das Strandcafé

--> kommt von: Koppel

Ich ließ mich auf einem der geflechteten Stühle nieder und legte meine Tasche auf den Stuhl neben mir. Dann schnappte ich mir die Karte und warf einen Blick hinein. Ich entschloss mich für einen warmen Kakao und ein Stück Erdbeertorte, was ich der Bedienung dann auch sagte. Dann zog ich erneut mein Buch raus und schlug es wieder auf.

Ich kam und sah das ich nicht allein war. Ich hätte gedacht das es hier rammelvoll wäre. Erstmal setzte ich mich auf einen der Stühle. Ich sah mir die Karte an und bestellte mir 1 Stück Schokotorte und eine Limonade. Als ich drauf wartete genoß ich die schöne Aussicht. Ich begrüßte Tanja. Als meine Bestellung kam aß ich. Mhm war das lecker. Dann machte ich mich auf in mein Zimmer.

--> Zimmer 17

--> Wäldchen

Ich setzte mich hin und bestellte mir eine Limo und eine kleine Schüssel Milch. Während Kira ihre Milch schleckte kämmte ich mir die Haare und genoß die Aussicht. Als Kira aus geschleckt hatte rollte sie sich auf meinem Schoß zusammen. Ich holte mein Tagebuch aus der Tasche und schrieb: Liebes Tagebuch ich bin traurig und glücklich zusammen. Glücklich wegen Talia und traurig wegen Mathilde. Ich nahm meine Limo in die Hand und Kira in die tasche und ging in mein

--> Zimmer 17

cf: Zimmer 013

Ich kam beim Strandcafé an, während Sam weiterhin auf meiner Schulter saß und mit einer Strähne meines Haares spielte. Ich grinste leicht und ließ mich an einem der Tische nieder. Es war kaum etwas los, was wohl daran lag, dass ein Gewitter aufzog. Doch ich wollte diese Ruhe noch einmal genießen. Ich bestellte mir einen Kakao und einen Apfelkuchen, den ich dann langsam aß.

Erster Post von Alec


Ich hatte länger schon keine Ahnung mehr gehabt, was ich tun sollte, war umhergelaufen ohne zu wissen, wo ich hinwollte, wo ich war. Ich war noch nicht sonderlich lange auf dieser Insel, hatte mich ja lange Zeit der Schule entzogen. Und nun war ich doch hier, auf einer Insel, die ich mir sonnig und schön vorgestellt hatte. Und nun? Ein Gewitter zog scheinbar auf, die Wolken am Himmel dichteten sich, ließen mich nur wenig Licht der Sonne spüren. Leicht den Kopf schüttelnd kam das Strandcafé dann in Sicht, wo sich nur wenige aufhielten. Das war zwar klar, aber na ja, ich mochte auch diese Zeit.
Ich schaute mich um, sah einen von einer Person besetzten Tisch. Sollte ich mich zu der jungen Frau gesellen oder lieber alleine sitzen?
Keine sonderliche Lust auf ein Gespräch war zwar gerade ein schweres Los, doch musste ich mich auch mal mit Leuten anfreunden. Ich ging also auf den Tisch zu, räusperte mich, lächelte das Mädchen an und fragte: »Hallo. Ich möchte nicht stören, aber wäre es vielleicht in Ordnung, wenn ich mich zu dir setze? Ich bin relativ neu hier und kenne noch kaum jemanden. Da könnte ich sehr gut die Hilfe, einer so freundlich aussehenden Dame gebrauchen. Ich würde mich sehr freuen. Und ich verspreche, dass ich nicht so viel Mist labern werde, wenn du es mir erlaubst. Oh Gott, ich plapper weiter und weiter. Tut mir leid. Ähm... ich glaube, ich bin mal lieber still, bevor ich dich verscheuche.«
Ein schweres, peinliches Gefühl füllte meinen Körper und ich wäre am liebsten wieder weggerannt, aber ich musste auch einfach mal stehen bleiben.

Sam zetterte etwas genervt, als ich den Kuchen augenscheinlich alleine essen wollte. Ich lächelte und schüttelte leicht den Kopf. "Manchmal bist du wirklich verfressen, mein Süßer", meinte ich lächelnd und nahm ein Stück des Kuchens, um es ihn vor den Schnabel zu halten. Gierig verschlang der Falke das Stück und gurrte fast schon zufrieden.
Doch als plötzlich ein Junge an meinem Tisch auftauchte, flog Sam zetternd auf und entfernte sich in den Himmel. Mit gerunzelter Stirn sah ich ihm nach und wunderte mich, was er gegen den Jungen hatte, ehe ich mich wieder an diesen wandte. Er war wohl ein Schüler, der erst vor kurzem zu uns gefunden hatte, zumindest kannte ich ihn nicht. Und da er auch fragte, ob ich ihm helfen konnte, lag ich mit meiner Vermutung wohl richtig.
Ich lächelte ihn freundlich an und nickte zustimmend. "Klar, gerne. Setz dich doch!", erwiderte ich und deutete auf den Stuhl neben mir. "Ich bin Jasmina, aber die meisten nennen mich Jas oder Mina. Kannst mich nennen, wie du willst. Und wie heißt du?", plapperte auch ich einfach drauf los und lachte dann. "Kein Ding, ich rede manchmal genauso viel, was du ja jetzt schon merkst. Mir macht das nichts aus." Lächelnd rührte ich in meinem Kakao und sah den Jungen neugierig an.

Sie war offener als erwartet, schien sehr freundlich zu sein, sodass meine Reaktion ein leichter Anflug eines Lächelns war. Ich hörte ihr beim Gespreche rum, nickte und antwortete dann: »Dann nenne ich dich ab jetzt dann mal Mina.« Der Anflug wurde zu einem richtigen Lächeln.
»Mein Name ist Alec, die meisten Leute, die mich kennen, nennen mich auch so. Der Name ist ja recht kurz«, antwortete ich auf ihre Frage und schaute kurz gen Himmel, da, wo auch Mina kurz vorher hingeschaut hatte. Hatte sie Tenshi, meinen Kronenadler, gesehen? Oder hatte es einen anderen Grund, warum sie nach oben geschaut hatte? Ich wusste es zwar nicht, aber so wichtig war das auch nicht, also ließ ich es mal kommentarlos. Mein Blick glitt wieder zu Mina und ich setzte mich ihr gegenüber. Ich schaute mich erneut um, wartete auf Tenshi, der sich schon recht lange nicht mehr hatte blicken lassen. Hatte er sich einen Unterschlupf gesucht, um dem Gewitter zu entkommen? Er mochte es nicht, nass zu werden, deswegen lag es nahe.
Ich seufzte und sprach dann wieder: »Und in welche Klasse gehst du?«

Ich nahm einen Schluck von meinem Kakao, während ich Alec beobachtete. Irgendwie sah er nicht so aus wie andere Jungs, er sah bei weitem nicht so machohaft aus. Und er benahm sich auch nicht so, er war völlig normal, was mir sofort gefiel. Doch ich bemerkte auch, dass er sich anfangs öfters umsah, als würde er jemanden suchen. Fragend runzelte ich die Stirn. "Suchst du jemanden?", fragte ich ihn deshalb, wobei ich nicht daran dachte, dass es mich eigentlich gar nichts anging.
Als Alec mich dann fragte, in welche Klasse ich gehen würde, schloss ich meinen Mund wieder und lächelte. "Ich geh in B/1, aber ich hoffe, dass ich es dieses Jahr in die A-Klasse schaffe. Und du?", erwiderte ich, während ich leicht an meinem Löffel knabberte.

Auf die Frage, ob ich jemanden suche, war meine vorerst einzige Reaktion ein leichtes Nicken. Es schien mir aber unfreundlich von mir ihr nicht mit gebührenden Worten zu antworten, wo sie schon so nett zu mir gewesen war, und antwortete dann: »Ich habe nach meinem Begleittier, Tenshi, geschaut. Normalerweise fliegt er mir immer direkt hinterher, gerade scheint er dies aber nicht zu tun. Das hat mich nur etwas gewundert. Aber das ist ja halb so wild«
Sie ging also in die B-Klasse. Das war gut zu wissen. Sie war zwar damit nicht in meiner Klasse, aber man konnte eben nicht alles haben. Ich antwortete: »Ich gehe in die Klasse A/1. Ich hoffe aber, dass ich alles richtig mache und gut genug bin, um den anderen in nichts nachzustehen. Das wäre mir ganz unlieb«
Es war einfach so. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, der Schlechteste zu sein, da dafür mein Ehrgeiz viel zu stark war. Wenn es sein müsste, würde ich sogar lernen, auch wenn ich hoffte, dass dies nicht notwendig werden würde. Schließlich wollte ich mir nicht meine ganze Freizeit damit verbauen. Viel Wichtigeres hatte ich zu tun!

Ich hörte Alec schweigend zu und hob dann ebenfalls meinen Blick gen Himmel. Nicht nur Alecs' Tenshi war weg, auch Sam hatte sich nun komplett verkrochen. Ich seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Das kenn ich. Mein Falke Sam weicht mir eigentlich nicht von der Seite, aber manchmal hat er so Laune, da lässt er sich überhaupt nicht mehr bei mir blicken. So wie gerade eben auch", meinte ich und lächelte Alec wieder an. Man musste den Tieren wohl auch mal ihren Freiraum geben.
Ich war etwas enttäuscht, dass Alec schon in die A-Klasse ging, obwohl er neu war. Aber er war augenscheinlich auch älter und würde somit auch seine Magie besser beherrschen können als ich. "Keine Angst, das kriegst du schon hin. Die anderen sind alle total nett und ich bin sicher, dass du auch bald in deiner Klasse Freunde findest. Wenn nicht, kommst du einfach zu mir", sagte ich und lächelte dabei wieder.

»Das ist teilweise schon echt hart, wenn man nicht weiß, wo der tierische Begleiter ist, was er macht und wann er wieder kommt, oder? Irgendwie habe ich immer Angst, dass Tenshi etwas passiert ist, wenn er mal als ein paar Stunden nicht da war. Ich habe ihn damals vor einem Fuchs gerettet und seitdem habe ich Angst, dass er in einen Kampf mit einem Fuchs gerät und sich zu sehr übernimmt und ihm was passiert. Das wäre echt eine der schlimmsten Dinge, die passieren könnten, glaube ich. Das ist einfach so schlimm, wenn man es nicht weiß. Wahrscheinlich höre ich mich gerade richtig ängstlich an, aber ich denke, dass du verstehst, was ich meine, wo du selbst einen solchen Greifvogel als Freund bezeichnen kannst. Die Freundschaft zu jenen verbindet uns wohl einfach sehr, die Sorgen teilen wir. Welche genaue Rasse hat dein Falke Sam?«, schloß ich meine Aussage mit einer einfachen Frage ab und lächelte.
Als ich sah, dass sie scheinbar enttäuscht war, dass ich in der A-Klasse war und sie nicht, meinte ich dann: »Das hoffe ich auch total. Ich habe da aber schon jemanden im Auge, vielleicht lerne ich mich ja mit dem zu verstehen. Und du bist bald sicher auch in der A-Klasse. Dann bist du ja auch da.«
Ich musste einmal hüsteln, irgendwie war mir inzwischen kalt, obwohl mir nie kalt war. Ich kreuzte die Arme und legte sie eng an den Körper an, um mich zu wärmen.

Nachdenklich hörte ich Alec zu. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen um Tenshi, doch allmählich verstand ich auch wieso. Seine Bindung zu ihm schien sehr eng zu sein, was mich faszinierte, da Sam und ich eher unabhängig voneinander waren. Trotzdem lächelte ich Alec an und nickte langsam. "Das ist doch völlig normal, dass du dir Sorgen um ihn machst. Jeder, der sein Tier liebt, macht sich Sorgen darum. Ich frag mich manchmal auch, wo sich Sam herumtreibt und ihm nächsten Moment kommt er meistens wieder", erwiderte ich und hob den Blick. Wie aufs Stichwort kam Sam wieder angeflattert und ließ sich auf meinem ausgestreckten Arm nieder. Sanft strich ich ihm über das Gefieder und sah dann wieder Alec an."Sam ist ein Habichtfalke, zumindest hat das mein Vater immer gesagt", erklärte ich ihm auf seine Frage hin und erntete dafür zustimmendes Gezettere.
Als Alec dann wieder auf die Klassen zu sprechen kam, hob ich fragend den Kopf und sah ihn neugierig an. "Du hast schon jemanden im Auge? Wen?", hakte ich neugierig nach.

Als ihr Greifvogel kam, schaute auch ich zu Himmel. Irgendwie hoffte ich, dass Tenshi nun auch kommen würde. Aber das war wohl nichts. Weit und breit war kein braungrauer Schimmer zu erkennen. Ich senkte den Blick sofort wieder, betrachtete den Greifvogel Minas und lächelte. »Dein Vogel besitzt ein prachtvolles Fell. Er scheint sehr gesund zu sein. Das ist schön«, begutachtete ich Sam und lächelte erneut Mina entgegen. Sie schien wirklich nett zu sein, ihr Vogel war nicht umsonst so zutraulich, da war ich mir sicher.
Auf ihre Frage, wenn ich schon im Auge hätte, meinte ich dann nur: »Ach, nicht so wichtig, das ist total unwichtig und bedeutet eh nichts. Wir werden sehen. Vielleicht erzähle ich es dir dann ja, wenn es soweit ist, Mina«

Ich bemerkte, dass nun auch Alec Ausschau nach seinem Tenshi hielt. Es wäre ein lustiger Zufall gewesen, wenn er jetzt auch aufgetaucht wäre, nachdem Sam zurückgekommen war. Doch so wie es aussah, hofften wir beide umsonst, denn kein Greifvogel tauchte auf. Sanft strich ich Sam über das hellbraune Gefieder und nickte. "Das stimmt, aber Sam ist auch sehr reinlich. Er ist wohl etwas eitel", erwiderte ich und zuckte dann zusammen, als Sam mich in den Finger zwickte. Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. "Schon gut, mein Hübscher", murmelte ich und ließ ihn die Brösel meines Kuchens aufpicken.
Als Alec dann meinte, dass es nicht so wichtig wäre, errötete ich leicht und strich mir verlegen das Haar hinter die Ohren. "Tut mir Leid, ich wollte nicht aufdringlich sein. Klar, ist deine Sache, du musst es mir nicht erzählen", sagte ich leise und verfluchte mich innerlich. Dass ich auch immer so neugierig sein musste...

Ich schaute Jasmina dabei zu, wie sie ihrem Greifvogel streichelte, mit ihm sprach, ihm Kuchenbrösel verfütterte, dann meinte, er wäre aber auch so schon sehr reinlich, wo ich sofort an Tenshi, der wohl auch fast schon mehr als eitel war, denken musste und wieder einmal lächelte. Ich seufzte leise, als sie ich an die Person dachte, die ich gemeint hatte, und sprach zu Mina, die scheinbar dachte, dass sie zu neugierig war: »Ich würde es dir schon sagen, aber das ist einfach noch zu weit in der Zukunft. Das wäre also nicht einmal der Rede wert. Also keine Bange, du bist nicht zu neugierig, wenn du das dachtest. Sobald es sich ändert, werde ich es dir dann direkt sagen. Versprochen«
Ich zwinkerte ihr mit dem linken Auge zu und rieb meinen Kopf an der Schulter, weil es juckte. Ich fragte sie dann: »Und bei dir?«

<-- West Strand

Ich kam vom West Strand hierher, denn ich mochte das Strandcafé. Dann stellte ich mich neben den Tisch an dem Jasmina und Alec saßen. Ich überwandt mich und sprach sie an, denn ich wollte nicht alleine sitzen. "Hey ihr! Darf ich mich setzen?", fragte ich vorsichtig.

Ich sah wieder zu Alec und errötete leicht. Er durchschaute mich anscheinend recht schnell, so wie eigentlich jeder. Mein Gesicht war wohl ein offenes Buch für jeden, was mir nicht unbedingt gefiel, aber ich wusste auch nicht, wie ich es ändern konnte. Verlegen zwirbelte ich eine Haarsträhne zwischen meinen Fingern und seufzte. "Nein, du musst nicht. Ist schon ok. Ist ja schließlich dein Leben, ich frag manchmal einfach zu viel", erwiderte ich und nahm einen Schluck meines Kakaos, um meine Verlegenheit zu überspielen.
Dann jedoch fragte Alec etwas, woraufhin ich fragend die Stirn runzelte. "Was soll bei mir sein?", fragte ich verwirrt. Was meinte er damit?
Doch ehe Alec antworten konnten, tauchte Samiya, meine Zimmerkameradin auf und fragte, ob sie sich zu uns setzen konnte. Ich lächelte sie an und nickte zustimmend. "Natürlich, setz dich nur!", erwiderte ich, sah dann aber wieder fragend zu Alec.

Sie errötete, ich lächelte und hob eine Augenbraue an. Leicht belustigt meinte ich dann aber noch, weil sie immer noch zu denken schien, dass ich ihr nicht traute, was ich merkwürdigerweise nach so kurzer Zeit schon tat: »Nein, nein, ich erzähle es dir dann schon, keine Sorge! Wir sind doch jetzt Freunde. Da erzählt man sich so etwas.«
Ich streckte ihr die Zunge raus und fühlte mich wohl hier. Wahrscheinlich verband uns die Faszination der Greifvögel, sodass wir uns einfach direkt verstanden. Oder es lag an manchen dieser Klischees, die immer besagten, dass sich ein Junge, wie ich einer war, mit fast jedem Mädchen verstand. Das konnte auch sein.
Ich blickte zu der neu Angekommenen, nickte, wie Mina tat. Sie schien sie zu kennen, also ließ ich es einfach auf mich zukommen. Sie war sicher auch nett.
Auf Minas Frage hin, was ich meinte, sprach ich dann noch mit netter, lieb gemeinter Stimme: »Ach, das klären wir ein anderes Mal, Mina«
Ich griff mit der Hand an mein Ohr, legte den Kopf ein wenig schief und kratzte mich. Aufziehende Unwetter brachten mich immer dazu, mich überall kratzen zu müssen. Hoffentlich dachte sie nichts schlechtes
deswegen über mich.

Ich lächelte etwas schüchtern und setzte mich. Die Beiden schienen befreundet zu sein. Jasmina kannte ich ja inzwischen ganz gut, aber diesen Alec nicht so. Aber ich beschloss keine Vorurteile zu haben und einfach freundlich zu sein. "Ich hoffe das Unwetter kommt nicht allzuschnell.", meinte ich um das Schweigen zu unterbrechen. Denn ich mochte diese peinliche Stille ganz und gar nicht.

»Ja, stimmt, es wäre schön, wenn sich die Regenfront noch etwas mehr Zeit lassen würde. Aber wie ich unser Glück kenne, können wir nicht sicher damit rechnen. Aber hoffen können wir ja«, antwortete ich und nickte zur gleichen Zeit. Ich betrachtete das Mädchen, Samira oder Samiya oder so hieß sie, glaubte ich, eingehend. Sie schien nett zu sein, etwas älter als Mina, aber jünger als ich. »Und? Was habt ihr heute noch so vor?«, fragte ich und schaute beide nacheinander kurz an, um ihre Gesichtsausdrücke beobachten zu können. Ich wusste nie so genau, wann ich übertreibte, wann ich zu spontan war, da war die Mimik der Leute gegenüber der einzige Anhaltspunkt für ihre Meinung. Und das auch nur kurz, da die meisten bei Abwehrhaltungen und Desinteresse nur wenige Mikrosekunden die Beherrschung verloren und diese zeigten, danach aber einen anderen Ausdruck annahmen.

Ich sah Alec etwas skeptisch an, nickte dann jedoch und lächelte. "Gut, wie du meinst, Alec. Ich werde dich da nicht aufhalten", erwiderte ich lächelnd und strich mir das Haar wieder hinters Ohr. Irgendwie gefiel mir Alec, er hatte so eine unbeschwerte Art. Auch wenn er immer wieder meinen Fragen auswich, doch das machte mir nichts aus.
Als dann Samiya das aufziehende Gewitter zu sprechen kam, drehte ich mich um und beobachtete die dunklen Wolken. "Das hoffe ich auch, sonst sind wir den ganzen Abend in der Schule eingesperrt. Und darauf hab ich jetzt überhaupt keine Lust", meinte ich daraufhin und bekam bei dieser Vorstellung eine Gänsehaut. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper, da mir plötzlich kalt wurde, was wohl daran lag, dass eine kalte Brise durch das Café zog. "Also ich hab eigentlich nichts mehr vor...", antwortete ich auf Alecs Frage.

"Ist dir kalt?", fragte ich und stimmte ihr dann zu. "Ich hatte heute eigentlich auch nichts mehr vor. Außer vielleicht einen Ausritt machen." Ich sah erneut in den Himmel. "Aber es scheint, als ob ich wohl den Rest des Tages im Schulgebäude verbringen 'dürfte'." Ich seufzte kurz.

Sie schienen sich nicht belästigt zu fühlen. Tapio sei Dank!, dachte ich nur und grinste. Tapio war mir von den sechs Gottheiten neben Marlu der Liebste, sogar noch ein wenig vor ihm. Ich schaute zum Himmel, wie es beide anderen auch taten, und sah auch, dass der Himmel immer mehr gewittergraue Wolken beherbergte. Als Mina ihre Arme um den Körper schlang, fragte ich sie, obwohl mir inzwischen auch relativ kalt war: »Möchtest du meine Jacke? Die ist zwar nicht die wärmste schlechthin, aber sie wärmt dich sicherlich.«
Ich gähnte kurz, sagte dann noch: »Sonst könnten wir ja etwas machen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Und ich kenne ja eigentlich nur euch hier. Das wäre also sehr schön.«

Ich errötete wieder, als zuerst Samiya fragte, ob mir kalt war und Alec mir dann auch noch seine Jacke anbot. Das ich auch nichts verbergen konnte. Ich seufzte und schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, danke, es geht schon. Behalt deine Jacke ruhig", sagte ich zu Alec und wandte verlegen den Blick ab.
Als er dann meinte, dass wir etwas gemeinsam unternehmen könnten, nickte ich zustimmend und lächelte wieder. "Klar, gerne. Und was?" Fragend sah ich beide an und kaute erneut auf meinem Löffel herum.