die Anlegestelle

cf: das Schwimmbad

Ich hatte mir meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und hörte nun meine liebsten Liebes-Lieder rauf und runter, was ich in letzter Zeit immer öfters tat. Ich musste dabei einfach jedes Mal an Marcel und mich denken und konnte einfach nur glücklich sein. Versonnen starrte ich auf mein Handy-Display, wo ein Bild von ihm meinen Hintergrund zierte. Ich liebte es einfach, sein Gesicht zu betrachten, auch wenn die reale Version davon tausend Mal besser war.
So versunken wie ich war, bemerkte ich nicht, dass vor mir jemand stand, zusammen mit ihren Koffern. Und bei dem Glück, dass ich hatte, rammte ich einen der Koffer natürlich frontal und fiel mit einem erschrockenen Laut darüber. Mit dem Gesicht voraus landete ich im Schnee und fluchte unterdrückt.
"Hey!", sagte ich und rappelte mich wieder auf. Dann jedoch sah ich überrascht das Mädchen an, das offensichtlich neu hier war. Ich blinzelte kurz und lächelte dann. "Du bist neu hier, oder? Ich bin Jasmina!" Ich nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und strahlte das Mädchen regelrecht an.

Als ich den Plumps neben mir hörte, zuckte ich verschreckt zusammen und konnte mich gerade so halten, um nicht ins Wasser zu fallen. Rasch drehte ich den Kopf und entdeckte ein blondes Mädchen, das sich gerade wieder aufrappelte. Ich musste lächeln. Hätte mir passieren können.
"Hey! Ja, ich bin praktisch gerade angekommen. Mein Name ist Erin...", gab ich zurück und kratzte mir verlegen den Kopf. "Ich hab leider nicht unbedingt den besten Orientierungssinn... Öhm... Könntest du mir vielleicht sagen, in welche Richtung ich muss?"

Ich lächelte, als sich das Mädchen, dass sich als Erin vorstellte, etwas verlegen am Kopf kratzte. Eilig klopfte ich mir den Schnee von meiner Kleidung und zog meinen Rock zurecht, der sich durch den Sturz verschoben hatte. "Klar! Ich bin gerade von der Schule gekommen, da das Mittagessen grad vorbei ist. Komm einfach mit!", erwiderte ich und lächelte. Kurz überlegte ich, in welches Zimmer Erin wohl kommen würde und beschloss dann, es einfach auf gut Glück zu versuchen.

tbc: Zimmer 023

Erleichtert nickte ich schnell. Was hatte ich doch für ein Glück, dass ich gleich an so eine hilfsbereite Person geraten war! Eilig schnappte ich mir die Koffer und zog sie hinter mir her. Endlich würde ich mein neues Heim beziehen. Mit einem Mal freute ich mich richtig...

tbc: Zimmer 23

Eine leichte Brise fuhr mir durchs Haar, gerade genug um mich frösteln zu lassen. Es war zwar bereits Mai, aber es war noch immer kühl. Vielleicht lag es wirklich an dem Wind, vielleicht lag es aber auch daran, dass ich sehr aufgeregt war. Verständlich, wer wäre nicht aufgeregt an seinem ersten Schultag? Eigentlich war es ja keine Schule - sondern ein Internat. Wie alt wohl alle sind? Bin ich hier eher eine der Jüngeren, oder gehöre ich schon zu den Älteren?, fragte ich mich kurz, schob diese Gedanken aber erstmal beiseite. Jetzt war es nämlich wichtig diese Amelia zu finden. Bei ihr sollte ich mich melden.
Hier stand ich also. Mit meinem Koffer und meiner Handtasche. Keiner war da. Ich hatte zwar damit gerechnet, aber trotzdem war ich erstaunt. Klar, ich war einen Tag früher da als erwartet, also konnten sie es eigentlich nicht wissen. Ich empfand die Stille, die durch weniges Vogelgezwitscher und durch das schleifende Geräusch meines Koffers gar noch stiller und leerer erschien. Als wäre um mich die Zeit stehen geblieben.

tbc: Lounge

First Post

Kim stand mit Rain an der Anlegestelle, hinter ihr legte grade die Fähr ab und verabschiedete sich mit einem Hupen. Naben ihr schnaubte die Stute ungeduldig uns scharrte mit dem Vorderhuf. "Ist ja gut wir gehen ja schon.", Kim lachte ein wenig. Endlich war sie hier, ein Ort an dem sie hoffentlich ihren Frieden finden würde. Na dann wollen wir mal. Die attraktive Blondine machte sich auf den Weg über die Insel, sie wollte erst mal Rain weg bringen und sie hatte schon irgendwo ein Pferd wiehern gehört. Sie führte Rain an ihrem Zaumzeug über die Insel, ihre restlichen Habseligkeiten hatte sie in den Satteltaschen verstaut.

tbc.die Koppel

cf: am West-Strand

Langsam trug ich Sydenia den Weg vom Strand zur Anlegestelle entlang, lauschte stumm den Stimmen, die hinter uns langsam verklangen. Nun war es endgültig. Unsere Zeit hier war wirklich vorbei.
Als die Anlegestelle in Sicht kam und ich auf den Steg trat, setzte ich meine Braut endlich ab und sah ihr tief in die Augen. Hinter ihr standen unsere Koffer, das Schiff und der Schaffner warteten bereits auf uns.
Sanft strich ich meiner Liebsten eine lose Haarsträhne hinters Ohr und lächelte sie an. "Ist eigentlich totaler Quatsch, dich das jetzt noch zu fragen, aber ich muss es einfach hören", sagte ich und schluckte kurz, ehe ich fortfuhr. "Bist du wirklich bereit, den Rest deines Lebens an meiner Seite zu verbringen?" Aus schimmernden Augen sah ich sie an, die Arme auf ihre Taille gelegt.

Meine Arme locker um Felix Hals geschlungen, den Kopf auf seine Schulter gebettet, schloss ich die Augen, während ich das gleichmäßige auf- und ab genoss.
Als er stehen blieb und mich herunterließ, ließ ich die Luft langsam entweichen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wahnsinn..., sagte ich leise und wollte noch etwas hinzufügen, ehe Felix etwas sagte.
Ich sah zu ihm hoch und legte beide Hände an sein Gesicht. Tief sah ich ihm in die dunkelbraunen Augen und lächelte sanft. Ja, ich bin bereit, hauchte ich an seinen Lippen, ich liebe dich mit allem was ich besitze, du bist es, mit dem ich mein Leben verbringen möchte. An deiner Seite. Bei dir. Mit dir.

Noch immer sah ich Sydenia an, während ich stumm ihren Worten lauschte. Äußerlich war ich vielleicht ruhig, aber innerlich hätte ich Bäume ausreißen können. Konnte ein Mensch überhaupt mehr Glück haben?
Lächelnd überwand ich die letzten Zentimeter zwischen ihren Lippen und meinen und küsste sie mit der ganzen Liebe, die ich für sie empfand.
Erst das ungeduldige Schnauben des Kapitäns holte mich wieder zurück in die Realität. Blinzelnd löste ich mich von Sydenia und nahm ihre Hand. "Komm, es wird Zeit", sagte ich sanft und führte sie über eine kleine Brücke hinauf auf das Schiff. Das Gepäck war längst verstaut, unsere Kabine war vorbereitet. Endlich war ich mit meiner Liebsten allein. Und das würde ich ausnutzen.
Als wir in der Kabine verschwanden, legte das Schiff langsam ab und fuhr davon...

OUT: Der Abschied von Felix und Sydenia

Ich schloss die Augen und nahm sein Gesicht in beide Hände, ehe ich mich ihm entgegen reckte und seine Lippen gefangen nahm. Diese sinnlichen Lippen, die ich immerzu küssen wollte. Immer.
Zeitglich löste ich mich von ihm und verschränkte meine Finger mit seinen, ehe ich von Felix geleitet an Bord trat. Ich nickte dem Kapitän höflich zu und warf einen letzten Blick auf Palestra, wie es dort da lag, das Gebäude, der Strand, seine Umgebung. Alles würde ich vermissen, doch ich würde wiederkommen. Das wusste ich.
Ich wandte mich ab und verließ zusammen mit Felix Palestra, um ein neues Leben anzufangen.

Abschied