cf: Zimmer 012
Sie wusste nicht, was genau sie hierher gezogen hatte. Dieser Ort schien ihr so vertraut. Eine leichte Bitterkeit umspielte ihre Mundwinkel, während die Erkenntnis in ihr Hirn sickerte.
"Öhm, hi", verlegen lächelnd winkte sie dem Jungen zu. "Mein Name ist Lela..."
"Lela." ,er ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. "Du bist mir eine mich so zu überrumpeln. Aber einer so heißen Braut werde ich dann doch vergeben." ,sagte er ein wenig überheblich und sah die junge Frau vor sich an.
Lela lachte erstickt und eine Träne rollte ihr über die Wange. Hier hatten sie sich kennengelernt. Cassian und sie. Lela war so neu gewesen. So unverbraucht, frei und naiv. Es war schön gewesen.
"Warte kurz." , Cash fischte nach dem Kragen seines T-shirts zog es sich aus und warf es Lela zu. "Hier, ist nicht so schlimm wenn es nass wird." ,bei der ganzen Aktion hielt er die Augen fest geschlossen.
Überrascht zog sie ihre Augenbrauen hoch. Lela hatte mit Vielem gerechnet, aber nicht damit. "Danke", meinte die Dunkelhaarige perplex, ehe sie das T-Shirt überzog, das ihr knapp bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. "Alles klar, ich hab's an...", sagte sie und grinste verschmitzt.
Lela lachte unter Tränen. Das war der Moment, in dem sie ihn für einen guten Kerl hielt. Jeder andere Junge hätte sie beobachtet, während sie nackt in der Sonne lag. Cash war ein Kavallier gewesen. Ein wirklicher Freund.
"Wenn du mit mir diesem blöden Kleid hilfst, dann sag ich ja", Lela setzte ein einigermaßen professionelles Managergesicht auf, dass allerdings von dem Grinsen zerstört wurde. Trotzdem hielt sie ihm den kleinen Finger hin. Ein Versprechen.
"Klar." ,antwortete er und hakte seinen kleinen Finger in ihren ein. "Ich verspreche es dir." ,sagte er nachdrücklich. "Wir finden schon was Schönes für dich.", er stand auf, zog sie hoch und ging dann, obwohl sein Oberkörper immer noch nackt war.
Sie sah verloren aus, wie sie so dasaß. Den Kopf in den angezogenen Knien vergraben und die Arme schützend um sich geschlungen. Die Weinkrämpfe schüttelten sie wie eine Fünfjährige. Doch es war der Kummer, den sie seit Monaten verschlossen hielt. Hier brach sie. Endgültig.