die Schul-Aula

Meine Augen weiteten sich. Verdammt, Felix! Die letzten fünf Minuten hatte ich wie in Trance erlebt. Felix...Mein ganzer Körper war wie erstarrt, ich konnte mich nicht rühren. Der Schock durchflutete mich, das war anscheinend die erste Phase.
Phase zwei war die Wut. Die Wut, die in mir hochkochte. Wie ein Löwe tigerte sie in meinem Körper umher, kletterte mit ausgefahrenen Krallen in mir hoch. Vielleicht sollte ich es edelmütig finden, dass er sich wegen mir geprügelt hatte. Um mich. Aber der Grund, verletzte mich. Vertraute Felix mir nicht gut genug, um zu wissen, dass ich...ihn nicht betrügen wollte? Ich begegnete seinem Blick, versank in seinen Augen, diesem dunklen braun. Doch ich sah das dunkelbraun gar nicht richtig. Was hast du getan!, schrie ich und spürte eine Träne in meinem Augewinkel.
Verdammt, Felix! Ich war verletzt. Mehr als das. Und doch freute ich mich innerlich, dass er sich um mich sorgte. Doch es änderte einfach nichts daran, dass er jemanden geschlagen, nein verprügelt, hatte!
Felix! Ich- Was sollte das! Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich....nein ich konnte nicht mehr! Ich war wütend, dass er jemanden verprügelt hatte, der nichts illegales getann hatte! Wie von selbst wirbelte ich herum und stürmte davon.

gt: West-Strand

Mein erster Gedanke war: Schmerz. Meine linke Gesichtshälfte pochte, wie ein zweiter Herzschlag. In meinem Nacken spürte ich ein Stechen. Kurz gesagt: Ich fühlte mich so richtig scheiße. Ich stand vom Boden auf, da ich die letzten zwei Minuten gesessen hatte und schleppte mich angeschlagen an den Rand der Tanzfläche.
Felix und Cassian, meine Fresse, die hatten vielleicht einen Schlag drauf. Ich glaubte den Bluterguss oder blauen Fleck schon spüren zu können.

First Post

Wortlos hielt die Kurzhaarige Cassian einen Kühlpack hin, ehe sie auch Dragon eins reichte. Ihre schlanken Finger waren kühl und abwesend rieb sie ihre Hände aneinander. Die ganze Sache war so... so verdammt schnell abgelaufen, dass es ihr kürzer als ein Blinzeln vorkam. Solche Idioten! schoss es ihr durch den Kopf und ein fast schmerzliches Lächeln trat auf ihre Lippen. Wenn sie Pech hatten, war Sydenia für sie beide verloren...

Ängstlich verbarg sich Erin halb hinter Ardy und mit weit aufgerissenen Augen musterte sie die drei Hauptpersonen, die einander in dramatischer Heftigkeit verließen. "Oh mein...", wisperte sie und legte eine Hand vor den Mund. "... Die arme Sydenia!"

Mit noch immer vor Schreck geweiteten Augen sah ich mich in dem großen Raum um, in dessen Mittelpunkt sich soeben noch die Schlägerei abgespielt hatte. Verzweifelt blickte ich zu Sydenia, die schon im nächsten Moment weinend aus der Aula stürmte. Verflucht.. Ich spielte mit dem Gedanken ihr hinterher zu rennen, sah jedoch im nächsten Moment wie Dragon sich offensichtlich unter Schmerzen an den Rand der Aula schleppte. Scheiße. Verdammte scheiße! Hoffentlich würde Felix hinter ihr her rennen. Ja, hoffentlich... Mit schnellen Schritten rauschte ich zu Dragon herüber und stellte mich ihm direkt gegenüber, um zu sehen wie viel er abbekommen hat. Bist du verdammt noch mal lebensmüde?, zischte ich ihn an und nahm das Kühlkissen der Brünetten entgegen. Ein dankbares Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, erlosch aber wieder, sobald ich zurück in Dragons Gesicht blickte. Sanft versuchte ich, das Kühlpack auf seine Wange zu drücken, ohne ihm noch weitere unnötige Schmerzen dabei zu bereiten.

Als ich die eindringliche Stimme neben mir hörte, drehte ich den Kopf, zuckte jedoch sofort zusammen, als ein kurzer Schmerz durch meinen Nacken schoss. Ich biss die Zähne zusammen und brachte ein leichtes, bitteres Lächeln zustande.
Macht sich da etwas jemand Sorgen um mich?, sagte ich. Ja, auch wenn mein Körper schmerzte, mein Charakter litt dadrunter nicht.
Als ein Mädchen, welches ich nicht kannte, ein Kühlkissen in meine Richtung schob, hob ich dankend die Hand. Unter meinem Auge, auf Höhe der Wangenknochen pochte es noch immer, fühlte sich aber mittlerweile taub an.
Als Mercy es auf die Stelle legte, zischte ich kurz und legte meine Hand auf ihre. Scheiße..., knurrte ich und kniff die Augen zusammen.

(Sprung)

Ich kam gerade wieder zur Tür rein - ich war mal für mehr oder weniger kleine Schulsprecherinnen gewesen - und wunderte mich noch über Juli und Chris im Flur vor der Tür, da erblickte ich das Chaos in der Aula selbst. "Was ist denn hier passiert?" fragte ich schockiert in den beinahe stillen Raum. Sydenia rempelte an mir vorbei, verweint, und ich sah ihr verdutzt nach. Mercy kniete vor Dragon, der am Boden hockte; Tessa hatte die Kamera erhoben, wirkte jedoch viel zu schockiert um ein Bild zu machen; Felix und Cash sahen beide demoliert genug aus, als hätten sie eine misslungene Schul-Kampfsport-Stunde hinter sich und Olli verteilte Kühlpackungen als wären es Lollis.
Ich runzelte die Stirn und lief auf sie zu, denn sie schien noch recht ruhig zu bleiben bei dem Theater hier. "Was ist passiert?" fragte ich sie und deutete vage in Richtung der Jungs.

Soweit kommts noch!, murmelte ich leise und unterstrich meine Worte mit einem Hauch Ironie. Selbstverständlich hatte er Recht, doch ich wollte es ihm nicht eingestehen - mir nicht eingestehen.. Ich zuckte zusammen, als er offensichtlich trotz meiner Vorsicht Schmerzen verspürte und wollte reflexartig die Hand wegziehen. Tut mir leid, stammelte ich und verzog das Gesicht, als würde ich den Schmerz am eigenen Leibe erfahren. Ich schätze mal, du bist nicht so scharf darauf, noch länger hierzubleiben oder?, fragte ich anschließend und hob die Augenbrauen. Vorsichtig zog ich meine Hand unter der seinen heraus, achtete jedoch darauf, das Kühlkissen dabei nicht alzu sehr zu belasten. Auf der Suche nach meinem eigentlichen Ballpartner blickte ich mich in der Aula um, konnte ihn aber in dem Menschengewirr nicht ausmachen. Also musste ich wohl oder übel hoffen, dass er es mir nicht zu ernst nehmen würde, wenn ich jetzt einfach verschwinde. Zögernd griff ich nach Dragons Hand und zog ihn, nach einem kurzen Blick auf die anderen, die sich hier versammelt haben, hinter mir aus dem Saal.

→ Zimmer 21

Ich hob eine Augenbraue, als Mercy meine Hand packte und mich hinter sich herzog. Stur. Passender gings nicht. Wortlos ließ ich mich von ihr mitziehen und warf einen Blick über die Schulter zu Tessa. Ich zuckte mit den Schultern und fragte mich, wohin dieses Mädchen mich entführte.
Eine Hand von ihrer umkrallt, die andere mit dem Kühlkissen an meiner Wange, ließ ich mich von ihr mitziehen.

gt: Zimmer 021

Die Kamera in der Hand, starrte ich auf die Szene, die sich mir bot. Ich hatte gerade Felix und Sydenia fotografieren wollen, als Cassian dazu gekommen war und... Alles war so schnell gegangen. Erst, als Sydenia aufsprand und verschwand, begannen sich die ersten in der Aula wieder zu regen. Ich sah zu Amelia, die wieder in die Aula kam und sich erkundigte, was passiert war. Draon verließ mit Mercy den Saal, ich nickte ihm zu, als er mir einen entschuldigenden Blick zuwarf. Schon gut, kühl deine Wunden. Dragon war dazwischen gegangen, sonst wäre es sicher nicht so glimpflich abgelaufen. Doch dafür hatte er auch ganz schön eingesteckt. Ich lief zum nächstbesten Stuhl und setzte mich erst einmal. Ich brauchte wohl noch einen Moment.

Sprung

Mit verschränkten Armen lehnte ich an einer Wand und starrte aus dem Fenster. Cash wurde von den anderen bemitleidet, während Nia mich nur anschrie. Dragon hatte sich eingemischt und auch was abbekommen. Jetzt sollte er nur nich rumjammern, daran war er selbst. Mit dem Mistkerl wäre ich schon selbst fertig geworden. "Ja, haut nur alle ab", flüsterte ich, als meine geliebte Nia verschwand. Dass sie meine Eifersucht nicht verstand, war mir fast klar. Sie kapierte einfach nicht, dass ich niemals jemand anderen an sie ranlassen würde. Egal, ob es nun nur ein Gespräch war oder eine Fliterei. Sie gehörte mir. Für immer.
"Halt dich von ihr fern, Mistkerl. Heute hattest du Glück, aber noch einmal werde ich nicht so einfach nachgeben", knurrte ich zu Cash und sah ihn aus finstern Augen an. Dann wandte ich mich ab und rauschte direkt an Amelia vorbei. Nach einigen Schritten rannte ich schon und verwandelte mich mit einem reißenden Geräusch in einen Wolf. Wütend und doch gleichzeitig gequält heulte ich auf und verließ die Aula.

tbc: am West-Strand

Immer noch etwas überrascht starrte ich auf die Tanzfläche, auf der nun keiner mehr tanzte. Die Prügelei hatte sich gerade wieer aufgelöst, und während alle Beteiligten aus der Aula verschwanden entwich mir ein verwirrtes Lachen.
Was zum..? Mit angehobenen Augenbrauen drehte ich mich zu Louis um. Allerdings bezweifelte ich, dass er mehr mitbekommen hatte als ich.
Einen Moment lang war ich hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, Sydenia zu folgen und sie zu trösten und dem Gedanken, dass sie alleine sein wollte.
Seufzend griff ich nach einem Sektglas, nippte kurz und ließ den Blick durch die Aula schweifen. Wenn jetzt nicht irgendwer es schaffen würde wieder Stimmung zu machen konnte man auch gleich Schluss machen. Und dabei hatte ein gewisse Person noch nicht mit mir getanzt. Naja, wenn er nicht wollte.
Lächelnd gesellte ich mich wieder zu Louis und verzog das Gesicht.
Yay Stimmung~

Ich betrachtete Juli eingehend und versank in ihren hübschen Augen. Klar, sie war ziemlich angetrunken, sah dadurch ein bisschen durch den Wind aus. Aber sie war immer noch meine Juli. Das Mädchen, das mir mein Herz gestohlen hatte. Sanft wischte ich ihr die Tränen weg, die ihre Wangen hinabflossen und schloss sie dann in die Arme. Einen Arm legte ich um ihren Rücken, während ich die andere Hand in ihren Nacken legte und mein Gesicht in ihrem duftenden Haar vergrub. "Ich werde dir nie wieder wehtun. Und Luca auch nicht. Nie wieder, versprochen", flüsterte ich leise, während ich einfach den Moment genoss.
Dann hob ich den Kopf wieder und blickte ihr erneut in die Augen. Zärtlich strich ich ihr mit dem Daumen über die Lippen und legte meine Stirn an ihre. "Mein Herz, meine Seele, mein Leben. Du und ich für immer", wiederholte ich den Spruch, den ich während unserer Beziehung immer wieder gesagt hatte. Es war mein Liebesschwur an sie, und ich würde ihn nun endgültig einhalten. Sanft suchte ich ihre Lippen und küsste sie so wie früher.

Ich ließ zu, wie er mir die Tränen abwischte, und verstärkte meinen Druck um seinen Körper, wollte die Umarmung nicht enden lassen. Seine geflüsterten Versprechungen ließen meine Zweifel immer mehr auflodern. Hatte er nicht ähnliches schon einmal versprochen? Und hatte er es nicht gebrochen? Doch ich blieb stumm, wollte ihn jetzt nicht loslassen, nicht jetzt darüber nachdenken. Chris hob seinen Kopf, was mich dazu veranlasste ebenfalls aufzublicken. Er legte seine Stirn an meine, so wie früher immer. Ich wagte nicht einmal zu zwinkern, um keinen Augenblick zu verschenken, von dem, was gerade passierte. Doch dann wurde mein Hals trocken. Er schwur den Schwur. Unseren Schwur. Ich schloss die Augen und sagte einen langen Moment nichts. Du hattest den Schwur gebrochen! schrie alles in mir, doch auch meine Erwiderung kam mir in Erinnerung. "Für immer und nie wieder ohne einander. Mein Alles, meine Liebe, meine Zukunft." Doch konnte ich es jetzt schon aussprechen? Ich sah Chris an, wollte gerade ansetzen zu antworten, als er mir näher kam. So nahe wie nie seit unserer Trennung. Als seine Lippen auf meine trafen, schlossen sich meine Augen von selbst. Alles war unwichtig, nur das Hier und Jetzt zählte mehr. Ich griff ihm mit einer Hand in die Haare und zog ihn fester an mich, mein rationales Denken ausgestellt. Hätte ich es sonst zugelassen? Oder hätte ich ihn nicht vielmehr weggestoßen, nicht zugelassen, dass er die Wunden meines Herzens erneut aufriss? Die andere Hand legte ich flach auf seine Brust, spürte sein schnell klopfendes Herz unter ihr. Seine Wärme benebelte mich weit mehr, als es der Alkohol je gekonnt hätte und ich fühlte mich benommen, als wären die letzten Wochen, Monate nicht wirklich passiert.

Man man war jetzt was los gewesen. In die Auseinandersetzung von Felix und Cassian hatte ich mich nicht einmischen wollen. Beide waren groß gebaut und hatten mächtig Wumms drauf. Aber Dragon war dennoch dazwischen gegangen. Jetzt, wo die Schlägerei vorbei war, sah man, dass er ebenso etwas abbekommen hatte. Doch da Mercy bei ihm war, ließ ich ihn. Sicher war ihm ein so reizendes Mädchen liebere Gesellschaft als ein Kumpel, der ihm nicht beigestanden hatte. Ich schlenderte zu Cassian. "Hey, man, bist du okay?" fragte ich und musterte ihn kurz. Soweit ich mitbekommen hatte, hatte er nur mit Sydenia geflirtet, also etwas ganz harmloses - in meinen Augen. Weshalb war Felix so hochgegangen? Doch er schnaubte nur - was ein eindeutiges Zeichen war, dass es ihm soweit gut ging - und verließ wortlos die Aula. Mein Blick wanderte durch den Saal und blieb an Sheba hängen. Wieder einmal. Bisher hatte ich Nellys Vorschlag, mich von Shee wenigstens etwas entfernt zu halten, eingehalten, aber ich hatte ihr einen Tanz versprochen. Und den würde sie noch bekommen. Jetzt. Ich lief auf sie zu und blieb neben Louis stehen. Immerhin waren sie trotz allem Tanzpartner, vielleicht sogar ausgesöhnt und wieder zusammen, was wusste ich. "Darf ich mit deiner Dame einen Tanz haben?" fragte ich galant.

(Sprung)

Cash erwiderte Felix knurren mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das der Kerl gleich so ausrastet, wenn man mit seiner Freundin redet... Cash schüttelte den Kopf. Er stand auf, holte sich sein Glas, füllte es mit einer Flasche aus seiner Bass-Tasche wieder auf, schnappte sich ein paar Eiswürfel und verließ, mit seinen Sachen in der Hand die Aula, dabei sagte er kein Wort, er hatte einfach nicht mehr den Nerv dazu.

tbc. Zimmer 004

Marc stand an einer Wand, kühlt sein Auge, nachdem er Felix Ellenbogen ins Gesicht bekommen hatte. Er beobachtete Chris, der Juli umgarnte. Aus dem dunklen Teil der Aula, waren die beiden auf der Tanzfläche gut zu sehen. Er ging in Richtung Nikki, die auf der anderen Seite der Aula stand und an den beiden vorbei. "Wenn du sie nochmal verletzt, dann gnade dir Gott.", drohte er ihm so leise, das Juli es nicht mitbekam und sah ihn dabei ernst an. Eine Freundin würde er nicht im Stich lassen. Dann kam er bei Nikki an. "Hey Süße, wie geht es dir?", fragte er, er hoffte sie hatte nichts von der Schlägerei ab bekommen.

Langsam realisierte ich, das er nicht nur zum tun hatte, die beiden sahen sich verliebt an und mir stiegen die Tränen in die Augen. Die anderen hatten recht gehabt, er ist ein Arsch. Ich sprang auf und lief aus der Auls, die Tränen liefen mir über die Wangen. Vor der Tür brach ich zusammen uns ließ meinen Tränen freien Lauf.

Ich beobachtete die ganze Szenerie mit einem Grinsen, endlich war hier mal was los. Die beiden Typen erinnerten mich stark an meine Brüder, nur das die beiden hier sich echt nicht ausstehen konnten. Ich lehnte mich bei Nathan an. Irgendwie bin ich ja schon müde. Unsere Gedanken waren inzwischen fast komplett miteinander verknüpft.

Ich zog Juli so eng es ging an mich, unsere Körper schmiegten sich perfekt aneinander. So wie früher. Wir waren immer noch das perfekte Paar. Wie hatte ich damals nur so blöd sein können und unsere Beziehung einfach so hinschmeißen können? Sie war meine große Liebe und Luca war mein Sohn. Daran hatte auch die Trennung nichts ändern können.
Ich genoss den Geschmack ihrer Lippen, ihren Duft, ihre weiche Haut. Sie war einfach unvergleichlich. Und ich würde sie wieder für mich gewinnen, sie würde mir wieder vertrauen können.
Langsam löste ich mich aber wieder von Juli und sah sie an, während ich ihr mit einer Hand eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Trocken schluckte ich dann. "Darf...ich Luca sehen?", fragte ich leise und sah sie unsicher an.

Ich fürchtete mich vor dem, was gerade passierte. Wieso ließ ich es zu? Wieso ließ ich ihn zu? Doch als Chris sich von mir löste, war es meinem Herzen auch nicht recht. Ich öffnete den Mund, wie um etwas zu sagen, doch blieb stumm. Chris' Pupillen waren so riesig und schwarz, dass ich mich in ihnen verlor.
Sana hetzte an uns vorbei und ich zuckte zusammen, sah Chris dann aber abwartend an. Doch er stellte mir stattdessen eine Frage, die ich nicht im Traum erwartet hatte je aus seinem Mund zu hören. Nur einen winzigen Augenblick dachte ich daran ihm Luca nicht zu zeigen, meinen Sohn vor dem zu schützen, der ihm ungeliebt den Rücken gekehrt hatte, als er ihn gebraucht hatte. Doch dann erweichte ich. "Ich vermute er schläft schon. Aber komm." Ich nahm Chris' Hand und sah auf meine Hand in seiner. Dann sah ich hoch und blinzelte einen Moment, sah Chris einfach nur an, ehe ich ihn hinter mir herzog, dorthin, wo er noch nie gewesen war.

--> geht weiter in: Zimmer 29

Ich beobachtete das ganze Geschehen mit einem ernsten Blick und starrte Tyler missmutig an, als er neben mir auftauchte. Doch wieso eigentlich? Er war schließlich nur ein Freund meiner Ex-Freundin. Ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln und tat, als würde es mir überhaupt nichts ausmachen, dass er mit ihr tanzen wollte. Ironie.
Ich nahm meinen Arm von Shebas Hüfte weg und vergrub meine Hände in den Hosentaschen, ehe ich einen Schritt zur Seite trat um Tyler Platz zu machen.
Ich werde mal sehen wie es Cassian geht, sagte ich. Eine schöne Lüge. Ich nickte den beiden zu und drehte mich um, ehe ich aus der Aula ging. Cassian brauchte vermutlich keine Hilfe, so wie er ausgesehen hatte, daher beschloss ich mich ein wenig zurückzuziehen. Zu einem Platz an dem mehr Erinnerungen hingen, als es Tage im Jahr gab.

gt: Trainingsarena

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich umher. Überall entsetzte Gesicher, Kühlkissen die verteilt wurden und mittendrin Geschreie. Ich bemerkte erst jetzt, wie sehr ich mich an Tanjas Hand festgekrallt hatte und ließ sie erschrocken los. Tut mir Leid, sagte ich hastig und rieb mir das Gesicht.

Ich bekam es kaum mit, als Sana schluchzend an uns vorbeihetzte. Sie war mir egal, auch wenn ich ihr wohl das Herz gebrochen hatte. Aber sie hatte alle Warnungen der anderen Mädels gehört, selbst schuld, wenn sie so naiv war.
Als Juli dann sagte, dass Luca wahrscheinlich schon schlafen würde, biss ich mir auf die Zunge und verfluchte mich innerlich. Natürlich schläft er schon! Du hättest das wissen müssen!, dachte ich und wollte gerade etwas antworten, als sie meine Hand ergriff. Blinzelnd blickte auf unsere Hände hinab, ehe ich Juli wieder ansah. Leicht lächelte ich und folgte ihr dann.

tbc: Zimmer 029

Ich lehnte eng an Finn geschmiegt und beobachtete mit verschränkten Armen die interessante Prügelei die sich live vor meinen Augen abspielt. Beeindruckt hob ich eine Augenbraue hoch.
Jungs mussten immer die Muskeln für sich sprechen lassen, aber mir bescherten sie einen interessanten Anblick und ein schönes Kopfkino. Als die beiden dann schließlich nacheinander den Raum verließen, sah ich ihnen nach, auf meinen Lippen zeichnete sich ein süffisantes Lächeln ab.
Hey Finn.., flüsterte ich meinem Tanzpartner zu, Ich vermute mal der Ball ist gelaufen. Ich werde mal sehen, was Cassian so treibt. Gute Nacht & war ein schöner abend. Ich lächelte ihn freundlich an, reckte mich zu ihm hoch und gab ihm einen Kuss mitten auf den Mund. Gut, das hatte ich jetzt gebraucht.
Während ich mich zwischen den ganzen erstarrten Salzsäulen durchdrängelte, die vor ein paar Minuten wohl noch lebten, öffnete ich meine Ballfrisur und genoss das Gefühl wie sich meine Locken wieder um meinen Kopf ringelte. Freiheit!
Ich stieß die Tür mit dem Fuß auf und schlüpfte durch die Tür.
Im Gehen zog ich mir meine HighHeels aus und machte mich auf dem Weg in Cashs Zimmer.

gt: Zimmer 004