Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich Sydenia an. Ein Mensch, den sie geliebt hatte, tat ihr sowas an? Bei diesem Gedanken wuchs meine Wut nur noch mehr, doch ich ich versuchte mich zu beruhigen, da sich in ihrem Gesicht Angst widerspiegelte und sie eilige weitererzählte. Nachdenklich hörte ich ihr zu, während meine Wut langsam weniger wurde. Klar, es war Alkohol im Spiel gewesen, doch er hätte ihn nicht trinken dürfen oder gar dann in ihre Nähe kommen dürfen. Auch wenn Sydenia ihn verteidigte, für mich war er trotz allem der Schuldige.
Als sie sich an meine Brust schmiegte, konnte ich nicht mehr anders. Ich legte die Arme um ihren Körper und zog sie tröstend an mich. Sanft wiegte ich sie hin und her und strich ihr über das weiche, rote Haar. “Wein dich ruhig aus, Sydenia. Mein Shirt ist egal. Ich kann deinen Schmerz verstehen. Es ist nie einfach, jemand zu verlieren, den man liebt. Und ich glaube auch, dass du Jaric trotz allem noch immer liebst, weshalb es für dich so schwer ist, darüber hinwegzukommen“, sagte ich leise und hob ihr Kinn etwas mit meinem Zeigefinger, damit sie mich ansah. Ich wischte ihr eine Träne von der Wange und lächelte leicht, wobei ein etwas trauriger Zug um meine Lippen spielte. “Aber so kannst du auch nicht weitermachen, meine Kleine. Es zerreißt dich doch von innen und macht dich völlig kaputt. Du musst endlich nach vorne sehen. Und ich will dir dabei helfen.“ Ich sagte das völlig ernst und meinte es auch so. Sydenia war mir seit dem Anfang unseres Gesprächs ans Herz gewachsen und sie brauchte dringend jemanden, der ihr dabei half. Ich wollte Jaric nicht ersetzten, wahrscheinlich konnte ich es auch nicht, aber ich wollte wenigstens der Mensch sein, mit dem sie reden konnte, mit dem sie auch mal Unsinn anstellte, einfach ihr bester Freund sein.
OUT: hab ich schon mal gesagt, dass ich Felix liebe? xD