die Lounge

Marc schwang sich von seinem Hocker und ging zur Bar, sein Drink war schon lange alle. Er schlängelte sich durch die Masse und griff über die Bar, seinen Whisky würde er sich selbst einschenken. Das erste Glas leerte er noch an der Bar. Er goss sich noch eins ein und schmiss ein paar Eiswürfel hinterher, dann stellte er die Flasche zurück und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Platz. Auf dem Weg dahin wurde er fast umgestoßen, um dem Stoß aus zu weichen achte er einen Schritt nach hinten und rämpelte so Dragons Freundin an, das diese stolperte. Na klasse. Das konnte ja toll enden. "Tut mir leid.", sagte er emotionslos und ging weiter in Richtung seines Platzes.

cf. Zimmer 024

Ihre Tasche hatte sie in ihrem Zimmer gelassen und ihre Ballerinas gegen ein paar High Heels eingetauscht. So betrat die den Raum, aus dem die Musik ertönte und schob auf Grund des schwummrigen Lichtes erst einmal ihre Sonnenbrille nach oben. Die Musik war gut und zog Kim wie magisch auf die Tanzfläche. Diese war ziemlich leer, bis auf ein Mädchen standen alle am Rand. Das war ihr auch egal, Hauptsache sie konnte tanzen.

-> Zimmer 024

Das hier war also die Lounge. Charlie sah sich überrascht um. Anscheinend war dieses Internat gar nicht mal so schlecht! Sie schob sich an ein paar anderen Schülern vorbei und betrachtete die zwei Mädchen, die auf der Tanzfläche waren und zu einem Song, den sie nicht kannte, tanzten. Eigentlich hätte sie auch direkt mittanzen müssen, aber am ersten Tag wollte sie keinen allzu verrückten Eindruck machen und die anderen Schüler abschrecken, also ließ sie das bleiben und stellte sich einfach an die Wand.

Inzwischen kamen immer mehr Schüler in die Lounge.
»Oh, erst ein paar Tage.«
Ich befürchtete, dass Sheba meine Antwort aber nicht ganz verstanden hatte, da Cassian sie in diesem Moment zum tanzen aufforderte. Ich merkte, dass sie etwas erleichtert darüber war. Inzwischen hatte ein blonder Schüler die Bar betreten. Leider kannte ich seinen Namen nicht, aber schließlich war ich auch kaum etwas länger als ein paar Tage hier.
»Hey... tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung wie du heißt.«
Ich setzte ein leicht schüchternes, freundliches Lächeln dahinter und hoffte, dass er nicht jemand war, der in sehr schneller Zeit eingeschnappt war. Aber so wirkte er auf mich nicht.
Als Cassian fragte, wer noch etwas zu trinken wollte, überlegte ich gar nicht lange. Schließlich war das hier keine Kinderparty und ich hatte schon länger keinen Alkohol mehr getrunken.
»Ich vertraue mal in deine Fähigkeiten als Barkeeper und nehme etwas.«
Ich lächelte ihn an. Er schien wirklich gerne den Barkeeper zu mimen schien. Es war bestimmt sehr lustig, immer neue Drinks zu mixen, denn jeder wollte etwas Verschiedenes. Oder zumindest fast jeder.

Die Kleine schien neu hier zu sein, zumindest war sie Cash noch nie aufgefallen. Sie war süß, auf ihre Art, eher das gegenteil, von den sonst so temperamentvollen Frauen, mit denen er sich sonst umgab. "Kommt sofort MyLady.", sagte er und zwinkerte ihr zu, während er sich lächeln daran machte ihr einen Cocktail zu mixen. Jede Menge tropische Früchte mit einem Schuss Alkohol. "Bitteschön Madam, wohl bekomms.", sagte er und schenkte ihr ein Lächeln. Mittlerweile hatte er eine Menge verschiedener Sachen gemixt und stellte diese nun auf die Bar. "So jeder kann sich nehmen was er will, ich hab erst mal genug.", sagter grinsend in die Runde. Dann nahm er sich sein Glas, kippte etwas von dem Captain Morgen rein und begab sich vor die Bar. Er lehnte sich an die Theke, neben das Mädchen, dem er eben etwas zu trinken gemacht hatte und sah den beiden Mädels auf der Tanzfläche zu. Sein Blick blieb immer wieder an den sinnlichen Kurven von Faith hänge, aber er ermahnte sich nicht wieder auf sie herein zu fallen und wannt sich seinen Glas zu.

[Sprung]

Sie hatte sich umgezogen, hübsch gemacht, ein kleines - beinahe wages - Lächeln klebte auf ihren Lippen und trotzdem hatte sie nicht mehr und nicht weniger das Gefühl auf einem Haufen aus Schutt und Asche zu sitzen. Marcas zu sehen, ihn beinahe zu riechen, war die schlimmste Folter, die sie je erlebt hatte. Warum hatte sie sich überhaupt auf diese Party gequält? Vielleicht für Seth. Vielleicht aber auch für sich. Ja, vielleicht habe ich die Neigung zum Masochismus... Selbstironisch verdunkelten sich ihre Augen. Nicht mal wegsaufen konnte sie sich heute Nacht. Mit einem Mal beschützend legte sie eine Hand auf ihren Bauch. "Mommy macht ganz schön viel Mist, mein Kleines", wisperte sie erstickt und kämpfte mit den Tränen. Sie sollte wirklich ins Bett gehen.

Ich blickte auf meine Arme herab, auf denen sich eine leichte Gänsehaut abzeichnete, ehe ich den Kopf hob und den Kuss mit derselben Sanftheit erwiderte. Lächelnd ließ ich mich wiedermals von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Dragon!, fluchte ich seinen Namen mit geschlossenen Augen. Wenn er nicht wollte, dass ich ihn hier vor aller Augen anspringe, dann sollte er verdammt nochmal aufhören, denn seine verflucht verführerischen Lippen entrissen mir beinahe den Boden unter den Füßen. Insgeheim hätte er aber vermutlich nicht mal ein Problem damit. Grinsend verdrehte ich die Augen und wollte ihm meine Arme um den Hals schlingen, da wurde ich ziemlich unsanft von der Seite angerempelt und verkrallte mich reflexartig in Dragons T-Shirt, um nicht hinzufallen. Verwirrt drehte ich den Kopf und blinzelte Marcas an. Schon okay, sagte ich schlicht und blickte ihm einen kurzen Moment mit gerunzelter Stirn nach, ehe ich mich kopfschüttelnd wieder zu Dragon wandte.

[Sprung]

Sie hatte sich Schale Geschmissen. Ihr Gesicht sah sexy und verrucht aus mit vielen dunklen Akzenten, von dem Kleid gar nicht erst zu reden. Soll er doch sehen, was er verpasst!, hatte sie sich gedacht.
Die tiefe Trauer war in steinharten Trotz umgeschwungen. Cash hatte sich entschieden. Nicht für sie. Nicht für die blonde Bitch. Sondern für seine Freiheit.
Mit sarkastischem Schmunzeln strich sie sich die Haare hinters Ohr und steuerte die Bar an. Irgendwie schaffte sie es, ihn nicht direkt anzuschauen. Kurz beugte sie sich über den Tresen und angelte sich ein Weinglas plus Flasche. "Hmm... Merlot", lächelte Lela zufrieden und schenkte sich etwa ein halbes Glas ein. Die Flasche ließ sie vorsorglich neben sich stehen. An diesem Abend würde sie sich sicher die Kante geben.

Er drehte seinen Kopf zur Tür als diese auf ging und ihm fiel fast die Kinnlade runter. Schnell drehte er sich weg. Sie war einfach der Wahnsinn, aber sie wollte ja dass er sich von ihr fern hielt, also musste er sich anders vergnügen. Er musste aufpassen, dass er nicht zu ihr rüber starrte, aber er konnte es auch nicht verhindern, dass sein Blick ab und zu zu ihr huschte. Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas, so das dieses so gut wie leer war. Dach einem kurzen Blick hinein kippte er auch noch den Rest hinunter. Gut das reicht jetzt. Er würde sich nicht die Kante geben, das war das letzte Mal nicht gut ausgegangen. Es juckte ihn in den Fingern, dieser verfluchte Stoff, der sich wie eine zweite Haus an ihren Körper schmiegte, machte ihn fast wahnsinnig. So konnte das doch nicht weiter gehen, er brauchte dringend Ablenkung. Er sah sich suchend in der Lounge um und biss sich dann auf die Lippen um nicht laut zu fluchen, das war ja zum verrückt werden. Alle waren irgendwie beschäftigt und so blieb ihm nichts anderes übrig als an seinem Platz stehen zu bleiben. Um wenigstens etwas zu tun, griff er sich entgegen aller guten Vorsätze die Flasche mit dem Bourbon und kippte ihn sich in sein Glas, an welchem er dann nippte und sich darauf konzentrierte, wie sich die Wärme des Alkohols in seinem Körper aus breitete.

Ich lächelte und wollte sie gerade im Kreise wirbeln, als Mercy plötzlich strauchelte und an meine Brust fiel. Es machte mir nichts aus, im Gegenteil, aber als ich sah, dass Marcas sie "ausversehen" geschubst hatte, ging bei mir ein Licht auf. Marcas hatte Seth geschlagen und beinahe verprügel. Jetzt fiel mir ein, was ich vergessen hatte. Marcas eine reinhauen! Natürlich nicht sofort, aber vorher wollte ich wissen, wieso er Seth geschlagen hatte.
Der Alkohol stieg langsam in mir hoch, doch noch fühlte ich mich putzmunter. Also gab ich Mercy einen sanften Kuss auf die Wange und bahnte mir einen Weg zu dem Großen Mann. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn festzuhalten. Hey..., sagte ich bemüht ruhig und höflich und drängelte mich an ihm vorbei. Mit verschränkten Armen baute ich mich vor ihm auf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Was sollte das vorhin? Mit Seth? Wieso hast du ihn geschlagen?, fragte ich schon etwas bissiger als beabsichtigt, doch schließlich ging es hier um meinen besten Freund.

Marc war schon auf halbem Weg zu seinem Platz gewesen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Dagon. Diese Erkenntnis schoss ihm bereits durch den Kopf, bevor er sich umdrehte. Sein Blick war leer, für manche mochte es gelangweilt aussehen, doch da waren einfach keine Emotionen vorhanden. "Weil er es verdient hatte.", sagte er und dreht sich wieder um um weiter zu gehen. Er sah Nikkis rote Haare und er senkte den Blick. Er hatte Abschied von ihr genommen, jetzt sollte sie nicht in seine Gedanken zurück kehren. Irgendwie beneidete er Dragon ein wenig, der war glücklich mit seiner Freundin. Diesen Gedanken schob er weit weg, er wollte sowas nicht denken, wollte einfach nur seine Ruhe haben, um alles zu verarbeiten. Er machte ein paar Schritte in Richtung seines Platzes.

Ich starrte Marcas bloß in die Augen. Weil er es verdient hatte. Die Worte schlugen bei mir ein wie sonst was und wütend trat ich einen weiteren Schritt vor, ehe ich wieder vor ihm stand. Eine Weile starrte ich ihn nur an, bevor ich ausholte und ihm mit der Faust direkt ins Gesicht schlug.
Niemand verdient es, knurrte ich wütend, Eifersucht gehört im Leben dazu, Kumpel, aber zu viel ist dann doch zu viel des Guten. Ich warf ihm noch einen letzten Blick zu. Und dann sei wenigstens so fair und lass Seth & Nikki glücklich sein. Er wollte noch eine Beleidigung hinzufügen, aber dann ließ er es doch bleiben. Der Schlag war genug.

Marc sah die Faust auf sich zu fliegen, tat aber nichts dagegen, sollte er doch zu schlagen war ihm egal. Aber die Sätze die er danach sagte ließ die ganze Wut, Enttäuschung und die Trauer wieder hoch kommen. Die grünen Augen des Blonden fingen an gefährlich zu funkeln. Er wischte sich energisch das Blut von der Nase, die aber nicht gebrochen war, so gut war der Schlag dann auch wieder nicht. "Eifersucht, als ob.", sagte er kalt. "Was würdest du tun, wenn deine Freundin, die du wirklich über alles liebst, dir von einem Tag auf den anderen an den Kopf knallt, das alles was ihr zusammen hattest ganz lustig war, aber jetzt hätte sie keine Lust mehr auf dich, weil es einen anderen gäbe?", fragte er ihn wütend. "Das ist als ob dir jemand das Herz raus reißt, es in flüssigen Stickstoff taucht und die wider in die Brust drückt.", knurrte er. "Und glücklich, sie soll glücklich sein, warum lacht sie dann nicht mehr und weint viel zu viel, was ist der Grund dafür?", fragte er, seine Stimme wurde immer lauter. Er ballte die Fäuste.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er meinen Drink mixte - er machte seine Sache wirklich gut. Außerdem schien er Spaß daran zu haben, aus einem Cocktail eine wahre Fruchtbombe zu machen. Als er dann fertig war, bedankte ich mich mit einem Lächeln.
Doch auf einmal schien seine Stimmung nicht mehr so gut zu sein, obwohl er gerade davor noch ziemlich gut drauf war. Als er dann auch noch nach der Flasche mit dem Bourbon griff und sich davon einschenkte, bestätigte sich meine Vermutung. Inzwischen hatten immer mehr Leute die Lounge betreten und ich hatte schon überhaupt keinen Überblick mehr.
»Also ich weiß ja nicht, warum du plötzlich so drauf bist, aber Alkohol macht Probleme im Endeffekt nur noch schlimmer.«
Ich wollte nicht besserwisserisch klingen, aber ich wusste, aus Erfahrung übrigens, wie es enden würde, musste der Satz einfach gesagt werden.
Dann sah ich hinüber zu Mercy und Dragon. Wobei Dragon sich gerade bewegte und auf Marcas zuging. Oh nein!, dachte ich nur. Das konnte nicht gut enden...
Wie immer hatte ich Recht. Dragon holte aus und schlug ihm die Faust direkt ins Gesicht. Ich erstarrte. Bitte keine Schlägerei!, flehte ich nur, denn eine Prügelei hatte uns gerade noch gefehlt. Nach dem Ausrutscher von Marcas auf der Hochzeit.

Ich schüttelte bloß den Kopf. Mir tat der Schlag nicht Leid, schließlich hatte er bloß Vergeltung für Seth ausgeübt. Aber die Worte Marcas´veranlassten ihn dazu die Lippen wütend aufeinander zu pressen. Dann ist es aber nicht deine Aufgabe sie wieder zum Lachen zu bringen. Wieso bei Gaia machst du Seth dafür verantwortlich?, brüllte ich zurück und schüttelte den Kopf, Der Grund wieso sie so viel weint ist vermutlich der, weil sie dich noch immer ertragen muss, flüsterte ich leise zurück, sodass nur Marcas es hören konnte. Der Alkohol blendete alles um mich herum aus, es war als würde ich von Nebel eingehüllt worden. Doch noch immer sah ich Marcas klar und deutlich vor mir stehen.

Als die Kleine ihn ansprach musste er lächeln. "Aber wenigstens lenkt er mich ab.", sagte er lächelnd zu ihr. "Ich brauch grade mal was zur Ablenkung, damit ich nichts dämliches tue. So wie die beiden da drüben, da gibt noch ne schöne Schlägerei.", sagte er und wies auf Dragon und Marcas, die sich grade ein heftiges Wortgefecht lieferten. Er sah sie schief grinsend an. Sie war ein süßes Mädchen, aber er würde sich jetzt nicht in einen Flirt stürzen, wenn er so drauf war.

Marc sah rot, schon wieder. Dieser Vollidiot ging ihm langsam echt auf die Nerven. "Hm weiß nicht, weil ich ich mich seit Wochen von ihr fern halte, heute mal ausgenommen und dein feiner Kumpel mit ihr zusammen ist.", knurrte er. Er wollte sich grade wieder umdrehen, als Dragon noch etwas sagte. Mit diesen Worten brachte der jüngere seinen Geduldsfaden endgültig zum reißen. Er nutze den Schwung aus der Drehung um dem anderen seinen Fuß voll ins Gesicht zu zimmer, so das dieser zu Boden ging. "Du solltest dich nicht in die Angelegenheiten von Leuten einmischen, die dir den Arsch auf reißen könnten.", sagte er zu dem am Boden liegenden Vampir bevor er sich erneut umdrehte.

Mit einem Mal wurde mir für einen Moment schwarz vor Augen, als ich mich auf dem Boden wiederfand. Fluchen rieb ich mir die Wange, mein Wangenknochen pulsierte wie verrückt, der Schmerz schoss durch mein komplettes Gesicht. Ich tastete mein Gesicht vorsichtig ab, um festzustellen, dass glücklicherweise nichts gebrochen war.
Es geht hier um meinen besten Freund, du Idiot!, sagte ich wütend und rieb mir das Gesicht. Autsch, meine Wange war aufgerissen, doch das war mir im Moment herzlich egal. Ich trat Marcas mit voller Wucht gegen das Bein und nutzte die Gelegenheit um ihn zu Boden zu reißen. Nun hatte ich die obere Position und drückte ihm das Knie in die Magengegend. Und wenn du sie lieben würdest, würdest du Nikkis Entscheidung akzeptieren, knurrte ich ihm ins Gesicht.

»Ja, aber so schiebst du das Problem nur vor dir her.«
Ich zuckte mit meinen Schultern. Eigentlich war ich nicht der Typ, der sich in die Probleme Anderer einmischte, vor allem, weil es dadurch meistens nur schlimmer wurde - also beließ ich es darauf. Er sah nämlich keineswegs so aus, als wollte er Hilfe.
Auf seine Worte hin, schweifte mein Blick wieder zu Dragon und Marcas.
»Schön? Eine Schlägerei ist doch nicht schön.«
Dragon schien auf Vergeltung aus zu sein und Marcas wollte sich offenbar rechtfertigen. Und natürlich wurden sie gewalttätig. Wie regelte man seine Probleme auch sonst?
Ich zuckte zusammen, als Dragon zu Boden ging, sich aber wieder aufrichtete und offenbar nun wirklich bereit war weiter zu gehen, als jemanden nur einen Schlag zu verpassen. Mir machte so etwas ja irgendwie Angst, vor allem, wenn Alkohol im Spiel war. Denn so wurden sie unberechenbar und eigentlich hatte ich gerne den Überblick. Sah gerne alles voraus. Aber nicht nur das machte mir Angst. Ich hatte natürlich auch Angst, dass sich jemand ernsthaft verletzen würde. Vor allem, da ich mit Dragon inzwischen befreundet war, und es natürlich auch um Marcas schade war. Er sollte seinen Hass auf sich, nicht auf alle anderen übertragen und umgekehrt genauso nicht.

Marc fing den Sturz gekonnt ab, konnte aber nicht verhinder, dass er zu Boden gedrückt wurde. "Ich akzeptiere sie ja, nur deswegen müssen die beiden ja nicht vor meinen Augen rum machen. So viel Respekt kann man wenigstens haben.", sagte er verbissen. Marc grinste nicht grade nett, als er mit dem Kopf nach vorne schnellte und Dragon ein Kopfnuss verpasste. Er war zu nahe an ihm dran gewesen, was ihm nun zum Verhängnis wurde. Marc hatte mit seiner Stirn genau das Stück getroffen, wo die Nase in die Stirn über ging. Er nutze den Augenblick, um Dragon von sich zu stoßen und wieder auf zu stehen. "Du wirst noch lernen, dass wenn du eine Frau liebst du es nie schaffst dich ganz von ihr zu lösen, selbst wenn ihr getrennte Wege geht.", kurz glitten seine Gedanken in die Vergangenheit ab, bevor er seinen Gegner wieder fixierte. Er ließ Dragon keine Sekunde lang aus den Augen. Aufrecht stand er ein Stück von ihm weg, allerdings bereit jeden neuen Angriff sofort zu erwidern.

"Mag sein.", sagte er abwesend. Sie sah ziemlich verängstigt aus, auf seine Aussage mit der Schlägerei hin. "Ja gut, so können die beiden endlich mal ihre Gefühle raus lassen, danach ist es meist besser als vorher, glaub mir angestaute negative Gefühle sind nicht gut, wenn man von so vielen Menschen umgeben ist. Lass sie sie abbauen, wenn es zu schlimm wird, such ich mir jemanden und wir gehen dazwischen. Die beiden Temperamentsbolzen da drüben brauchen das jetzt einfach.", erklärte er dem Mädchen, das verhalten von Dargon und Marcas, die sich mittlerweile ernsthaft prügelten. "So lange sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen oder sich würgen oder einer stark unterlegen ist, ist alles in Ordnung.", für das Mädchen musste dieser kleine Schlagabtausch echt übel aussehen. "Ach und ernst gemeint Morddrohungen sollten auch nicht dabei sein, dass geht dann doch ein wenig zu weit.", sagte er grinsend. Er dachte an die Schlägerei mit Felix zurück und musste irgendwie grinsen. Der Kerl würde ihm schon irgendwie fehlen.

Erstickt schrie Nikki auf, als sie Marc zu Boden gehen sah. Nicht lange und er rappelte sich auf, um es Dragon mit gleicher Wucht wiederzugeben. Die Rothaarige fühlte sich wie paralisiert. Wortfetzen drangen wie Watte zu ihr durch. Ihr Name, immer wieder ihr Name. Nikki wangte als sie aufstand. Ihr war übel und sie hatte Kopfschmerzen. Ihr Unterleib schmerzte. Sie hatte Angst, wahnsinnige Angst.
Um ihn.
Ihre Lippen waren blass und ihre Stimme nicht so fest, wie sie es sich gewünscht hatte, doch ihre Augen sprühten Funken, während sie sich vor Dragon aufbaute und die Arme ausbreitete. "Lass ihn in Ruhe, Dragon! Es reicht jetzt!", ihre Stimme zitterte. "Ich lasse ihn genug leiden, da brauchst du nicht auch noch eins... eins... Uhh..." Die Welt schwankte gefährlich. Eine Hand krallte sich über ihrem Bauch in das Kleid. Der Schmerz wurde erdrückend. Dann gaben ihre Beine nach. Alles wurde Schwarz.

Als er sah wie Nikki sich vor Dragon auf baute, um ihn zu schützen, wollte er sie erst zur Seite schieben um diesem Vollidiot noch eine zu verpassen. Er machte schon einen Schritt auf sie zu, als ihre Worte sein Ohr erreichten. Als sie dann zusammen brach stürzte er auf sie zu. Verfluchter mist, was hab jetzt nur schon wieder angestellte. Marc hätte sich selbst ohrfeigen können. Er fing sie auf, bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte. Ihre Hände waren über ihrem Bauch in ihr Kleid gekrallt. Er fand das seltsam, doch dachte sich nichts weiter dabei. "Ich bring sie raus.", sagte er leise zu seinem Gegenüber und trug das bewusstlose Mädchen nach draußen, der Streit war fürs erste vergessen. "Mach dich mal nützlich und hol ein Glas Wasser für Nikki.", sagte er konzentriert zu Dragon. Dann verließ er den Raum. Draußen setzte er sich mit dem bewusstlosen Mädchen in den Armen auf eine Fensterbank. "Was machst du nur immer für Sachen?", flüsterte er leise und strich ihr zärtlich ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

(Sprung)

Ich hatte an der Bar gelehnt, neben Nikki, als es begann. Dragon ging Marcas an und ich stöhnte. Das konnte nur in Gewalt enden. Als Dragon zu Boden ging und wenig später Marcas, sprang Nikki auf und stellte sich dazwischen. Automatisch tat ich es ihr gleich, zog sie an den Schultern einen Schritt zurück. Doch sie sackte in seinen Armen zusammen, krallte ihre Hände in den Bauch und fiel. "Scheiße." fluchte ich und beugte mich runter. Marcas tat dies zwar ebenso, aber das war jetzt egal. "Nikki?" wandte ich mich an die Kleine, Marcas ignorierte ich einfach. Als er sie aufhob und aus dem Raum trug, knurrte ich Vampirisch und folgte ihnen. Mit harten Augen musterte ich ihn einen Augenblick, ehe ich hektisch nachdachte. Welchen Monat war sie? Nein, für Wehen war es zu früh. Ich hoffte, dass es nicht nur ihr, sondern auch dem Baby gut ging. "Verdammt, Nikki wach auf!" knurrte ich und griff nach ihrer Hand. - Viel mehr blieb mir nicht übrig, da Marcas sie in seinen Armen hielt.

Ich sah Nikki fassungslos an. Wusste sie nicht, dass ich das hier wegen Seth, ihrem Freund Tat, der zufällig auch mein bester Freund war? Mir entglitten die Gesichtszüge, als Nikki vor meinen Augen zusammenbrach und von Seth und Marcas hinausgetragen wurde.
Langsam ließ ich mich auf den Rücken sinken und bedeckte mein Gesicht mit beiden Armen. Bei Marlu..., stöhnte ich erschöpft, mein Kopf kippte auf das harte Holz.
Dass ich Marcas geschlagen hatte, bereute ich nicht. Aber Marcas hatte Seth geschlagen und sie war auf der Seite dieses Vollidioten? Wütend knurrte ich. Die sollten nicht alle so her starren, meine Laune war im Keller....