehen, mit dem ich den meisten Spaß auf der Party haben kann. Dabei muss ich ja nicht..." Der letzte Satz blieb unbeendet und meine Worte verklangen im Wind, der uns um die Ohren bließ.

Ich nickte und lächelte leicht. "Ja, jetzt mag sie ja zu allen nett sein, aber als wir beide noch zu Hause gelebt haben, war das anders. Wie es eben so zwischen Geschwistern ist. Aber wir haben immer zusammen gehalten", erwiderte ich und tauchte kurz in meinen Erinnerungen unter.
Als Marcel dann stehen blieb und mir etwas zuflüsterte, errötete ich und senkte leicht den Kopf. "Naja, ich wollte nur sichergehen...", murmelte ich und sah Marcel dann wieder forschend an. "Dabei musst du nicht was?", hakte ich neugierig nach.

Ich sah Jasmina in die Augen. "Ich.." begann ich, brach aber ab. Was hatte ich sagen wollen? Dabei muss ich das Mädchen nicht unbedingt lieben? Nicht mir ihr zusammen sein? "Ich wollte sagen, dabei müssten wir kein Pärchen sein. Ich wollte mit dir als beste Freundin hingehen." antwortete ich eindringlich und mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. "Und dann kam der Kuss, das Kribbeln, die Verwirrung..."

Nachdenklich hörte ich Marcel zu und senkte dann den Blick. Nicht als Pärchen..., wiederholte ich seine Worte und schloss kurz die Augen. Wieso tat es so weh, dass es immer noch die Möglichkeit gab, dass wir kein Paar wurden, sondern nur Freunde blieben? Ich schüttelte den Kopf und sah mein Gegenüber wieder mit schimmernden Augen an. "Und jetzt weißt du nicht mehr, was zwischen uns ist...", meinte ich und wandte den Blick schnell wieder ab. Natürlich wusste er es nicht, schließlich wusste ich es ja auch nicht. Ich wollte, dass wir ein Paar wurden, ich liebte ihn, zumindest glaubte ich das. Aber trotzdem blieb die Angst, dass das alles zwischen uns zerstören könnte.

Jetzt wandte ich den Blick ab. War es so falsch sich zu wünschen sie einfach nur jeden Tag sehen zu können, zu wissen, dass sie mich mag?
Paare trennten - und hassten - sich meist irgendwann. Das wollte, nein, musste ich unbedingt vermeiden. Aber das kann ich ihr ja nicht so ins Gesicht sagen...
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Beste Freunde für immer?" fragte ich und näherte mich Jasminas Gesicht mit meinem. Wieder erfasste mich dieses wunderbare Gefühl und in meinen Ohren begann es zu rauschen. "Jasmina.." flüsterte ich leise. Meine Lippen hingen nur Millimeter von ihren entfernt und meine Fingerspitzen zitterten, als ich ihr über die Wange fuhr.

Auch ich hatte den Blick abgewandt und starrte aufs Meer hinaus. Egal, was ich sagte, es war irgendwie immer falsch. Doch dann nahm Marcel mein Gesicht in seine Hände und zwang mich regelrecht dazu, ihn anzusehen. Sofort versank ich fast wieder in seinen hellen, blauen Augen und konnte nur noch flach atmen. "Versprochen...", hauchte ich schon fast und spürte, wie seine Lippen fast die meinen berührten. Leicht streckte ich mich ihm entgegen, berührte seinen Lippen ganz sanft mit meinen. Es war kein Kuss, zumindest nicht direkt, aber es war auch mehr als eine freundschaftliche Berührung. "Oh, Marcel, was machen wir nur...?", flüsterte ich leise und senkte den Blick.

Ich schloss die Augen bei Jasminas Frage. "Wenn wir das nur wüssten.." flüsterte ich zurück. Meine Lippen streiften bei den leisen Worten ihre so unglaublich weichen Lippen hauchzart. Ich lehnte meine Stirn an ihre und lauschte einfach nur ihrem Atem, genoss ihre Wärme und blendete alle Gedanken aus.

Ich schloss die Augen und legte die Arme um Marcels Hals. Seine Nähe tröstete mich einfach, auch wenn das unser Problem nicht löste. "Irgendwie schaffen wir das...irgendwie...", flüsterte ich und versuchte, optimistisch zu Lächeln, was mir aber nicht ganz gelang. Doch die Berührung seiner Lippen löste erneut Herzklopfen bei mir aus und meine Atmung beschleunigte sich leicht. Noch nie war ich einem Jungen so nahe gekommen, doch es war einfach wunderschön.

---> Cafeteria

Der Wind, der hier am Strand um einiges stärker war als am Schulgebäude, wirbelte meine Haare durch die Gegend, und mehrere Male musste ich eine Hand von der warmen Tasse lösen, um sie mir aus dem Gesicht zu schieben.
Wie weit waren wir am Strand entlang gegangen ? Mit den Augen suchte ich den Strand ab, aber ich sah weder irgendwen, noch irgendetwas, dass meine Schuhe gesehen haben könnte. Am liebsten hätte ich geflucht, aber das machte meine nicht vorhandene STimme ziemlich schwierig.
Also begnügte ich mich mit einem resignierten Seufzen und stiefelte näher ans Wasser heran. In einiger Entfernung lag ein dunkles Bündel, und mit der Hoffnung, dass das Schuhe suchen nicht allzulange dauern würde, richtete ich meine Schritte in diese Richtung.
Doch erst nach dem dritten gefundenen STück Treibholz entdeckte ich meine Schuhe, und in ihnen auch mein Handy.
Akku tot... na super!
Vorsichtig setzte ich mich auf den Boden, ließ den Sand durch meine Finger rieseln und blickte aufs Meer. Solange man sich nicht bewegte spürte man auch nicht, was einem alles wehtat. Dafür stürmten nun die Gedanken auf mich ein. Warum war Louis so eifersüchtig, und gabs überhaupt einen richtigen Grund ? Vielleicht war er auch einfach nur so eifersüchtig... Oder lags an Ty ? Hab ich irgendetwas falsch gemacht ? Oder war alles nur ein dickes Missverständnis... ?
Ich schob mein Kinn in den Schal und legte den Kopf auf den Knien ab, während der Wind immer noch an meinen Haaren zerrte.

Ich bewegte nichts, keinen Muskel, als würde mein Körper es nicht vertragen auch nur eine Faser von Jasmina wegzubewegen. Roch sie schon immer so gut? Ihre Haare wehten im Wind, um ihr und mein Gesicht und fasziniert beobachtete ich die einzelnen Strähnen.
Irgendwo weiter entfernt lief eine Person am Strand entlang, doch aus dieser Entfernung konnte man nicht erkennen wer das war.
Ihre leisen Worte erwärmten mein Herz. "Oh, Jas..."
Ich legte meine Arme leicht an ihre Seiten und zog sie in eine engere Umarmung.

Noch enger schmiegte ich mich an Marcels warmen Körper und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich hörte sein Herz unter der Haut schlagen und schloss die Augen. Ohne, dass ich es kontrollieren konnte, beruhigte sich mein Herzschlag wieder, bis er im Gleichtakt mit Marcels Herz schlug. Als würden sie sich vereinen..., dachte ich erstaunt und lächelte leicht. Dieser Gedanken war irgendwie beruhigend, vielleicht schafften wir es ja doch igendwie, das mit uns. Ich hoffte es zumindest, denn ohne Marcel...
Nein, das wollte ich mir gar nicht vorstellen. Er würde für immer bei mir bleiben, es musste einfach so sein. Ohne Marcel konnte ich nicht leben. Zu sehr hing mein Herz an ihm. "Und...nun?", fragte ich dann langsam, sah jedoch nicht zu Marcel hoch.

Seufzend rappelte ich mich wieder auf und hing noch kurz an den Wellen fest, bevor ich nach meinen Schuhen griff und denn Blick kurz über den Strand schweifen ließ. Ich wusste nicht wie lange ich am Strand gesessen hatte, vielleicht 5 Minuten, vielleicht auch 2 Stunden. Meine Füße waren abgefroren, und auch meine Finger spürte ich nicht mehr. Kurz schüttelte ich den Kopf, um die Haare aus dem Gesicht zu bekommen und stapfte dann los in Richtung der Schule. Mir war schonwieder kalt, ich hatte wohl doch länger am strand gesessen als ich gedacht hatte.

--> Zimer 003

--> stall

Ich ritt im Galopp de Strand entlang da viebrierte mein Handy. Ich stieg ab und legte mich in den Sand dann laß ich gespannt die sms von meiner Mutter. In ihr stand: Schatz heute ist Oma ins Krankennhaus gekommen sie ist schwach hat Lungenkrebs und wir wissen nicht ob sie es überleben wird bete für OmaIch starrte mein Iphone an und wollte es nicht glauben. Ich legte meinen Kopf auf meinen beine und fing zu weinen an.

Laura zerrte immer doller an der Leine. "Lass uns den Spaziergang beenden." sagte ich daher, löste mich aus der Umarmung und lief langsam Richtung Schule über den Strand. Ich warf einen Blick auf mein Handy - es war schon um vier! "Wollen wir Laura wegbringen und dann Kaffeetrinken im Café?" fragte ich Jas, während wir nebeneinander liefen. Laura lief brav mit, sie hatte wohl auch keine Kraft mehr.

Fast sehnsüchtig seufzte ich, als sich Marcel aus der Umarmung löst und senkte leicht den Blick. Langsam nickte ich und lächelte wieder. "Klar, gerne! Gute Idee!", erwiderte ich und folgte Marcel und Laura. Sam flatterte von meiner Schulter auf und verschwand in der Luft. Kurz sah ich ihm nach, ehe ich die Arme um meinen Oberkörper schlang. "Aber ich glaub, ich muss mir was Wärmeres anziehen...irgendwie ist mir kalt", setzte ich noch hinzu.

-> West-Strand

Die kühle Luft empfing mich und ich fröstelte. Ich trug nur noch mein T-shirt und darüber eine Sweatashirtjacke, keine gute Voraussetzung für einen Tag am Strand. Aber es war mir egal. Ich genoss die frische Luft und lief sofort zum Wasser. Es musten um die 16 Grad sein, und doch war es am Strand immer etwas kühler wegen des Windes. Ich ließ mir die Haare umherwehen und lächelte. Ich drehte mich zu Elli und Cery um und schlang die Arme um meinen Körper. Lasst uns zuerst auf Océan warten, sagte ich und wollte insgeheim einfach nur erreichen, dass Elli ihre Aufmerksamkeit nicht auf uns richtete, da ich schon immer etwas tollpatschig gewesen war, obwohl ich von ihr keinen Spott erwarten musste.

Ich lächelte, als Jas mein Vorschlag gefiel. Doch ihr nächster Kommentar ließ mich die Stirn runzeln. "Halt mal." Ich drückte ihr Lauras Leine in die Hand und zog mir den Pulli über den Kopf. Den reichte ich wortlos Jasmina und nahm ich die Leine mit einem Lächeln wieder ab.
"Wir machen einfach noch einen Stop an deinem Zimmer, dann kannst du dir was warmes holen, wenn du willst." meinte ich noch, jetzt nur noch mit einem T-Shirt bekleidet oben rum. Doch Jasminas Körper strahlte genug Wärme aus, dass ich nicht fror.

Etwas verwirrt blinzelte ich, als Marcel mir die Leine von Laura in die Hand drückte. Gerade wollte ich fragen, was das sollte, doch er kam mir schon zuvor und zog seinen Pullover aus. Kurz erhaschte ich einen Blick auf seinen Bauch, da sich sein Shirt selbstständig gemacht hatte und etwas hochgerutscht war. Völlig perplex fing ich den Pullover auf und ließ die die Leine einfach wieder los. "A-aber Marcel...du wirst noch krank!", sagte ich entrüstet und drückte ihm wieder den Pullover in die Hände. "Bis zur Schule halte ich es schon noch aus!", erklärte ich und hob leicht die Augenbraue.

Ich warf Jas nur einen Seitenblick zu. "Anziehen, jetzt. Ich meins ernst." meinte ich und hielt ihr den Pulli wieder hin. Doch meine Stimme war sanft dabei.
Langsam kam das Schulgebäude in Sicht und Laura begann stärker zu ziehen. Sie wusste nun, dass es heim ging.

Ich zuckte leicht zusammen und nahm wortlos den Pullover wieder entgegen. Ok, Marcel hatte wohl auch eine beschützerische Seite. Ob ich das gut oder schlecht finden sollte, wusste ich bis jetzt noch nicht, aber ich sagte auch nichts dazu. Wie gewünscht zog ich mir den Pulli über und lachte leise. Natürlich war er mir viel zu groß und ich wollte gar nicht wissen, wie ich darin aussah. "Also ich hab nichts gegen deinen Kleidungsstil, aber zu mir passt er nicht", meinte ich amüsiert und griff wieder nach Marcels freier Hand.

<--Strand am Wasserfall

Der Blauhaarige schwamm bis kurz vor die Küste, verwandelte sich dort zurück und trat mit Shorts bekleidet an einer Stelle aus dem Wasser, die von den Anderen am Strand ein Stück entfährt war. Schnell zog er sich an. Nachdem er sich die Haare ein wenig ausgewrungen hatte ging er zu Cery und den Mädels hinüber. "Hey.", begrüßte er sie. Hinter ihm ertönte ein leises Fauchen. Der Junge drehte sich um. "Och Loop, komm geh wieder ins Wasser.", redete er mit dem kleinen Wasserdrachen. Dieser kam an und rieb seinen Kopf an Océans Hose, so dass diese so nass war, als wäre er damit schwimmen gewesen. "Ich komm bald wieder zu dir.", versprach er ihm. Den kleine Drachen schien das zu freuen und so robbte er wieder ins Meer. "Sorry, er sieht mich halt nur noch selten, seit ich hier bin.", entschuldigte er sich bei den Dreien. Dann begann er seine Hose so gut es ging aus zu wringen.

<-- Cafeteria

Ich spürte wie die Luft immer kälter wurde, je näher wir dem Strand kamen. Aber da ich noch in Bewegung war. war mir nicht richtig kalt, sondern es war einfach etwas... kühl. Doch als wir jetzt hier auf Océan warteten, umpfing mich auch bald ein kalter Schleier. Also ging ich auf die ebenfalls fröstelnde Sissi zu, umarmte sie und blieb dann so stehen. Kuscheln gegen die Kälte?, fragte ich sie und grinste leicht.
In dem Moment kam auch schon Océan dazu, gefolgt von einem kleinen Wasserdrachen. Oh Gott, der ist ja niedlich!, rief ich, nachdem ich ihn genauer betrachtet habe.

Strahlend erwiderte ich die Umarmung und sah Océan über ihre Schulter grinsend an. Ich kenne da noch jemanden, der gerne kuscheln gegen Nässe möchte, flüsterte ich und schubste sie in seine Richtung. Awww....süß!, gab ich von mir, als der kleine Drache davon robbte. Mit strahlenden Augen sah ich ihm nach und legte den Kopf schräg. Hey, Cery, immer lächeln, sagte ich und stellte mich neben ihn. Ich kann Walzer tanzen, sprach ich zögernd das Thema weshalb wir hier waren an und runzelte scheu die Stirn..

Lächelnd fing Océan Eleanor auf. "Hey.", sagte er schüchter. Seine Hose würde schon wieder trockenen. "Ist dir kalt?", wollte er von dem brünetten Mädchen wissen. Hatte den Arm aber schon um sie gelegt ohne auf einen Antwort zu warten. Angriff ist die beste Verteidigung, sprach er sich selber mut zu. "Bei mir hört es nach Walzer und Diskofox auf.", gestant er, an die anderen gewannt.