die Schul-Aula

Lachend schaute ich zu ihm auf und streckte ihm die Zunge raus. So klein bin ich gar nicht !
protestierte eine Hälfte von mir. Aber lieber so als anders herum. Auch wenn es angeblich nur auf die inneren Werte ankam wusste ich nicht, ob ich mit jemandem kleineren zusammen sein könnte. Während wir über die Tanzfläche glitten, endete die Musik, und ein neuer Song startete. Ich hatte ihn noch nie gehört, aber Ty schien ihn zu kennen. Nachdem ich ein paar mal auf seine Füße getreten war, hatte ich wieder zurück in den Takt gefunden, und konnte mich auf den Text konzentrieren.
Das Lied war schön. Gefühlvoll, aber nicht zu langweilig. Und mit einem einfangendem Refrain. Seine Schritte trugen uns durch den Saal, schienen jeden Ton vorauszuahnen und richtig zu deuten. Es war wunderbar.
I can still feel your heart beat fast when you dance with me
Die Zeile brachte mich zum Lächeln. Wir tanzten so eng, dass ich sein Herz spüren konnte. Und auch mir hatte der mitreißende Refrain einen leichten Rotschimmer auf die Wangen getrieben.
Als der ruhigere Teil folgte konnte ich nicht anders, als meine Hand aus seiner zu lösen und um seinen Hals zu legen. Mit einem neckenden Lächeln schaute ich zu ihm hoch. Doch sein Gesicht zeigte nicht die Emotionen die ich erwartet hätte – den typischen Schalk oder das Grinsen was er drauf hatte, wenn er mich mit irgendetwas aufzog.
Schäm Dich.Aber wenn ich nicht wollte wäre ich nicht mehr hier oder ? Fragend lächelnd schaute ich in sein Gesicht, seine hübschen, dunklen Augen.
Um kurz einen Grund zu haben, um den Blick abwenden zu können löste ich die Brosche und das Haargummi aus meinen Haaren. Dankenswerter Weise hatte Sydenia eine einfache Flechtfrisur gezaubert, die leicht herausging.
If my heart was a compass you'd be north
Risk it all cause I'll catch you when you fall
Wherever you go
If my heart was a house you'd be home
Die einzelnen Bruchstücke des Songs blieben in meinem Kopf hängen und brachten mich erneut zum Lächeln.

Ich schnaufte wütend, als ich von Toilette kam und die Jungs sich einfach ohne mich geprügelt hatten. Gerade sah ich noch Dragon aus der Aula verschwinden, also beschloss ich ihm zu folgen und ihn zu fragen, was genau abgelaufen war. Ty - der ja dabei gewesen war - tanzte mit Sheba, Felix und Cassian waren irgendwie auch weg... Dragon, warte! Ich folgte ihm zu seinem Zimmer.

--> geht weiter in: Zimmer 21

Ich erwiderte nichts mehr, sondern beobachtete, wie Shebas Haare mit jeder Drehung weiter aufgingen, bis sie ihr leicht lockig um den Kopf fielen. Shees Hand um meinen Hals gefiel mir, und so legte ich die freigewordene Hand ebenfalls an ihre Hüfte. So eine schmale Taille ... So schlank. dachte ich bewundernd. Die Zweite Strophe begann und Sheba lächelte. "Schöner Text, nicht?" Ich zwinkerte einmal langsam. So passend, oder ist das nur Einbildung? fügte ich in Gedanken hinzu.
Dann veränderte sich mein Gesichtsausdruck. Eine Mischung aus Neugierde und Eifersucht ersetzte das unbefleckte Lachen. "Und? Hat Louis sich wieder eingekriegt?" - was nur eine Umschreibung war für "Seid ihr wieder zusammen?" - fragte ich Sheba mit wachsamen Augen. Ob man den Schmerz, den ich versuchte zu verstecken, nicht doch in meinen Augen lesen konnte, wusste ich nicht.

Bei seiner Antwort musste ich wieder lächeln. Ich schmiegte mich an ihn und genoss den Rest des Tanzes. Meine Augenlider begannen schwer zu werden und ich döste leicht an seine Brust gelehnt ein. Irgendwann begannen meine Beine weich zu werden und mein Stand wurde immer unsicherer.

Kurz tauchte Seths Kopf im Türrahmen auf. Doch die Besetzung der Aula schien nicht zu seiner zufriedenheit zu sein, und das Lächeln, dass ich ihm begrüßend zuwarf klatschte gegen die Wand.
Kopfschüttelnd schaute ich zu dem Gestaltswandler hoch, dessen Hand mittlerweile einen Platz an meiner Hüfte gefunden hatte. Ich konnte nicht anders, als kurz aufreizend mit den Hüften zu wackeln. Das war das Schöne an ihm. Man konnte rumalbern, ohne Angst haben zu müssen sich zu blamieren.
Als er auf den Text des Liedes zu sprechen kam lächelte ich.
Kannst du das auf Gitarre? Wenn ja müsste er mir das unbedingt mal vorspielen. Also mir gefiel der Text – ja. Wieder lauschte ich dem Text, ließ mir einzelne Teile erneut durch den Kopf gehen und dachte an die typischen Filme, in denen der Märchenprinz auf solche Art seine Liebe gestand. –okay, ganz so kitschig musste es nicht sein, schließlich gab es wichtigeres, aber ich beschloss, mir das Lied von Ty mal vorspielen zu lassen. So schwer konnte das ja nicht sein.
Ja, ich denke er hat sich wieder gefangen . Die Frage nach Louis kam unerwartet. Mit schmalen Augen versuchte ich zu ergründen, woher der plötzliche Themenwechsel kam. Doch er beobachtete meine Reaktionen genauso wachsam wie ich seine. Nach ein paar Sekunden Blickduell senkte ich den die Augen auf seinen Hals.
Allerdings… Ich zögerte. Wie beschrieb man was zwischen mir und Louis das Problem war. -Also improvisieren bis die passende Formulierung einfiel : Wobei warte, ich bin auch Neugierig. Schon hatte ich den Blick wieder in seine Augen gerichtet. Ich hatte ihn schon mal gefragt was er von Nelly hielt. Und obwohl er behauptete sein Abend wäre langweilig gewesen, konnte ich mir kaum vorstellen ,dass zwischen den beiden nichts gelaufen war.
Was läuft mit Nelly? Die braunen Locken wirbelten um meinen Kopf, als ich mich bei ihm ausdrehte, um ihm ein wenig Zeit zu geben. Allerdings war ich relativ schnell wieder zurück an seiner warmen Brust und schaute interessiert zu dem Älteren auf. Seine dunklen Augen schimmerten schwarz im matten Licht der Aula und ließen die verschiedenen Gefühlsregungen wie in einem Buch mit offenen Seiten stehen. Was ist los ? Ich verlangsamte meine Schritte, wodurch wir fast zum stehen kamen, und nur noch eng aneinander auf der Stelle tanzten.
Vielleicht hatte ich mich ja auch nur getäuscht....

Als Shee mit den Hüften wackelte, zog ich grinsend die Augenbrauen hoch. "Sexy Hüftschwung." kommentierte ich trocken, meinte es jedoch vollkommen ernst. Als Sheba fragte, ob ich das Lied auf der Gitarre konnte, warf ich ihr einen belustigten Blick zu. "So gut fandest du es? Beeindruckend." Ich lächelte. "Leider kann ich es nicht, aber ich lerne es für dich gerne." gestand ich ihr dann und zuckte mit den Schultern. Von meinen Themenwechsel hin zu Louis war sie anscheinend nicht sehr begeistert. Dennoch antwortete sie. Er hatte sich gefangen. - War das jetzt gut oder schlecht für mich? Ich zog die Stirn in Falten, doch auf meine Frage reagierte sie promt mit einer Gegenfrage, die sich - natürlich - auf Nelly bezog. "Nelly ist nicht mein Typ." meinte ich grinsend. "Und ich wohl auch nicht ihrer. Aber sie ist nett." erklärte ich weiter.
Nach einer Drehung musste sie meinen Blick gesehen haben. Ich wand die Augen ab, doch sie hakte schon nach. "Nicht so wichtig." stritt ich ab, dass etwas war. Doch Shee verlangsamte den Schritt, sodass ich aus dem Takt kam, und wir beinahe stehen blieben. Sie bedachte mich mit einem so liebevollen Blick, dass ich seufzte. "Seid ihr wieder zusammen?" fragte ich sie leise und starrte auf meine Füße.

Nachdem Ronja mit ihrer Band auf die Bühne verschwunden war, hatte ich mich in einen ruhigeren Teil der Schul-Aula zurückgezogen und ziemlich einsam rumgehangen. Die anderen bemerkten mich eh nicht und hatten wohl auch keine Lust, sich mit mir zu unterhalten. Aber das war mir auch ganz recht, ich hatte keine Lust, mich mit irgendjemanden gezwungen zu unterhalten. Eigentlich war ich auch nur auf dem Ball, weil Ronja mich gefragt hatte. Am liebsten wäre ich nämlich gar nicht hergekommen und hätte stattdessen mit Alec die Freiheit genossen, wenn sonst keiner draußen unterwegs war und wir unbeobachtete waren, während alle auf dem Ball waren. Aber das war mir wohl nicht vergönnt gewesen.
Ich war aber nicht wütend auf Ronja, dass sie mich hierhergeschleppt hatte. Schließlich war sie meine Freundin und wenn ich sie damit glücklich machen konnte. Trotzdem fehlte mir Alec mit jedem Moment mehr.
Dann plötzlich war der ganze Ball im Chaos versunken, als Felix und Cash anfingen, sich zu prügeln. Offensichtlich ging es erneut um Sydenia. Schnell und lautlos hatte ich mich zur Tür geschlichen und war nach draußen gegangen, um mich aus der Sache raushalten zu können. Außerdem konnte ich verdammt nochmal kein Blut sehen.
Gerade wollte ich wieder hineingehen, als ich sah, dass Felix und Cash die Aula verlassen hatten, doch im selben Moment klingelte mein Handy in der Hosentasche. Erschrocken zuckte ich zusammen, ehe ich es aus der Tasche fischte und die SMS öffnete. Kurz las ich die SMS und errötete dann. Sofort schlug mein Herz wieder höher und die Sehnsucht nach Alec kam wieder in mir hoch.

"Hey, Alec.
Ich liebe dich auch. Und ich komme sofort. Den Ball kann man jetzt eh vergessen. Erkläre ich dir gleich. Bin unterwegs zu dir. Liebe dich.

Eilig schickte ich die SMS ab, ehe ich mein Handy wieder einsteckte und auf die Beine sprang. Mein Herz klopfte im Takt mit meinen Füßen, während ich durch die Schule sprintete. Die Vorstellung, gleich wieder Alec zu sehen, ließ mich einfach nur noch lächeln.

tbc: der Bandraum

(Ty musste einfach noch seine Antwort bekommen ;))
Das Lied ist schön. erwiederte ich schlicht und lächelte. Nachdenklich musterte ich ihn einen Moment, während ich auf die letzten Töne des Liedes lauschte. Wie ein Netz sanken sie zu Boden und hinterließen einen kurzen Moment der Stille, in die seine Antwort reinfiel. Und ohne es verhindern zu können grinste ich verhalten. Ich mag sie nicht sonderlich. Gab ich zu und verschränkte die Finger in seinem Nacken. Das nächste Lied kannte ich nicht, allerdings war es ebenfalls ruhig und erforderte nicht, die vertraute Haltung aufzugeben.
Und dann entstand dieser Moment, in dem man sich einer Sache plötzliche total sicher war, und trotzdem nicht wusste, ob man sich nicht doch irrte. Ob Louis und ich? Ob er ...? Einen Moment senkte ich ebenfalls den Blick. Die letzten Wochen flogen vor meinem inneren Augen vorbei und hinterließen einen ungewissen Schwindel in meinem Kopf. Konnte es sein? Eine Hand aus seinem Nacken lösend strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und schaute wieder zu ihm auf. Doch er wich meinem Blick noch immer aus. Absichtlich? Einen Moment zögerte ich, bevor ich vorsichtig nach seinem Kinn fasste und ihn dazu drängte, mich wieder anzuschauen. Ty ? -Du irrst dich. Er würde nie.. entmutigte mich das Teufelchen in meinem Kopf – ein Grund mehr seine Reaktion zu beobachten. Wir… sind nicht mehr zusammen. Kurz lächelte ich schief, bevor ich mich zu ihm hochreckte und sein Gesicht in beide Hände nahm. Gute Nacht Mr. Silver
Die Aula war mittlerweile so gut wie leer, und an der zunehmenden Müdigkeit war gut zu erkennen, dass es später wurde. Alles in allem konnte man den Abend allerdings als gelungen bezeichnen. Mit dem hübschen Gestaltswandler würde ich mich in den nächsten Tagen einfach nochmal unterhalten, vielleicht hatte ich heute abend einfach zu viel getrunken….

cf. der Fitnessraum über die Duschen und Zimmer 014

Langsam betrat Marc sie Aula, die Tür ließ er offen, sollte doch jeder höhen, wie er sich fühlte. Er ging auf die Bühne zu, auf der, wie immer, der Flügel stand. Er setzte sich an das Instrument und legte die Finger auf die Tasten. Er begann ein paar Töne zu spielen, aus diesen wurde eine Melodie und aus der Melodie ein Intro. Mit sanfter Stimme begann er zu singen:

You´ve read the books
Youßve whatcht the shows
What´s the best way?
No one knows ye
Meditate get hypnotised
Anything to take it from your mindbut it won´t go
You´re doind all these things out of deperation
Oh oh you´re going through six degrees of seperation

Bei der zweiten Strophe wurde er lauter, legte mehr Gefühl in die Stimme.

Yeah hit thedrink
Yeah take a toke
Whatch the past go up in smoke
Yeah fake a smilie
Yeah lie and say
You´re better now than ever and your life is ok
Well it´s not no
You´re doing all these things out of desperation
Oh oh you´regoing through six degrees of seperation

In den folgenden Refrain legte er all seine Gefühle, spielte lauter, sang lauter, emotionaler:

First you think the worst is a broken heart
What´s gonna kill you ist the second part
And the third it´s when you world splits down the middle
And fourth you´re gonna think that you fixed youself
Fithed you see ´em out with someone else
And the sixed is when you admit
You may have fuked ub a little

Tränen stauten sich in seinen Augen und drohten über su laufen.

No no there ain´t no help
It´s every man for himself
No no there ain´t no help
It´s every man for himself

You tell your friends
Strangers too
Anyone who´ll throw an arm around you
Tarot cards gems and stones
Beliving all that shit´s gonna heal you soul
Well it´s not no
You´re onla doing things out of desperation
Oh oh oh you´re going to six degrees of seperation

First you think the worst is a broken heart
What´s gonna kill you ist the second part
And the third it´s when you world splits down the middle
And fourth you´re gonna think that you fixed youself
Fithed you see ´em out with someone else
And the sixed is when you admit
You may have fuked ub a little

Bei dem letzten Teil liefen ihm dann die Tränen unaufhaltsam über das Gesicht und er legte noch mal alle Kraft die er noch hatte in die letzten Zeilen.

No There´s no staring over
Without finding closure
You´d take them back kno heasitation
That´s how you know you´ve reached the 6th degrees of seperation

First you think the worst is a broken heart
What´s gonna kill you ist the second part
And the third it´s when you world splits down the middle
And fourth you´re gonna think that you fixed youself
Fithed you see ´em out with someone else
And the sixed is when you admit
You may have fuked ub a little

Nachdem die letzten Töne verklungen waren, wischte er sich die restlich tränen weg und blieb einfach dort sitzen, alleine in dem großen Raum, wartend auf etwas von dem er selber noch nicht genau wusste was es war.


©by the Script Six Degrees of Seperation