*Zimmer 018 - ♂ (leer)

OUT: Schon okay.

Als er mich noch fester in den Arm nahm überlief mich ein Schauer. Ich hatte die dumpfe Vorahnung, dass ich Gänsehaut bekommen hatte. Als er sein Gesicht dann auch noch in meinen Haaren vergrub, hätte ich schwören können, dass mein Herz Pruzelbäume schlug. "Du, Pippo... ich hab dich wirklich gern, weißt du das?", fragte ich ihn vorsichtig. Ich spürte, dass auch er aufgeregt war und das war mir eigentlich ganz Recht, sollte ruhig auch er ein bisschen aufgeregt sein und nicht nur ich.

In seinem Bauch kribbelte es, als sie wieder anfing zu sprechen. Ihre Stimme war so wohltuend und er wünschte sich sie würde nie wieder aufhören zu reden, er konnte ihr einfach stundenlang zu hören. Langsam wurde ihm das rumstehen ein wenig zu ungemütlich und er zog sie mit zum Bett um sich zu setzten. "Nein das wusste ich bis jetzt noch nicht... finde ich aber schön.", sagte er und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, seine Augen strahlten förmlich. Jetzt saßen sie nebeneinander auf der Bettkante und Pippo verschränkte seine Finger mit ihren. "Ich hab dich auch sehr gerne.", sagte er und sah schüchtern auf ihre verschlungenen Hände. Nach einer kurzen Pause faste er sich ein Herz und sah doch wieder hoch, in ihre wunderschönen grünen Augen. Er beugte sich vorsichtig zu ihr rüber, schloss die Augen und küsste sie ganz vorsichtig auf die weichen Lippen. Dann zog er sich wieder zurück und sah sie ein wenig distanziert an. War es zu früh gewesen, war es falsch, wollte sie ihn nur als Kumpel. Diese Fragten huschten jetzt durch seinen Kopf und er wusste nicht, ob er jetzt ihre Freundschaft zerstört hatte. Es war das erste Mal, dass er ein Mädchen geküsst hatte und schon kamen die Zweifel, ob es richtig war. Er mochte die süße Elfe wirklich gerne und wollte nichts lieber als mit ihr zusammen sein.

Und aufeinmal küsste er mich. Wenn man mich später fragen würde, was für ein Gefühl das war, würde ich nicht antworten können, denn es war unbeschreiblich. Es war elektrisierend und eine Schwere fiel von mir ab. Dafür wurde aber das Kribbeln mehr. Eigentlich war es gar kein Kribbeln, man kann es nicht beschreiben, es sei denn, man war schon einmal verliebt. Oder besser gesagt: es sei denn, man war schon so verliebt wie wir zwei gerade.
Erst jetzt realisierte ich es richtig, dass ich gerade von Pippo geküsst worden war und errötete. "Ich... ähm...", fing ich an, bekam aber keine ganzen Sätze zusammen. Erst jetzt bemerkte ich die Spuren des Zweifels auf seinem Gesicht. Ich drückte seine Hand und küsste ihn ganz vorsichtig zurück. Seine Lippen trafen auf meine und ich war einfach nur glücklich. Mit Worten ausdrücken hätte ich es nicht können, aber es war wunderschön, oder noch besser.

Als sie ihn küsste war das Gefühl unbeschreiblich. Es war als würde sein Herz in Flammen aufgehen. Er nahm sie ganz sanft in seine Arme und erwiderte ihren Kuss. Es war ein so zarter Kuss und von ihm ging ein bisher, für Pippo, unbekanntes Kribbeln aus, wie Schmetterlingflügel die über seine Lippen flatterten. Ein Lächeln stahl sich sich auf seine Lippen, als er den Kuss beendete und ihr in die wunderschönen Augen sah. Er wusste nicht was er sagen sollte, also sah er sie nur lächelnd an und zwischendurch gab er ihr immer mal wieder einen sanften Kuss auf die Lippen. Er fühlte sich wie der glücklichste Mensch auf der Welt, sein Leben war im Moment einfach perfekt.

Als er mir wieder einen Kuss auf die Lippen drückte, lächelte ich. "Ich hab dich lieb Pippo.", sagte ich dann einfach. Diesmal wurde ich nicht rot, zum Glück. Blöderweise hatte ich nämlich die Angewohnheit bei Jungs manchmal rot zu werden. Auch wenn ich eigentlich nicht einmal so schüchtern war. In dieser Situation war ich allerdings noch nie, weshalb ich auch nicht rot wurde. Es war fast als wären wir allein auf der Welt und niemand und nichts konnte uns stören. Seine Augen glizerten und mir fiel auf, wie schön sie waren. Sie waren blau und hatten so etwas schelmisches, freches.

Ihre Augen erinnerte ihn an den Wald Zuhause, so dunkelgrün, wie das Laub im Frühjahr. "Ich dich auch.", antwortete er mit einem Lächeln. Sie war in seinen Augen, das hübscheste Mädchen auf dieser Schule. Ihr Haar, ihre Augen, alles passte perfekt zu ihr. "Du bist wunderschön.", flüsterte er leise. Mal wieder sprudelten seine Gedanken nur so aus ihm heraus.

"Findest du? Ich finde mich ja eher... mittelmäßig.", meinte ich und lächelte verlegen. Ich merkte, dass er meine Augen förmlich musterte und ich beschloss mich mit seinen zu beschäftigen. Hellblau. Nein, nebelblau. So, wie wenn der Tau am morgen von sanftem Nebel umschmeichelt wird.
Innerlich überlief mich ein Schauer. Wenn er mich so musterte, hatte ich fast das Gefühl, er schaue durch mich hindurch. Vielleicht war das bei allen Geistern so, aber das wusste ich nicht, denn ich kannte kaum welche.

Um ihn herum war alles unwichtig geworden, als wären sie auf einer Insel und alle anderen ganz weit weg. Fühlte es sich so an, wenn man verliebt war. Pippo wusste es nicht, aber das war egal, er war im Moment einfach glücklich. Seine Mundwinkel hoben sich und ein Lächeln entstand auf seinem Gesicht, was ihn zum strahlen brachte. Seine Augen funkelten und das Blau seiner Augen war so leuchtend, als würden tausende kleine Lichter hinter der Iris brennen. Pippo merkte, wie sich sein Magen meldete, er war so in seine Musik vertieft gewesen, dass er das Mittagessen verpasst hatte. Allerdings verdrängte er das erst einmal. "Du Ramiye...", begann er vorsichtig und holte noch einmal tief Luft bevor er weiter sprach. Er schloss kurz die Augen und sah sie dann wieder an. "...willst du mit mir zusammen sein?", fragte er die niedliche Elfe dann schließlich und er hoffte sie würde ja sagen. Er sah sie an und wurde ein wenig nervös, weil er jetzt doch Angst vor einer Abfuhr hatte, die sie ihm erteilen könnte.

Es war als würde auf einmal vollkommene Stille herrschen. Ich öffnete den Mund, aber keine Worte kamen heraus. Dafür nickte ich und lächelte dabei leicht. Ich räusperte mich und atmete tief ein. Endlich kamen Worte aus meinem Mund. "Ja klar.", sagte ich. Verlegen sah ich kurz zum Fenster und stellte überrascht fest, dass es schon wieder schneite.
Doch dann wandte ich meinen Blick wieder Pippo zu. Er war so kindlich süß, so unschuldig und doch dann wieder auch nicht. Perfekt für dich, hatten die Meisten gesagt. Ich lächelte darüber und über meine Worte und auf einmal strahlte ich richtig. Meine Augen begannen nun wirklich zu leuchten und ich konnte nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen. Das war schon fast kein umarmen mehr, das war pures festklammern. Aus Angst, es könnte nur ein Traum gewesen sein.

Pippo erwiderte ihre Umarmung lächelnd, jetzt hatte er wohl eine Freundin. "Komm lass uns was essen gehen.", schlug er vor, als sein Magen sich zu Wort meldete. Er stand auf und zog sie mit hoch, dann nahm er ihre Hand, verschränkte seine Finger mit ihren und verließ der Zimmer.

-->die Cafeteria

Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war, weshalb ich mich hochziehen ließ, um dann mit ihm händchenhaltend aus dem Zimmer in Richtung Cafeteria zu gehen.

--> Cafeteria